Antje Hofmann: Volksverhetzung (total OT)

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Hallo liebe Netzgemeinde, Hunold

Ich habe diesen Thread mit Interesse verfolgt und lange überlegt, ob ich dazu beitragen werde.

So wie ich erkenne, gibt es zwei Linien, die einander vielleicht nur nicht verstehen können.

Ab morgen ist es Pflicht, jeden Hund in der Öffentlichkeit, der o.g. Kriterien erfüllt, einen Maulkorb zu verpassen. Leine ist Pflicht. Und ein Chip im Ohr muss der Hund auch haben. Der Besitzer muss einen Hundeführerschein vorweisen. Dies betrifft nicht nur sog. Kampfhunde, sondern auch harmlose Lassies, Retriever, Labradors, Doggen, Schäferhunde, Berner Sennen, Bernhardiner usw.

Im Grunde ist diese Forderung berechtigt, sowohl im Interesse der Tiere als auch der Menschen die mit ihnen im Kontakt kommen.

Aber: Inwieweit ist sie überhaupt durchsetzbar? Es werden ja bereits jetzt bestehende Anordnungen nicht durchgesetzt. Diese ganze Anordnung ist in meinen Augen ein Schnellschuß von profilsüchtigen Politikern. Zumal wenn jemand bestraft wird, es erfahrungsgemäß nicht die sind, die es eigentlich treffen sollte. Statt solide Lösungen anzubieten, Swen hat einige http://www.teamone.de/selfaktuell/forum/messages/81881.html genannt, wird mit Strafen gearbeitet.

Bereits nach Bekanntwerden dieser Schnellschuss-Verordnung wurde ich, weil mein Fiffi (50cm, 30Kg, Ridgeback-Mix, früher mal in Kategorie Kampfhund) im Garten frei herumlief, auf übelste Weise beschimpft. Vorzugsweise von solchen Mitmenschen, die sowieso alles besser machen würden. Auch die Polizei war schon da, weil unsere gefährliche Kampfmaschine jemanden angebellt hat, der zu nah an unserem Grundstück kam.

Das Denunziantentum erlebt ein Comeback. Et is Kristallnach.

Hier ist die andere Seite, eigentlich die, die in meinen Augen zum Posting geführt hat.

Ein neues Feindbild ist entstanden. Das Feindbild Hundebesitzer und die Meute nutzt die Gelegenheit (straffrei?) andere zu mobben. Wobei ich mir ziemlich sicher bin, es werden vorrangig die angegriffen, die kaum für Ärger sorgen. An die Besitzer mit den wirklich gefährlichen Hunden traut man sich nur aus dem Hinterhalt oder gar nicht ran.

Es wurde mehrfach Hunolds Vergleich bemängelt. Ja, er ist sehr schlecht gewählt, spiegelt aber gleichzeitig wieder, was er selbst empfindet. Er und seine Familie werden wegen eines Hundes diskriminiert. Er und andere sind in dieser Situation ein _Opfer_.

Beiden Seiten geht es um das Gleiche, um den Schutz ihrer Menschenwürde, ihrer körperlichen und psychischen Unversehrtheit.

Ich finde es schon bedenklich, wenn in dieser Diskussion vergessen wird, daß dies für beide Seiten zu gelten hat.

Viele Grüße

Antje