Hallo erstmal,
ich möchte mich zuerstmal zu einer Arbeitshypothese versteigen und sage: Die Technik (auch wenn sie zuletzt am meisten drückte) ist ein Randproblem, mit genug interessiertem Publikum findet sich ein Weg (Crowdfunding z.B.)
Das Hauptproblem ist doch wohl, dass sich anscheinend immer weniger Leute wirklich mit den Inhalten identifizieren.
Somit wäre zentral,
SELFHTML 9 doch noch geschrieben wird, aber nicht von Leuten, die (...) nicht wirklich die Ahnung davon haben, wie man umfangreiche Stoffe strukturiert
Also nicht mehr von Hobbyisten mit Idealismus, sondern nur von kompetenten Fachautoren?
Das wäre das Gegenteil von Wiki- selbiges wäre dann überflüssig.
(Mit mir) Grundsätzlich auch kein Problem (schließlich ist ein Wiki kein Selbstzweck). Nur wachsen derartig qualifizierte Autoren nicht auf Bäumen und wären nach hier anscheinend verbreiteten Vorstellungen mit der Aufgabe konfrontiert, die ganze Welt nochmal von vorn erklären zu müssen (da wurden schon erste Geldforderungen laut). Und das mit wesentlich erweitertem Themenspektrum vor dem Hintergrund der Tatsache, dass während der letzten Jahre noch nicht mal die Lücken der alten Doku geschlossen werden konnten. Nichts gegen Optimismus, aber das scheint mir unrealistisch zu sein.
Da erscheint mir das Wiki-Prinzip pragmatischer, dessen hauptsächliche Errungenschaft ja ist, Mikro-Mitarbeiten zu ermöglichen und nicht schlechter zu stellen, dass Abfassen langer Traktate.
ABER:
stattdessen vom Original-Autor, basierend auf dessen HTML5-Handbuch, dem Rundum-Werk "Webseiten professionell erstellen"
MAW, Du wärst bereit, diese Werke hier unter Creative Commons online zu stellen?
(Das wäre allerdings stark Grimmepreis-verdächtig ;-)
Es geht darum, den Leuten da draußen zu erklären, was dieser komische Name SELFHTML in der heutigen Zeit bedeutet, und für welche Prinzipien er steht.
Dumme Frage: Gab es solche Prinzipien denn bislang? Und sind diese unter den derzeitigen Protagonisten Konsens?
SELFHTML muss erkennen, dass es nicht nur ein Fachprojekt ist, sondern auch eine meinungsbeeinflussende Kompetenzanstalt. HTML war noch nie eine unpolitische Angelegenheit.
Hey- genau meine Linie, aber war das die vom real existierenden SELFHTML?
(Falls ja, habe ich das als gelegentlicher User wohl nicht mitbekommen)
Und der nüchterne Pragmatiker in mir knurrt gleich: Das Erarbeiten und Propagieren von Positionen & Papieren ist dann noch mehr Arbeit (für die es derzeit hier zu wenig Idealisten gibt).
Aber: SELFHTML als Basis für die fortschrittlich-emanzipatorische Netzwelt? Runter von der Technokraten-Insel, rein in die Wellen des prallen Lebens?
Ja, bitte sofort!
Das ist eine sehr hübsche Vorstellung für diesen Sonntagnachmittag.
You made my day
daywalker