Antje Hofmann: Opaschowski und die "Generation @"...

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Liebe Forumer,

Gleichzeitig warnt der Erziehungswissenschaftler vor einer nachlassenden Kommunikationsfähigkeit der jungen Internet-Gemeinde. Das Surfen um die Welt koenne heimatlos machen, befuerchtet Opaschowski. "Die inflationaeren Kontakte im elektronischen Netz bleiben oberflaechlich und koennen bestaendige Beziehungen nicht ersetzen". Das Internet werde zur Schaubuehne, auf der Jugendliche ebenso spielen wie "probeleben" koennten. Dabei gaeben sie sich anders als sie wirklich sind<<

Für mich ist es immer wieder erschreckend, wie "Erziehungswissenschaftler" solche pauschalisierten Aussagen treffen können.
Ich habe den Eindruck, Ursache dieser Äußerungen ist der zunehmende Einfluß des Internetes auf das tägliche Leben. Diese Leute haben meines Erachtens Angst davor, daß sie selbst regelmäßig damit umgehen müssen. Es ist einfacher, dies im Vorfeld zu verurteilen. Es könnte ja klappen und man kommt drumherum.

Wesentlich kritischer sehe ich, daß falsche Schlußfolgerungen gezogen werden. Generell gilt, daß viele Jugendliche tatsächlich nichts mit ihrer Freizeit anzufangen wissen. Viele sind gelangweilt und kennen nur noch den Fernseher. Ich frage mich, warum ist das so? Solche Fragen sollten in Interviews behandelt werden. Dies würde aber bedeuten, gesellschaftskritisch zu werden und das ist ja nicht vorteilhaft. Anstatt endlich das Fach Medienerziehung oder ähnliches durchzusetzen wird verteufelt, anstatt überall sinnvolle Freizeitangebote zu schaffen wird pauschalisiert.
Für mich sind solche Interviews ein Ausdruck von Karrierestreben und mangelnder Auseinandersetzung mit der Materie.
Aber da es mal wieder so schön paßt, geht morgen eine Einladung zu meinen Themenchat am 9.7. raus. Ich habe nicht viel Hoffnung, daß sie auch beantwortet wird. Aber ein Versuch ist es wert.

Viele Grüße

Antje