Michael Schröpl: das Internet stirbt?

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Im Gegenteil, oft entwickeln Sie eine recht eigenartige Mentalität über "alle warten nur auf mich, um _mir_ zu helfen"-Mentalität, war leider auch schon ab und zu hier im Forum zu beobachten

Klar, deshalb ja auch die Forum-FAQ. ;-)

die von Stefan M. angesprochene intellektuelle Dichte, die u.a. auch ein Teil des Reizes war/ist, fällt zunehmend weg in vielen Bereichen, es bewegt sich auf das gleiche Level wie im RL.

Eben!

Ich bin gerade dabei, ein ca 700 Seiten großes Werk auf meine Homepage zu stellen, das ich in den Jahren 1989-1990 als Herausgeber und Haupt-Artikelschreiber wesentlich mit gebastelt habe. Aber auch damals gab es eine Handvoll "Macher" (nämlich die Artikel- und Leserbriefschreiber) und die "Träge Masse", die bestenfalls noch verstanden hat, worum es ging (leider auch das oft nicht) und schlimmstenfalls herumgepöbelt hat.
Das Problem hat also weder etwas mit "jetzt" noch mit "Internet" zu tun, sondern mit "Mensch". Ich bin jetzt 17 Jahre in der pbm-Szene und kann davon ein Liedchen trällern ...

Aber sieh es mal andersherum: Wenn heute nicht so viel über WWW und eCommerce geredet würde, dann hätten viele Deiner Freunde immer noch keine E-Mail-Adresse.
Letzteren Umstand könnt ich wahrscheinlich noch verkraften, sie haben ohnehin alle Telefon und offline-Kommunikation finde ich mit Freunden angenehmer.

Tja, da haben wir einfach einen unterschiedlichen Hintergrund. Mir, der ich von pbm komme, ist Brief-Kommunikation die "normale" Kommunikation (weltweit, lange vor dem WWW), so daß ich das Internet als eine technische Weiterentwicklung von etwas ansehe, das ich seit 1982 regelmäßig nutze.

D.h. neue Freunde oder Menschen kennenlernen, die man sonst nie kennengelernt hätte.

Eben - genau das. (Deshalb war ich letzte Woche wie jedes Jahr auf der größen Spielemesse Europas, um mal wieder ein paar Leute face-to-face zu treffen, die ich sonst nur von play-by-mail her kenne.)