bin ich der meinung, dass man künftig als webdesigner (ich bins nicht) sowas beherrschen _muss_
Ich nicht - ich bin sogar strikt dagegen.
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Hallo in die Diskussionsrunde,
zu diesem Thema möchte ich auch mal was sagen. Entschuldigt, wenn es etwas länger wird, aber ich verschwende ja sonst nicht viel Platz hier. ;-)
Zu Anfang dieses Jahres habe ich angefangen, HTML zu lernen. Mit SELFHTML, versteht sich (und allein der Umstand, dass es ein so rundum durchdachtes und auch fertig gestelltes Kompendium gab, hat mich recht beflügelt).
Vorher hatte ich jahrelang sehr viel mit KIT zu tun - wer von T-Online kommt, kann mit diesem Begriff etwas anfangen, wer nicht, kann ihn wieder vergessen.
Meinen ersten Kontakt zu HTML hatte ich gezwungenermaßen, nicht aus Wissensdurst, aber ich war überrascht, wie leicht das war. Und: wie wenig möglich damit, vor allem wegen der dauernden Rücksichtnahme auf alte Browser.
JavaScript war mir zu hoch, muss ich sagen. Das ist etwas für Programmierer, dachte ich - ich selbst bin Zeichner und wollte eigentlich etwas mit Bildern machen, Comics v.a., aber auch Spiele, wie vorher schon in KIT. Dagegen spricht doch nichts? Ich meine, kleine unterhaltende Spiele im Internet? Gut.
So, und nun wurde ich auf Flash aufmerksam. Da ging nun plötzlich alles mögliche, auch mit Bildern (zur Schriftdarstellung sage ich mal noch nichts), und für Comics ist die Umsetzung mit Vektorgrafik ja geradezu ideal.
Klar kann man sagen: das Web braucht keine Comics, schon gar nicht animierte, und wenn schon animiert, dann geht's auch als GIF. Geht aber eben nicht, weil viel zu fett. Und das mit dem "brauchen" des Webs ist quasi eine Frage der Weltanschauung - wer ist das Web? Was wird "gebraucht"? Ich behaupte, Unterhaltung schon auch, und wenn man etwas eben mit Flash machen kann und mit HTML nicht, dann bleibt nur noch die Frage: mach ich's mit Flash, oder mache ich's gar nicht. Wobei ich, muss ich dazu sagen, nicht fliegende und rotierende Schriftzüge u.dgl. meine, auch keine nutzlosen Intros ("Loading ... loading ... loading ..."), sondern wirklich Dinge mit Inhalt, in diesem Fall halt mit konkretem Spaßfaktor.
Und wie ich so mit Flash arbeite, fällt mir immer mehr auf, was sonst im Web mit Flash gemacht wird, und das haut mich nun größtenteils überhaupt nicht vom Hocker. Ich stelle fest, dass vieles dasselbe ist, und immer flattern die Schriftzüge und leuchten die Mausspuren und rotieren die Logos. Will sagen: diesen Verwendungszweck sehe ich nicht ganz ein, den halte ich für Verschwendung. Aber es gibt unheimliche Stärken dieser... dieses... na, wie sagt man denn... dieses Flash eben, aber die werden nur wenig eingesetzt, weil dazu noch andere Fähigkeiten des Verwenders erforderlich wären (wie z.B. zeichnerische), die er nun mal nicht hat (von Sounds verstehe ich leider wenig, deshalb klammere ich die aus, obwohl sie ein starkes Argument FÜR die Verwendung von Flash sind).
Und so kommt es, meines Erachtens, dass das Ding "Flash" von Internet-Enthusiasten der "alten Schule", Informations(!)suchenden und -spendenden zumal, so ungern gesehen wird. Nicht ganz zu unrecht: auch ich klicke mich manchmal davon, wenn ich merke, ich bin auf eine Flash-Seite geraten, obwohl ich es selber einsetze. Grund hierfür sind v.a. die Wartezeiten, die einem zugemutet werden. Ich surfe aus Überzeugung noch mit dem 28.800er-Modem. :-)
Da wird halt auch viel schnellgeschossen, also langsamgemacht, aus mangelnder Erfahrung (bei HTML/Java(script) nicht?).
Ist wie Beton: kommt immer drauf an, was man daraus macht.
OK, was will uns dieser Fremde eigentlich sagen?
Dass nichts dagegen spricht, wenn eine "proprietäre" Software eingesetzt wird, wenn nur sie darstellen kann, was "das Gängige" nicht kann. Es ist nutzlos, dagegen zu Felde zu ziehen, weil es nicht vom W3C kommt. Was machbar ist, wird auch gemacht. Wenn auch nicht immer von den richtigen Machern. Auf jeden Fall wird auch die größte Kanonade aus einschlägigen Foren kein Flash mehr aus der Welt schaffen.
Moment, ich bin gleich fertig, aber etwas Wichtiges fehlt noch.
Als - durchaus begeisterter - Flash-Benutzer hab ich freilich auch gemerkt, dass es zahlreiche Dinge gibt, die ich damit nicht lösen kann. Da ist die Sache mit der bis zur völligen Unleserlichkeit verwaschenen Schrift usw.: Informationen, ja Informationen rüberbringen, dafür ist Flash nicht sonderlich geeignet, und dummerweise will ich das auch noch. Ich kam also nicht umhin, doch noch JavaScript zu pauken - ist ja jetzt wurscht, warum das gerade mit Informationen zu tun hat. Sogar an Perl etc. muss ich mich noch ranmachen (wer weiß, vielleicht löchere ich Euch schon bald mit Fragen, aber ich werde, wie bisher, immer erst in die Forumsauslese gucken und die Forumsarchiv-Suche beschäftigen, versprochen! ;-)).
Nun hab ich mir mein Häuflein Wissen angeeignet, kann also erstaunlich vieles mit HTML und JavaScript lösen - und manches halt nach wie vor ausschließlich mit Flash! Also warum das Teil verteufeln? Es ist nützlich, wenn man es richtig einsetzt. Jedenfalls nicht schädlicher als HTML und JavaScript, wenn man bedenkt, wofür diese z.T. eingesetzt werden.
Ich finde (und dies ist das Schlusswort - Dank an alle, die bis hierher durchgehalten haben):
Leben und leben lassen, das wäre auch hier das richtige Prinzip. Man kann jemanden, der auf Flash-Movies steht, nicht davon überzeugen, dass Flash der Ursprung allen Übels ist. Ist es auch nicht. Dass es andererseits auch nicht das allein Seligmachende ist, merkt jeder selber mal.
Leben und leben lassen, wenn ich wiederholen darf.
Ist das nicht insgesamt sowas wie die Internet-Theorie (oder wie das heißt) an sich?
Grüße,
Gertolf