Außerdem finde ich nicht, dass es bei dieser ganzen Diskussion um Gleichschalten geht. Es ging von Anfang an nur darum, ob Frauen Sonderleistungen vom Staat bekommen sollten.
Aber die Diskussion hat sich danach im wesentlichen in die Richtung entwickelt, herauszufinden, wieso wer diese Sonderleistungen für wie berechtigt hält.
Und in dieser Denkrichtung komme ich zu der Frage, ob eine solche Sonderleistung - wiewohl möglicherweise berechtigt - nicht nur an den Symptomen herumdoktert (siehe unten)
Jedenfalls finde ich, dass wir Frauen sehr wohl ein Recht haben, auf solche Sonderleistungen. Meiner Meinung nach dürfen sie aber nicht als Sonderleistungen ausgewiesen werden, sondern sie stehen uns einfach zu, so.
Ich vermute, es ist gerade die Bezeichnung als Sonderleistung, die zu der ganzen Diskussion geführt hat. ("Wieso soll ich Mann mit meinen Steuergeldern die Frauen fördern?" - darum ging es doch umsprünglich, oder?)
Wäre die allgemeine Meinung, daß den Frauen eine solche Leistung zustehen würde, dann gäbe es die Diskussion darüber nicht ... oder? In dieser Hinsicht unterstütze ich Kess, die m. E. - stark verkürzt - sagt, daß wir durch diese Diskussion diesen "Sonderstatus" eher noch verstärken (und damit ggf. sogar kontraproduktiv sind).
Zumindest so lange, wie wir immer noch die Mehrfachbelastung für die Familie und die Gesellschaft tragen.
Eben genau dieser Punkt ist es, den ich bei der Diskussion am spannendsten fand. Würde sich hier etwas ändern, dann wäre der ganze Thread gar nicht entstanden, denke ich.
(Deshalb bin ich etwas irritiert über Juttas Standpunkt, die diese Mehrfachbelastung nicht als den Kern der Situation zu akzeptieren scheint.)