Schuer: Die Welt kann mich nicht mehr verstehen

Salve!

Ich bin ja immer wieder erstaunt - wenn ich Forumsbeiträge im Internet lese - wie oft Leute Schwierigkeiten haben, ihre Sätze halbwegs fehlerfrei hinzukriegen. Rechtschreibreform hin oder her : Kommas (Kommata, ich weiß *g*) sind Mangelware, und oft kann man sich glücklich schätzen, überhaupt den Sinn macher Sätze beim ersten Lesen verstanden zu haben.

Nicht, daß mich das jetzt sonderlich aufregt, wenn Postings nur so von Fehlern wimmeln, aber irgendwie ist es doch beeindruckend, wie viele Leute Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung haben.
Wenn Fernsehmoderator Cherno J. bei "Zimmer frei" zu Besuch ist, und es dabei nicht hinkriegt, aus der ihm vorgesetzten Buchstabensuppe clevere Worte zu bilden, weil es als Legastheniker sämtliche Wegstaben verbuchselt, dann wird sowas nicht ausgestrahlt, aber in den zahlreichen Foren und Newsgroups im Internet landet besagte Suppe samt cleverer Worte direkt auf dem Teller von Millionen Legionen, äh Usern.

Haben die Verursacher alle in der Schule nicht aufgepaßt, waren sie nie in der Schule, ist deutsch nicht ihre Muttersprache, oder ist die deutsche Sprache samt Rächtschriebreform einfach zu kompliziert für diese Gruppe von Leuten, die meiner Meinung nach - sorry, IMHO... nicht unbedingt sehr klein zu sein scheint?!

Knifflige Frage, oder? ;-)
Ich weiß gar nicht, was mich dazu treibt, sowas ins Forum zu posten. Ich glaube, mir war einfach langweilig nachts um 2 Uhr. Außerdem gibt's in letzter Zeit so wenig Menschelei im Forum.

Los, gebt mir Schreibproben! Outet euch!

Wer Fehler findet, darf sie behalten!

Gruß, Dirk

  1. ... wahs varr tenn dahs nuhn vidder? Mutz daas seihn?

    Isch tenke där Innhald machd's, nich di Werbakkung.

    Mid vräuntlischen Grühzen
    Dirrk ;-D

    1. Läude,

      jenau wie die IT-Branche extrem schnellebig ist, genauso sind diese User: Die hasten viel zu ömmele auf der Tastatur, diese Tipptrietzer.

      Grüße an die Füße

      Thorsten

  2. Moin!

    Ich kann Dir nur zustimmen. Wenn's denn nur Rechtschreibfehler waeren, das ginge ja noch, wir haben ja schliesslich alle ne eingebaute Fehlerkorrektur, die saemtliche Microsoftprogramme vor Neid erstarren lassen wuerde. Was den Nervfaktor aber wirklich ueber das Ende der Skale treibt sind sinnlos aneinandergereihte Wortketten ohne erkennbaren Zusammenhang. Gerade in den Heise-Newsticker-Foren sehe ich des oefteren Postings, wo ich selbst nach einiger Ueberlegung nicht darauf komme, was der Verursacher mir da sagen wollte. Naja, gibt ja noch mehr Postings, die man lesen kann.

    Calocybe - jetzt mit fetten 19 Zoll! :-)

    1. Hi!

      Was den Nervfaktor aber wirklich ueber das Ende der Skale treibt sind sinnlos aneinandergereihte Wortketten ohne erkennbaren Zusammenhang. Gerade in den Heise-Newsticker-Foren sehe ich des oefteren Postings, wo ich selbst nach einiger Ueberlegung nicht darauf komme, was der Verursacher mir da sagen wollte.

      Genau das Beispiel hätte ich auch genommen, wenn ich eins hätte nehmen müssen ;-) Mir ist's jetzt schon ein paarmal passiert, daß ich Postings im Heise-Forum nicht auch nur ansatzweise verstanden hab. Die "Qualität" ist in dem Forum wirklich mies. Ich hab immer den Eindruck, daß sich dort Leute sammeln, die woanders nicht verstanden werden. Dementsprechend ist dort auch der Umgangston : Anreden sind nicht unbedingt üblich, ein Danke sehr selten.

      Das SELFHTML-Forum ist wirklich eine Ausnahme in allen Belangen : Die Postings sind fast immer sehr höflich, die Antworten qualitativ sehr gut, und außerdem kriegt man innerhalb von Minuten Hilfe zu seinen Problemen.

      Und mir persönlich gefällt die Menschelei zwischendurch eindeutig am besten, macht sie doch irgendwie "das Wesen" des Forums aus. Ginge es hier nur um technische Dinge, würd ich längst nicht so oft vorbeischauen.

