Hallo, emu,
mag die Semantik auch von Mensch zu Mensch und Situation zu Situation variieren, habe ich dennoch einige Bedeutungsmöglichkeiten im Sinn:
– [tm] kritisiert eine vorgefasste, zementierte, simplifizierende, rechthaberische Meinung/Sichtweise, meist reflexiv. Gleichzeitig kann es aber auch das Beharren auf einer subjektiv zweifellos richtig empfundenen Meinung sein und den "Ausverkauf von Werten" kritisieren.
– [tm] soll die phrasenhafte Verwendung des ausgezeichneten Begriffes kennzeichnen oder entlarven. Die persönlichen Bedeutung/Lesart weicht von der landläufigen ab, Bsp.: "das (sogenannte) Internet[tm]".
– [tm] soll auf einen mehr oder weniger metaphorische Charakter
des ausgezeichneten Begriffes hinweisen, zumindest soll auf ein weit über der Grundbedeutung liegendes Konnotat hingewiesen werden. Nach der Begrenzung/Vereinfachung auf einen Begriff folgt demnach die gleichzeitige Ausdehnung der Bedeutung.
– [tm] kennzeichnet scheinbar undifferenzierte Denkweise in moralischen Extrema, bspw. gut[tm] und böse[tm], richtig[tm] und falsch[tm] usf. - wiederum selbstironisch, wobei die moralische Wertung keinesfalls ironisch gemeint ist.
– [tm] macht auf das perverse Markenrecht aufmerksam, welches Sprache zum Eigentum verkommen lässt.
Soviel zu meinen Ideen.
Siehe auch http://www.tf.hut.fi/cgi-bin/jargon?search=(TM).
http://www.volker-gringmuth.de/usenet/begriffe.htm#tm hattest du sicher schon gelesen.
Grüße,
Mathias