Was waren das noch für Zeiten, als man Meinungen nicht nur über zwei Absätze, sondern über zwanzig Seiten ausgetauscht hat, mit Laufzeiten von Tagen bis Wochen. Muß kurz nach dem Mittelalter gewesen sein. Hieß Briefpost. Damals haben die Leute die Sprache noch wie ein elegantes Sport- und Präzisionsgerät eingesetzt, und nicht wie einen groben Holzhammer. Präzise benutzte Sprache *kann* Körpersprache ersetzen, auch ohne dekorierte Worte.
Aber in Zeiten von Gerichtsshows, Daily Soaps und Daily Talshows muß man wohl schon froh sein, daß die Kinder über "bla bla gaga" und Infinitivsätze hinauskommen.
Alexander
Da kann ich Dir leider nicht zustimmen. Ich denke dass man in Schrift niemals den anderen so versteht wie er es beabsichtigt hat. Ausser es sind bestimmte Dinge die gesagt werden, die der Mensch aus Gewohnheit schreibt ... die einfach nahezu immer gleich sind.
Fakt ist, wenn man liest hat man eine Stimme im Kopf die einem auch die Stimmung mitlesen lässt. Ist man nun gereizt, neigt man dazu diese Dinge, wie präzise sie auch immer formuliert sind, zu negativ auszulegen und ist man verletzt, legt man sie vielleicht sogar als böse Absicht aus.
Von daher ...
Ausserdem bestand bei der Briefpost wohl auch eher weniger die Gefahr, Menschen in der Art zu begegnen wie man es heute tut, da sie einem nicht so sehr fremd waren. Heute plaudert man mit Menschen überall auf der Welt und kennt sie nichteinmal ... kann sie in keinster Weise einschätzen ... das erschwert es zusätzlich ...
oder?