      Calocybe - jetzt mit fetten 19 Zoll! :-)

      Gruß, Dirk
      (mit 512 RAM ;-))

  3. Halli hallo,

    also ich muss ehrlich sagen, dass ich das SELFHTML Forum im Bezug auf (in welche Art und Weise auch immer) unverständlich ausgedrückte Postings bis auf seltene Ausnahmen noch recht entspannend finde.

    Immerhin trifft sich hier ein relativ "gewähltes" Publikum, dass zumindest weiß, was ein Browser ist, wie man eine HTML-Datei wenigstens erst mal "anlegen" kann usw. Du wirst vielleicht lachen (oder auch nicht), aber in anderen Foren sieht das ganz anders aus.

    Da ich ein wie eben beschriebens Forum mitbetreue, habe ich schon so manches gesehen, und am Anfang fand ich es ja mitunter noch ganz amüsant, mit der Zeit kann es aber auch ganz schön nerven, und man zweifelt echt an der Menschheit.

    Genauer betrachtet mag es aber wohl, wie ich es schon habe anklingen lassen, daran liegen, dass "das Internet" eben nicht nur ein Treffpunkt der Intellektia ist (hat ja auch keiner behauptet). Es gibt aber ganz sicher "territoriale" Ansammlungen bestimmter sozialer und geistiger Schichten, an einem "Ort" vielleicht mehr oder weniger polarisiert als an einem anderen. Da gibt es eben auch schon mal "Haufen" von "normalen" Menschen, das sind nicht immer Professoren oder "nicht mal" Abiturienten, und manch einen kümmert die Rechtschreibung oder der Eindruck, den man macht, gar nicht mal so sehr.

    Ich weiß ja nicht, wo oder als was Du arbeitest, aber in den meisten Berufen (vielleicht studierst Du ja auch?) ist man immer mit einem bestimmten Personenkreis zusammen, und dann kriegt man eben leicht ein etwas falsches Gesamtbild von der "Menschheit" - man denkt, alle wären so wie die, die man jeden Tag sieht. Aber guck Dir' mal die Leute auf der Straße an (ich will jetzt keinesfalls oberflächlich sein - von mir aus unterhalte Dich auch mal mit ihnen (z.B. mit einem jungen Mann, der einem Zug entsteigt ;)), und Du wirst sehen, manche kriegen auch im real life keinen richtigen Satz raus (das sind auch die, über die man in Talk Shows gerne mal lacht). Naja, so ist das eben.

    So, nun wird es langsam hell und ich schließe einfach mal mit einem Zitat aus "Metropolis"

    "Between the brain and the hands the heart must be the mediator."

    P.S.: Ich hoffe, ich habe nichts gesagt, was man falsch verstehen könnte :)

    Mirko

    1. Sup!

      "Between the brain and the hands the heart must be the mediator."

      Ich dachte, Metropolis war ein Stummfilm?

      Gruesse,

      Bio

      1. Hi Bio!

        "Between the brain and the hands the heart must be the mediator."

        Ich dachte, Metropolis war ein Stummfilm?

        Hmm... ist Superman nicht in Metropolis zuhause?

        fg
        Roman

        1. Hi Ihr,

          Ich dachte, Metropolis war ein Stummfilm?

          Hmm... ist Superman nicht in Metropolis zuhause?

          Ich beziehe mich tatsächlich wie von Bio antizipiert auf Fritz Langs Film Noir-Klassiker "Metropolis" von 1926. Tatsächlich war es ein Stummfilm, aber wie es sich gehört mit Zwischtiteln (diese schwarzen Tafeln mit weißer Schrift).

          Superman wurder Anfang der 60er von Stan Lee (oder war's doch Jack Kirby? :) erfunden, das war also etwas später.

          Mirko

          1. Moin,

            Superman wurder Anfang der 60er von Stan Lee (oder war's doch Jack Kirby? :) erfunden, [...]

            wow, knapp daneben ist auch vorbei ;)

            http://www.dccomics.com/features/sm60/1.htm

            Viele Gruesse,

            n.d.p.

            1. Halli hallo,

              Superman wurder Anfang der 60er von Stan Lee (oder war's doch Jack Kirby? :) erfunden, [...]

              wow, knapp daneben ist auch vorbei ;)

              http://www.dccomics.com/features/sm60/1.htm

              Ähem.. . tja, das ist eben nicht ganz mein Fach :). Hab' ich sicher mit Silver Surfer oder sowas verwechselt (oh ja, welch Frevel :)...

              Mirko

  4. Salve!

    dito!

