Hallo Felix,
Mein Ansatz ist, dass ich einen Lernenden führe. Am Ende des Weges, den ich ihn führe, ist er (hoffentlich) kompetent.
soweit ist das gut. Das mag in der Schule gut funktionieren, wo die Lernenden teils aus Interesse und Überzeugung, zum größeren Teil aber wohl per Zwang bis zum Ende dabeibleiben.
Was ist aber in freier Wildbahn wie hier, wo der Lernende jederzeit abspringen kann, sobald er den Eindruck hat, "genug" verstanden zu haben? Das sind die Fälle, in denen deine prinzipiell sinnvolle Strategie Leute mit (eventuell gefährlichem) Halbwissen am Wegesrand zurücklässt.
Es liegt in der Natur des Lernens, dass man Schritt für Schritt gehen muss.
Genau. Und deswegen finde ich deinen Ansatz auch grundsätzlich gut und in Ordnung. Aber ich würde dringend empfehlen, ihn zu ergänzen - nämlich um einen kurzen Überblick am Anfang, der in knapper Form die wesentlichen Meilensteine aufzeigt und deutlich macht, warum die Hälfte des Wegs möglicherweise nicht reicht, um nachher in der Praxis zu bestehen.
Mir hat es in der Schule immer sehr geholfen, wenn der Lehrer zu Beginn einer Unterrichtseinheit einen kurzen Überblick gegeben hat, wo wir hinwollen und wofür man das später wieder brauchen kann. Leider haben das nur wenige Lehrer getan.
Du willst anscheinend den Lernenden von Anfang an auf die Meta-Ebene setzen und über Zugänglichkeit philosophieren, wenn der Lernende noch nicht die Grundlagen hat, überhaupt zu verstehen, was Du willst.
Ja. Gunnar will sofort alles auf einmal, glaube ich. Das ist das andere Extrem. Das mag funktionieren, wenn die Leute schon mit soliden Vorkenntnissen ankommen, aber wohl nicht bei Neueinsteigern.
Du kommst mir wie ein katholischer Priester vor, der von einem grundsätzlichen Verbot von Verhütung spricht.
Nur mit dem Unterschied, dass der katholische Priester eigentlich keine Ahnung von dem haben dürfte, was er da verbietet. Zumindest keine Praxiserfahrung ... ;-)
Ja. Ich habe verstanden. Du bist auf einem Kreuzzug.
Als militanter Missionar? Ja, ein bisschen schon ...
Schönes Wochenende,
Martin
Logik ist die Theorie, Chaos die Praxis.