Moin Ilona,
du schilderst ein, wie ich fürchte, weit verbreitetes Problem. Die Chefs "entdecken" das Internet und finden, das kann "jemand mal so nebenbei" mitmachen. Schwupps wird jemand verdonnert, der sich allzulange wehrt / wehren kann und anschließend geht das Generve los.
Wenn das ganze mit dem Design einer Seite, dem Management von Informationen oder der Kommunikation von Unternehmenszielen so einfach wäre, dann wäre es kein Beruf(e). Jedes Unternehmen vergibt ganz selbstverständlich Druckaufträge an Druckereien, läßt ihre Werbezettel von irgendeinem Büro oder einem eingekauften Spezialisten erstellen (oder hat wenigstens das Grundlayout mal "professionell" erstellen lassen) und und und. Nur beim Internetauftritt soll das alles ganz anders sein ? Da sollen jeder alles können ?
Dein Problem könnte du vielleicht mit Templates a la Dreamweaver _bewältigen_ (da kann nur in bestimmten zugelassenen Bereichen vom Anwender etwas geändert werden); eine Datenbank wäre schon schwieriger; ein Redaktionstool ab einer gewissen Größe unvermeidbar, aber _lösen_ würde das alles dein Probleme nicht. Probleme bleiben genug (wer hat die Verantwortung, wenn falsche Einträge entstehen? wer überwacht Aktualisierungen? Wer nimmt aus dem Netz was veraltet ist? Wer beobachtet die Mitbewerber? Wer wertet das Kundenfeedback aus ... )
Mach Deinen Chef klar: Die Präsentation im Internet ist eine neue, zusätzliche Aufgabe, die neues, zusätzliches, fachlich versiertes Personal verlangt. Die Fremdvergabe von Teilen (Layout, Struktur, Informations- und Kommunikationsdesign) kostet Geld, bringt aber Qualität.
Das internet ist halt schwieriger, als das Bobele es sich vorstellt: Wer drin ist, kriegt einen Punkt. Wer aber drin bleiben will, muss schon Spiel, Satz und Sieg machen.