    Ich bin ja immer wieder erstaunt - wenn ich Forumsbeiträge im Internet lese - wie oft Leute Schwierigkeiten haben, ihre Sätze halbwegs fehlerfrei hinzukriegen.

    tja, und ich wundere mich immer wieder, wie Leute, die mir stundenlang geduldig die kleinsten Fehler nachweisen können in irgendwelchen RegExs, die jedes Hochkomma bei C++ / Delphi / PERL / und Konsorten liebevoll streichen und dessen Existenzberechtigung auf das Glühendste verteidigen, nicht in der Lage sind, im "geschriebenen Leben" die gleiche Sorgfalt anzuwenden.

    Liegt es vielleicht daran, daß man auf sauber geschriebene Sätze nicht die gleiche Belohnung bekommt wie auf eine richtig geschriebene Direktive? Gottseidank nicht, sonst müßten wir ja nach jedem Satz

    "Hurra, es funzt"

    brüllen ;-)

    Ist das Verstandenwerden / Gelesenwerden weniger bedeutungsvoll fürs Ego als das Funktionieren einer Programm-Zeile?

    Für mich ist die Genauigkeit, mit der jemand in der Lage ist, seine Gedanken zu äußern und festzuhalten ein Gradmesser für die Bedeutung, die er seiner eigenen Äußerung zumißt. Und ich verabscheue mindestens 85% der "NDR" (Neue Deutsche Rechtschreibung)!

    Connie

    und noch was:

    Wer Fehler findet, darf sie behalten!

    wer Teppiche verlegt, findet sie hoffentlich auch wieder
    (so oder so ähnlich habe ich heute morgen in einer Sig irgendwo gelesen)

    1. Hallo Connie

      tja, und ich wundere mich immer wieder, wie Leute, die mir stundenlang geduldig die kleinsten Fehler nachweisen können in irgendwelchen RegExs, die jedes Hochkomma bei C++ / Delphi / PERL / und Konsorten liebevoll streichen und dessen Existenzberechtigung auf das Glühendste verteidigen, nicht in der Lage sind, im "geschriebenen Leben" die gleiche Sorgfalt anzuwenden.

      Das habe ich auch schon beobachtet. Es handelt sich offensichtlich um ziemlich verschiedene Arten der "Denksorgfalt". Natuerliche Sprache wird von vielen Leuten einfach als so selbstverstaendlich empfunden, dass sie keinen weiteren Gedanken darauf verschwenden und es ihnen genuegt, dass es ja "irgendwie" funktioniert mit der Kommunikation. Sie merken auch gar nicht, dass sie viel mehr von der Kommunikation haetten, wenn sie mehr Sorgfalt auf das Sich-Verstaendlichmachen legen wuerden. Es entwickelt sich also auch kein entsprechender Ehrgeiz. Die Intoleranz von Interpretern und Compilern stchelt sie dagegen an. Fuer die vergleichsweise unglaubliche Dummheit dieser Dinger, zu erkennen was der Programmierer eigentlich erreichen will, wird alles nur Erdenkliche getan, um ihr entgegenzukommen. Klar, weil sonst eben nichts funktioniert im Script oder Programm. Vielleicht erzeugt die offensichtliche Dummheit der Interpreter und Compiler auch eine Art elterliches Ueberlegenheitsgefuehl, nach dem Motto "du dummer Jung, na dann versuch ichs halt nochmal, es dir zu erklaeren".

      Ist das Verstandenwerden / Gelesenwerden weniger bedeutungsvoll fürs Ego als das Funktionieren einer Programm-Zeile?

      Offensichtlich. Aber trotzdem steht Verstaendlichkeit hoch im Kurs. Sieht man ja hier. "Die Energie des Verstehens" wollen alle tanken. Das geht aber nur, wenn das, was da vermittelt wird, sich durch ein hohes Mass an Verstaendlichkeit auszeichnet. Nur: selber verstaendlich sein wird - vermute ich - als Schwaeche empfunden. Denn damit legt man ja offen die Karten auf den Tisch, wie viel man selber versteht und was man nicht mehr oder noch nicht versteht. Und diese Offenheit scheuen viele Leute.

      Für mich ist die Genauigkeit, mit der jemand in der Lage ist, seine Gedanken zu äußern und festzuhalten ein Gradmesser für die Bedeutung, die er seiner eigenen Äußerung zumißt.

      Das ist sehr schoen gesagt. Man kann nur hoffen, dass diese Botschaft viele "Gewissen" erreicht ;-)

      viele Gruesse
        Stefan Muenz

      1. Moin Ihr zwei!

        tja, und ich wundere mich immer wieder, wie Leute, die mir stundenlang geduldig die kleinsten Fehler nachweisen können in irgendwelchen RegExs, die jedes Hochkomma bei C++ / Delphi / PERL / und Konsorten liebevoll streichen und dessen Existenzberechtigung auf das Glühendste verteidigen, nicht in der Lage sind, im "geschriebenen Leben" die gleiche Sorgfalt anzuwenden.

