Hallo,
interessanter Denkanstoß. Mal was anderes.
* Ist so ein Projekt wie "the long now foundation" und die Langzeituhr noetig, um unser Bewusstsein fuer lange Zeitraeume zu schaerfen?
IMHO Sicher nicht.
»» Kann man das auch mit anderen Mitteln trainieren?
Kann man! Ich bin Geologe und Paläontologe - so ein Job schärft das Bewußtsein für "sehr lange Zeiträume" und ruft einem immer
wieder ins Gedächtnis zurück, wo man sich in dieser Welt und in dieser Zeit befindet. Ich bin nach wie vor fasziniert und gerate teilweise
ins Träumen, wenn ich ein winziges Stück Geröll in der Hand halte, von dem ich weiß das es 3,7 Milliarden (!) Jahre auf dem Buckel hat.
* Was ist ueberhaupt ein "langer Zeitraum"? Welche Zeitraeume sind fuer "verantwortungsvolles Denken gegenueber spaeteren Generationen" eigentlich massgeblich?
Sehr subjektiv, denke ich. Das warten auf die U-Bahn kann auch ein "langer Zeitraum" sein, wenn es kalt ist, naß und man selbst mies drauf.
Derselbe Zeitraum mit meiner Freundin im Arm kommt mir sicher nicht so eeeewig lang vor ;-)
* Ist es moeglich, dass unser exponentieller Geschwindigkeitsrausch irgendwann grausam kollabiert?
Schon passiert.
Oder wird er eher in eine neue Dimension uebergehen, also etwa in eine Art "Zeitunabhaengigkeit" (beliebige Zellerneuerung fuer Leben, beliebig schnelle Raumueberbrueckung durch Beamen usw.)?
Warum? Wo wäre der Sinn? Jeder ist überall und das noch für immer????
* Kann man "Bewusstsein fuer lange Zeitraeume" in die Alltagspraxis umsetzen? (Langsamer sprechen, mehr Zeit zum Antworten lassen, bei Terminnennungen von Auftraggebern milde laecheln ;-)?
Ich glaube, das kann man sich leisten, wenn man im Lotto gewonnen hat...
Heutzutage führt so ein "Luxus" in die Arbeitslosigkeit.
Also - wer mag, kann seinen Gedanken dazu hier freien Lauf lassen ;-)
viele Gruesse
Stefan Muenz
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Viele Grüsse zurück
Uwe