Steffen Gerlach: (INTERNET-ANBINDUNG) Flatrate

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So üppig ist die Leitungskapazität doch noch nicht, daß sparsamer Umgang damit nicht mehr wirtschaftlich motiviert zu sein braucht.
Dann werden die Kapazitäten eben erweitert. Angebot und Nachfrage.

Gerade hier liegt das Problem der Flatrate. Spätestens nämlich, wenn alle mit einem Flatrate-Zugang versorgt sind, kann nichts mehr verkauft werden - selbst, wenn die Kapazität noch so unterentwickelt ist. Spätestens dann würde der Markt das Konzept der Flatrate mit Angeboten unterschiedlicher Kapazität (=Geschwindigkeit) aufweichen.

Und warum soll ich mit etwas sparsam umgehen, wenn ich dafür bezahle? Ist doch mein Geld.

Bei der Flatrate ist es das eben nicht, denn wenn du mehr Leistung in Anspruch nimmst, kostet dich das keinen Pfennig mehr.

Außerdem entwickelt sich das Internet 6mal schneller als unser "normales" Leben.

Ich kenne diese Statistilk nicht genau, aber vermutlich gilt das eher für den Traffic als für die Kapazität - das Problem verschärft sich damit noch.

Wo lebst Du eigentlich?

Kriegt das jeder zu hören, der nicht deiner Meinung ist?

»»Wer nur 3mal am Tag seine Mail abholt, sollte am Ende nicht genausoviel bezahlen müssen wie ein anderer, der rund um die Uhr online ist und GB-weise Daten saugt.

Tut mir leid, aber für diese Argumentation habe ich wenig bis gar kein Verständniss. Niemand wird eine Flatrate aufgezwungen. Wer einen Flatrate Tarif in Anspruch nehmen möchte, dem soll die Möglichkeit dazu gegeben werden.

Ich will die Flatrate ja nicht verbieten. Ich glaube nur, daß sie sich nicht durchsetzen wird - außer im Low-End-Bereich .

Schließlich ist es überall so, daß man, wenn man große Mengen eines Produktes kauft, daß einzelne Produkt günstiger wird.

Das einzelne Produkt. Aber insgesamt wird es teurer.

Und wenn es irgendwann so sein wird, daß man nur noch 10DM zahlen muß (für eine Flatrate), glaub ich nicht, daß irgendjemand sagen wird, daß er lieber weiterhin jede einzelne Minute bezahlt.

Wo lebst DU eigentlich? Datenübertragung entwickelt sich, genau wie etwa der Computer. Freilich wird es die Leistung von heute (POTS, ISDN) irgendwann sehr günstig geben, genau wie man heute einen C64 sehr preiswert herstellen könnte. Nur: den meisten Menschen wird das dann bei Weitem nicht mehr ausreichen. Und dann wird es so einige geben, die eine Minuten- (oder wahrscheinlicher Transfer-) basierte Abrechnung mit zeitgemäßen Übertragungsraten der 10DM-Pauschal-Schnecken-Leitung vorziehen.

Des weiteren wirst Du in Zukunft gar nicht darum herumkommen, mehr im Netz zu tun als nur Deine Mails abzuholen. Es sei denn Du kapselst Dich vollkommen ab und lebst weiterhin in der Vergangenheit.

Das Gefälle zwischen Viel- und Wenignutzer wird jedenfalls kaum geringer werden.

Jaja, ich weiß, in Amiland sind Flatrates "schon" sehr verbreitet. Aber wir müssen ja nicht alles schlucken, was drüben vorgekaut wird.
Was zum Teufel ist an Flatrates schlecht?

Nein, Flatrates sind toll! Warum sind wir nicht schon viel eher da drauf gekommen - auch in anderen Bereichen? Flatrate-Benzin: Jeder zahl eine Pauschale und kann dann soviel tanken, wie er will. Oder das Flatrate-Konto: Jeder zahlt eine Pauschale ein und kann dann soviel abheben, wie er will. Toll!

Das ist ja genauso, als wenn man Pay TV verteufeln würde

Ich verteufle Pay-TV zwar nicht, aber ich finde es auch nicht so ganz toll, wenn ich bei Premiere für irgendwelchen Box-Schwachsinn mit bezahlen soll, der mich überhaupt nicht interessiert. Auch in diesem Bereich wird sich, denke ich, Pay-Per-View durchsetzen.

Steffen