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        Das habe ich auch schon beobachtet.

        Ach? Meine Erfahrung ist voellig gegenteilig. Wer gut programmieren kann, kann sich gewoehnlich auch sprachlich sehr praezise und eloquent ausdruecken. Das erscheint mir auch recht logisch, schliesslich liegt deren Intelligenzniveau meist um einiges ueber dem Volksdurchschnitt. Ich denke, ich kann das gut beurteilen, immerhin gehoere ich auch zu der Gruppe (ohje, Eigenlob *g*) und habe schon viele deren Angehoerige kennengelernt. Auch in diesem Forum sehe ich das bestaetigt. Mir faellt jedenfalls niemand ein, den ich als fachlich kompetent einstufen wuerde, der sich aber nicht auszudruecken weiss. Um Beispiele fuer das Gegenteil zu finden brauchst Du jedoch nur mal die Hauptdatei runterscrollen und stichprobenartig einige Threads aufmachen.

        Die Intoleranz von Interpretern und Compilern stchelt sie dagegen an. Fuer die vergleichsweise unglaubliche Dummheit dieser Dinger, zu erkennen was der Programmierer eigentlich erreichen will, wird alles nur Erdenkliche getan, um ihr entgegenzukommen. Klar, weil sonst eben nichts funktioniert im Script oder Programm. Vielleicht erzeugt die offensichtliche Dummheit der Interpreter und Compiler auch eine Art elterliches Ueberlegenheitsgefuehl, nach dem Motto "du dummer Jung, na dann versuch ichs halt nochmal, es dir zu erklaeren".

        Sorry, das ist kompletter Schwachsinn. Meckerei einer Maschine als Anreiz zur Perfektion? Vielleicht solltest Du jemanden fragen, der sich damit auskennt, wenn Du schon nicht aus eigener Erfahrung berichten kannst. Das passt doch eher zur Mentalitaet von ferngesteuerten Zombies, wie man sie in unserer Gesellschaft leicht findet ("ich mach meinen Job, und den manch ich verdammt gut, alles andere interessiert mich nicht"), unter der angesprochenen Klientel jedoch seltenst.

        Ist das Verstandenwerden / Gelesenwerden weniger bedeutungsvoll fürs Ego als das Funktionieren einer Programm-Zeile?

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        Offensichtlich.

        Wohl kaum.

        Nur: selber verstaendlich sein wird - vermute ich - als Schwaeche empfunden. Denn damit legt man ja offen die Karten auf den Tisch, wie viel man selber versteht und was man nicht mehr oder noch nicht versteht. Und diese Offenheit scheuen viele Leute.

        Aeh haeh? Komm mal wieder runter. Hausmacherpsychologie hat auch seinen Reiz, aber man sollte sie schon ein bisschen beherrschen, bevor man mit seinen Thesen in die Oeffentlichkeit tritt. :-(

        Was hat Verstaendlichkeit mit Offenheit zu tun? Nur wer sich verstaendlich ausdruecken kann, ist offen zu anderen? Eher im Gegenteil, schliesslich sind die, die sich gut mitteilen koennen, oft auch so eloquent, dass sie leicht Dinge verbergen koennen, z.B. indem sie ein Gespraech so lenken, dass unangenehme Fragen ausbleiben.

        Für mich ist die Genauigkeit, mit der jemand in der Lage ist, seine Gedanken zu äußern und festzuhalten ein Gradmesser für die Bedeutung, die er seiner eigenen Äußerung zumißt.

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        Das ist sehr schoen gesagt. Man kann nur hoffen, dass diese Botschaft viele "Gewissen" erreicht ;-)

        Da ist ja doch noch ein Punkt, dem sich zustimmen kann. *g*

        So long

        1. hi Calocybe

          Nur: selber verstaendlich sein wird - vermute ich - als Schwaeche empfunden. Denn damit legt man ja offen die Karten auf den Tisch, wie viel man selber versteht und was man nicht mehr oder noch nicht versteht. Und diese Offenheit scheuen viele Leute.

          Aeh haeh? Komm mal wieder runter. Hausmacherpsychologie hat auch seinen Reiz, aber man sollte sie schon ein bisschen beherrschen, bevor man mit seinen Thesen in die Oeffentlichkeit tritt. :-(

          Was hat Verstaendlichkeit mit Offenheit zu tun? Nur wer sich verstaendlich ausdruecken kann, ist offen zu anderen? Eher im Gegenteil, schliesslich sind die, die sich gut mitteilen koennen, oft auch so eloquent, dass sie leicht Dinge verbergen koennen, z.B. indem sie ein Gespraech so lenken, dass unangenehme Fragen ausbleiben.

