Hallo Thomas
Na ich wuerde es eher als ein Add zum Betriebssystem sehen. Sicher wird das demnaechst auch gehen, wenn man nur Word oder sowas auf dem Rechner hat. Fuers WWW wird es wohl nichts sein - allein schon wegen der Sicherheit und weil es eigentlich wie ein richtiges Programm ist.
So kann man man es natuerlich auch sehen - es ist weder Fisch noch Fleisch, denn es ist kein www-faehiges HTML, weil "trusted", und es ist kein richtiges lokales Programm. Aber ich habe die Aufgaben von HTML und erst Recht von XML eigentlich noch nie ausschliesslich auf das Web bezogen gesehen. Und insofern finde ich auch Ansaetze nicht unwichtig, die sich mal mit lokalen HTML-Erweiterungen befassen.
Ich sehe keinen grossen Unterschied zu Active X oder gar Visual Basic - nur dass dies hier gefaehrlicher ist, weil man anscheinend nur ein Internetdokument auf den Rechner uebertraegt.
Nee, so nun wieder nicht. HTA ist nichts anderes als HTML, nur mit einem einzigen zusaetzlichen Tag im Dateikopf, das den Browser zuruecktreten laesst und es erlaubt, das Aussehen des Applikationsfensters und das Verhalten des Fensters unter Windows individuell zu gestalten. Ansonsten ist eine HTA erst mal voellig bloed. Damit mehr als HTML-Elemente und ein bisserl DHTML rauskommt, muss man Java-Applets oder ActiveX-Controls wie ueblich in den HTML-Code einbetten. Dabei ist jedoch der wichtige Unterschied, dass der Browser kein Theater mehr macht - alles, was da eingebettet ist, wird so gnadenlos und ohne Rueckfrage ausgefuehrt wie ein aufgerufenes EXE-File. Mit dem Aufruf der HTA-Datei hat man sich gewissermassen zum Vertrauen auf alles entschieden, was da kommt.
Kurz und gut: Fuer mich hat es etwas, was mit dem Browser recht wenig zu tun hat, sondern nur die Layoutengine nutzt - das wird wohl sowieso die Zukunft werden. Alle moeglichen Programme, die nur die vorhanden Komponenten fuers Parsen und Rendern nutzen.
Ja - und das finde ich eine begruessenswerte Entwicklung. Weil die Tendenz damit auch im lokalen Bereich weggeht von applikationsspezifischen Loesungen und hin zu offenen, dokumentierten Klartextformaten. Wer diese Formate beherrscht, kann in Zukunft nicht nur Webseiten gestalten, sondern versteht auch viele Internas von lokaler Software. Darueber sollte man sich, wenn man diese Sprachen kennt, doch eigentlich freuen...?
viele Gruesse
Stefan Muenz