Hallo Daniel,
aber völlig zusammenhanglos relativistischen Blödsinn verzapfen finde ich dann doch nicht in Ordnung.
OK, ich gerb mich dir geschlagen.
[1] Wenn trotz aller logischen Zweifel daran, dass es O'Brien mit dem derzeitigen Stand der Technik gelungen sein könnte eine stationäre temporale Verzerrung aufzubauen, mal doch dieser Fall in Erwägung gezogen wird:
viel mehr würde mich intressieren ob er schneller oder langsamer
altert. hat er immer den gleichen Sonntag? jeden tag den nächsten
sonntag? oder selben 7mal hintereinander?
Er altert natürlich genausoschnell, wie du und ich. Das sieht nur für Menschen, die ihn (ausserhalb seines Bezugssystems) beobachten anders aus. Okay, wollen wir mal deine beiden Vorschläge beleuchten:
1. "Immer den gleichen Sonntag": Das geht mal garnicht. Zeitindizes (exemplarisch also das Intervall Sonntag 0:00 - 23:59) "passieren" genau einmal, auch in einer starken Verzerrung der Raumzeit. Er kann zwar "immer" Sonntag den 7.8.2005 haben, nämlich wenn die Verzerrung so stark ist, dass es von uns aus betrachtet so aussieht, als wenn der Tag so langsam vergeht, dass er quasi ewig dauert, aber nicht mehrmals.
2. "Jeden Tag sonntag": Das ist auch nur sehr schwer vorstellbar. Wie ich eben schon beschrieb, vergeht für ihn die Zeit genauso scheinbar "stetig", wie für uns. (Für einen Menschen ist die Minute, wenn er sie in seinem Raum-Zeit-System nachmisst, immer eine Minute.) Er hat also sieben Tage die Woche, zu je 24 Stunden. Der "Zeitgeschwindigkeitsunterschied" ergibt sich daher aus der Differenz der Gravitationspotentiale der jeweiligen Betrachter: Je größer die Feldstärke, umso langsamer vergeht die Zeit verglichen mit dem vorgestellten gravitationsfreien Raum. Es wäre daher denkbar, dass es für uns so scheint, dass für O'Brien immer Sonntag ist, dadurch, dass wir _unser_ Bezugssystem wenn er seine Wochentage erlebt noch stärker verlangsamen als seines, sodass für uns Sonntag bleibt, wenn sein Wochentags-Postings auf dem großen gravitationsfreien SelfServer zwischen Pluto und Neptun ankommen.
Andersherum ist es nach dem derzeitigen Stand der Technik allerdings nicht vorstellbar, sein eigenes Bezugssystem durch "negative" Gravitation in seinem Zeitfluss zu steuern, zum einen weil noch nie derartige Beobachtungen gemacht wurden (was ihre Existenz freilich noch nicht generell ausschließt), und zum anderen, weil wir uns ein Raum-Zeit-System ohne die grundlegenden Kräfte Gravitation, Elektromagnetismus und die Kernkräfte nicht einmal vorstellen können.
Grüße aus Barsinghausen,
Fabian
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