          Ich denke das da vielleicht doch was dran sein koennte. Redegewandtheit
          gehoert ja nicht zu jedermanns Talent. Die, denen das nicht so liegt,
          druecken sich dann vielleicht eben undeutlich aus, sodass man ungefaehr
          wissen koennte, was gemeint ist. ->Man koennte ja das "Gesicht" verlieren<-

          :-) Kopflose hab ich aber, glaube ich, noch keine gesehen ;-))

          Sonia

        2. Hallo Calocybe

          Ach? Meine Erfahrung ist voellig gegenteilig. Wer gut programmieren kann, kann sich gewoehnlich auch sprachlich sehr praezise und eloquent ausdruecken. Das erscheint mir auch recht logisch, schliesslich liegt deren Intelligenzniveau meist um einiges ueber dem Volksdurchschnitt.

          Hm - meinst du nicht, dass du damit dem modernen Irrglauben unterliegst, informatisch denkende Menschen seien automatisch die geistig hoechstentwickelten Menschen? Genauso hat man es vor einem halben Jahrhundert vom "Ingenieur" gedacht. Es stimmt zwar, dass die meisten heute erfolgreichen Informatiker auch eine relativ hohe Schulbildung haben. Aber in der nachwachsenden Generation sieht das oft schon anders aus. Der "stammelnde Programmier-Crack" - das ist durchaus schon beobachtbar und wird denke ich auch weiter zunehmen. Denn Sprache hat gar nicht so arg viel mit Praezision und informatischer Akribie zu tun. Sprache ist hochgradig ambig (mehrdeutig), und sich sprachlich so auszudruecken, dass das Gemeinte moeglichst originalgetreu beim Zuhoerer oder Leser ankommt, hat weniger mit alghorithmischer Fehlerfreiheit zu tun als mit Sprachgefuehl. Womit ich aber nicht behaupten will, das sei angeboren und nicht erlangbar. Ist es durchaus, aber natuerlich nur, wenn Interesse besteht. Und das Interesse ist bei den meisten Leuten nicht gerade hoch.

          Meckerei einer Maschine als Anreiz zur Perfektion? Vielleicht solltest Du jemanden fragen, der sich damit auskennt, wenn Du schon nicht aus eigener Erfahrung berichten kannst.

          Selbstverstaendlich meine ich das so - und mangelnde Erfahrung lasse ich mir da eigentlich nicht unterstellen, nur weil ich hoechstens mal nebenbei was programmiere, aber nicht den halben Tag und die ganze Nacht. Glaubst du vielleicht, irgendwer hier wuerde sich lange mit dem ganzen JavaScript-Zeugs rumschlagen, wenn da einfach gleich alles so wie gewuenscht funktionieren wuerde? Der eigentliche Reiz geht doch vom Widerstand aus, auch wenn das natuerlich ungern zugegeben wird. Das Groesste ist doch fuer die meisten das Gefuehl, den Interpreter oder Compiler "ueberlistet" zu haben. Sonst haetten sie doch gar kein Interesse daran. Ueber HTML wird ja auch nur deshalb so gerne die ueberhebliche Nase geruempft, das sei Pipikram, _weil_ es einfach ist und funktioniert. Dass man damit wunderschoene Hypertexte stricken kann, interessiert doch keinen. Das Interesse richtet sich viel lieber auf die Sachen, die "nicht gehen" und darauf, ob es nicht doch eine Moeglichkeit gibt, wie sie gehen koennten. Das kannst du hier im Forum jeden Tag miterleben.

          Hausmacherpsychologie hat auch seinen Reiz, aber man sollte sie schon ein bisschen beherrschen, bevor man mit seinen Thesen in die Oeffentlichkeit tritt. :-(

          Totschlagantworten sind aber auch nicht besser ;-(

          Was hat Verstaendlichkeit mit Offenheit zu tun?

          Ich versuche es mal zu erklaeren. Ich bleibe mal bei geschriebenem Text - fuer gesprochene Verstaendlichkeit gilt das aber eigentlich genauso. Ein verstaendlicher Text offenbart viel von dem, aus dessen Feder er kommt. Vor allem offenbart er ziemlich genau, wie viel der Urheber selbst von dem verstanden hat, worueber er redet. Denn eben wegen der Nachvollziehbarkeit ist es viel einfacher zu sehen, wo es anfaengt verschwommen zu werden. Genau da naemlich kann man die Grenze dessen ausmachen, was der Erklaerende selber von der Materie verstanden hat. Bei jemandem, der von vorneherein nicht sonderlich verstaendlich erklaert, ist es dagegen viel schwerer, diese Grenzen zu erkennen. Man weiss vielleicht, dass er eine Menge von dem, worueber er redet, weiss, aber da man eigentlich bei allem was er sagt ein paar Fragezeichen hat, hat man keine Moeglichkeit zu unterscheiden, wo er noch klar und deutlich ist, und wo er selber anfaengt zu schwimmen. Insofern gehoert finde ich Mut dazu, verstaendlich zu sein. Denn niemand laesst sich gerne in die Karten gucken, wie viel er selber versteht und wie viel nicht. Wer verstaendlich ist, tut aber genau das: sich diesbezueglich in die Karten gucken zu lassen.

          viele Gruesse
            Stefan Muenz

          1. Moin Stefan!

            Ach? Meine Erfahrung ist voellig gegenteilig. Wer gut programmieren kann, kann sich gewoehnlich auch sprachlich sehr praezise und eloquent ausdruecken. Das erscheint mir auch recht logisch, schliesslich liegt deren Intelligenzniveau meist um einiges ueber dem Volksdurchschnitt.

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            Hm - meinst du nicht, dass du damit dem modernen Irrglauben unterliegst, informatisch denkende Menschen seien automatisch die geistig hoechstentwickelten Menschen?

            Nein, glaube ich nicht [1], weil ich das nicht glaube [2]. ;-)
            [1] dass ich dem Irrglauben unterliege
            [2] dass diese die geistig hoechstentwickelten Menschen sind (gibt's sowas ueberhaupt?)

            Genauso hat man es vor einem halben Jahrhundert vom "Ingenieur" gedacht. Es stimmt zwar, dass die meisten heute erfolgreichen Informatiker auch eine relativ hohe Schulbildung haben. Aber in der nachwachsenden Generation sieht das oft schon anders aus. Der "stammelnde Programmier-Crack" - das ist durchaus schon beobachtbar und wird denke ich auch weiter zunehmen.

            Meinst Du? Ich weiss nicht, woran Du das fest machst, ich habe wie gesagt keine derartigen Erfahrungen gemacht. Aber ist es vielleicht so, dass das eine allgemeine Tendenz ist, die nicht auf die "Coder-Cracks" beschraenkt ist? Wenn ich hier in Dresden mit der Strassenbahn fahre und hoere, was die Kids da fuer einen Dumpflall ablassen, wird mir manchmal fast schlecht. Ich weiss aber nicht, inwieweit sich diese Beobachtungen zu einer Tendenz verallgemeinern lassen.

            Wir sollten hier ein bisschen aufpassen, ueber wen wir reden. Schliesslich ist ein 16-jaehriger Tag-und-Nacht-Coder (siehe auch http://tuxedo.org/~esr/jargon/html/entry/larval-stage.html) ein anderes Kaliber als ein gestandener Informatiker. (Auch deren Koennen unterscheidet sich oft wie Tag und Nacht; eine Programmiersprache in- und auswendig zu kennen heisst noch lange nicht, dass man auch vernuenftige Software schreiben kann.)

            Denn Sprache hat gar nicht so arg viel mit Praezision und informatischer Akribie zu tun. Sprache ist hochgradig ambig (mehrdeutig), und sich sprachlich so auszudruecken, dass das Gemeinte moeglichst originalgetreu beim Zuhoerer oder Leser ankommt, hat weniger mit alghorithmischer Fehlerfreiheit zu tun als mit Sprachgefuehl.

            Wenn man etwas sagen will, muss man erstmal wissen, *was* man sagen will. Und dieses sich Darueberklarwerden ist sehr wohl ein Prozess, der im Programmiergewerbe wiederzufinden ist. Tatsaechlich ist es eine der wichtigsten Grundlagen. Gerade darin, ein Problem analysieren und beschreiben zu koennen, darin liegt die Kunst des Programmierens. (Vgl. Wilhelm: "Wer strukturiert arbeiten kann, der kann auch Fragen strukturieren.") Und das ist auch das Problem vieler der Hacker im Larval Stage (siehe obigen Link). Die sind darin naemlich noch nicht so gut. Insofern haben die sicher auch gewisse Probleme, sich auszudruecken, was sich mit dem Alter aber meist gibt. Und das ist doch auch nicht die Gruppe, die Connie meinte, oder irre ich da jetzt?

            Sprachgefuehl braucht's dann schon auch noch. *Wie* man etwas am besten formuliert, laesst sich glaube ich nicht oder nur schwer mit Logik herleiten. Nur ist die Voraussetzung fuer klare Formulierungen eben wie gesagt, dass man erstmal wissen muss, *was* man sagen will. Beim Erkennen von Redundanzen und Mehrdeutigkeiten hilft dann wieder das informationstechnische geuebte Gehirn.

            Womit ich aber nicht behaupten will, das sei angeboren und nicht erlangbar. Ist es durchaus, aber natuerlich nur, wenn Interesse besteht. Und das Interesse ist bei den meisten Leuten nicht gerade hoch.

            Allgemein gebe ich Dir recht. Wenn Du jedoch meinst, dass es gerade die Programmierbegabten an Interesse fehlen lassen, dann nicht.

            Meckerei einer Maschine als Anreiz zur Perfektion? Vielleicht solltest Du jemanden fragen, der sich damit auskennt, wenn Du schon nicht aus eigener Erfahrung berichten kannst.

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            Selbstverstaendlich meine ich das so - und mangelnde Erfahrung lasse ich mir da eigentlich nicht unterstellen, nur weil ich hoechstens mal nebenbei was programmiere, aber nicht den halben Tag und die ganze Nacht.

            Ich meinte eigentlich, dass die, die sich wirklich dafuer interessieren, ein ganz anderes Vergnuegen daran haben, und insbesondere nicht den geringsten Bock haben, sich von einer Maschine irgendwas vorschreiben zu lassen. Wenn das so waere, muessten die ja alle Windows und Word total geil finden, nach meiner Erfahrung ist aber auch da gerade das Gegenteil der Fall. Und Du interessierst Dich, soviel ich weiss, kaum fuer das Programmieren, weshalb ich auch nicht so recht glaube, dass Du das wirklich nachvollziehen kannst.

            Ich will mal versuchen, das (zumindest fuer mich) wirklich interessante am Programmieren anzudeuten. Es geht dabei zwar manchmal wirklich nur darum, irgendwas zum "Tun" zu bringen, der Reiz jedoch sind die "Bilder", die man im Kopf hat. Man baut sich ein eigenes kleines Universum, einen Cyberspace, in dem die Dinge ablaufen, die man da so programmiert, und in dem man auf wunderbare Weise umherfliegen kann. Das ist es, was wirklich fasziniert. "Was man auf dem Bildschirm sieht, ist nur ein matter Abglanz dessen, was drin passiert, im Cyberspace." (Der letzte Satz ist ein sinngemaesses Zitat aus einem Text, den ich momentan leider nicht wiederfinde. Aber ich schweife sowieso ab.)

            Glaubst du vielleicht, irgendwer hier wuerde sich lange mit dem ganzen JavaScript-Zeugs rumschlagen, wenn da einfach gleich alles so wie gewuenscht funktionieren wuerde? Der eigentliche Reiz geht doch vom Widerstand aus, auch wenn das natuerlich ungern zugegeben wird.

            Fuer Antje ist (oder war?) das z.B. tatsaechlich so, laut ihrer Aussage (welche schon einige Zeit alt ist). Ich jedoch kann dabei keinen Reiz empfinden. Ich will etwas (auf)bauen, da kann ich's nicht brauchen, wenn ich alle naselang meinen Hammer reparieren muss.

            Das Groesste ist doch fuer die meisten das Gefuehl, den Interpreter oder Compiler "ueberlistet" zu haben. Sonst haetten sie doch gar kein Interesse daran.

            Solche mag es geben, diese wuerde ich jedoch kaum als ernstzunehmende Programmierer bezeichnen. Allerdings will ich auch nicht zu sehr verallgemeinern, das waere zu sehr ein Einordnen in Schubladen.

            Ueber HTML wird ja auch nur deshalb so gerne die ueberhebliche Nase geruempft, das sei Pipikram, _weil_ es einfach ist und funktioniert.

            Betrachtet man die jeweiligen Implementationen der Browser, stimmt das aber nicht. Genau deshalb mag ich HTML als Layoutwerkzeug auch nicht, weil es eben *nicht* funktioniert. Ist ja auch nicht dafuer gedacht. Wer ueberhaupt ruempft denn die Nase?

            Dass man damit wunderschoene Hypertexte stricken kann, interessiert doch keinen.

            Mich schon. Das funktioniert ja auch sehr gut, und die Idee dahinter ist auch gut.

            Das Interesse richtet sich viel lieber auf die Sachen, die "nicht gehen" und darauf, ob es nicht doch eine Moeglichkeit gibt, wie sie gehen koennten. Das kannst du hier im Forum jeden Tag miterleben.

            Ok. Aus dem gesamten Absatz, den ich hier zerstueckelt habe, wird deutlich, dass wir vermutlich ueber verschiedene Leute reden. Connie hat das ja leider nicht sehr genau spezifiziert, ich hatte mich in ihrer Beschreibung aber teilweise durchaus wiedergefunden. Nun, ich habe jetzt mal eine andere Seite dargestellt, Du kannst mir ja erstmal sagen, was Du davon haeltst.

            Was hat Verstaendlichkeit mit Offenheit zu tun?

            »»

            Ich versuche es mal zu erklaeren. Ich bleibe mal bei geschriebenem Text - fuer gesprochene Verstaendlichkeit gilt das aber eigentlich genauso. Ein verstaendlicher Text offenbart viel von dem, aus dessen Feder er kommt. Vor allem offenbart er ziemlich genau, wie viel der Urheber selbst von dem verstanden hat, worueber er redet. Denn eben wegen der Nachvollziehbarkeit ist es viel einfacher zu sehen, wo es anfaengt verschwommen zu werden. Genau da naemlich kann man die Grenze dessen ausmachen, was der Erklaerende selber von der Materie verstanden hat. Bei jemandem, der von vorneherein nicht sonderlich verstaendlich erklaert, ist es dagegen viel schwerer, diese Grenzen zu erkennen. Man weiss vielleicht, dass er eine Menge von dem, worueber er redet, weiss, aber da man eigentlich bei allem was er sagt ein paar Fragezeichen hat, hat man keine Moeglichkeit zu unterscheiden, wo er noch klar und deutlich ist, und wo er selber anfaengt zu schwimmen.

            Soweit stimme ich zu.

            Insofern gehoert finde ich Mut dazu, verstaendlich zu sein. Denn niemand laesst sich gerne in die Karten gucken, wie viel er selber versteht und wie viel nicht. Wer verstaendlich ist, tut aber genau das: sich diesbezueglich in die Karten gucken zu lassen.

            Hier jedoch sehe ich das Problem nicht. Wenn jemand verheimlichen will, was er nicht kann, zeugt das fuer mich von mangelndem Selbstbewusstsein, was allerdings wieder kein spezifisches Problem von Programmierern ist. Dagegen sieht man von den Koennern auch hier im Forum des oefteren, wie sie an dieser Grenze einfach sagen, dass sie sich nicht weiter auskennen. Gutes Beispiel: <?m=130316&t=24981>. Nur ist jetzt wieder fraglich, ob die von Connie ueberhauot gemeint waren.

            Ich glaube, hier schliesse ich erstmal.
            So long

            1. Hallo, ihr zwei und alle anderen natürlich auch!

              Ich hoffe sehr, ihr erlaubt, dass ich mich da mal einklinke.

              ....

              Lasst uns mal ein bisschen generalisieren - dann kommen wir, glaube ich, hin. Es gibt überall auf der Welt und in jedem Wissensfeld sogenannte "Fachidioten" - Menschen, die einfach brilliant sind auf einem ganz bestimmten und sehr exakt umrissenen Fachgebiet, die allerdings leider aufgrund dieser sehr spezifischen Fachausbildung die Fähigkeit des klaren Ausdrucks verloren haben, wenn es aus ihrem Fachgebiet herausgeht. Solche Leute lassen sich nicht gern in die Karten schauen und verstecken sich sehr gern hinter einer brüsken oder unverständlichen Ausdrucksweise. Diese Leute waren gemeint, wenn ich Connie da recht verstanden habe. Ich hatte das streckenweise zweifelhafte Vergnügen, für Ärzte (in Scharen) Untersuchungsprotokolle und Arztbriefe schreiben zu dürfen und hatte da die ganze Palette vom freundlichen Doc, der jede Frage mit dem grössten Vergnügen beantwortet und sich auch für einen richtig blöden Witz nicht zu schade ist, bis zum völligen Überflieger, der sich einfach in zu hohen Spären bewegt um das "gemeine Volk" um sich herum noch wahrzunehmen und folglicherweise auch nicht in der Lage war, ausserhalb seines Fachgebietes verständlich zu kommunizieren. Unter Programmierern dürfte die Bandbreite ähnlich sein, denke ich mal.

              Dann kommt noch erschwerend hinzu, dass "Texteschreiber" und "Programmschreiber" (subjektiver Standpunkt, durch Beobachtung erlangt) sich auf völlig unterschiedliche Weise sprachlich ausdrücken und es so sehr oft zu Missverständnissen kommt. Wenn ich mir ansehe, wie sehr viel Mühe es mir macht, hinter einem Java- oder Perlscript die Struktur auch nur zu erahnen, wobei ich mit Sprachen wie Englisch oder Spanisch da keine Probleme habe, schliesse ich daraus, dass die Denkweise der Leute, die sich mit diesen Tätigkeiten beschäftigen, sehr unterschiedlich und somit die Kommunikation doch recht schwierig werden kann. Hatten wir hier im Forum ja auch schon alles, oder nicht?

              .....

              Ich will mal versuchen, das (zumindest fuer mich) wirklich interessante am Programmieren anzudeuten. Es geht dabei zwar manchmal wirklich nur darum, irgendwas zum "Tun" zu bringen, der Reiz jedoch sind die "Bilder", die man im Kopf hat. Man baut sich ein eigenes kleines Universum, einen Cyberspace, in dem die Dinge ablaufen, die man da so programmiert, und in dem man auf wunderbare Weise umherfliegen kann. Das ist es, was wirklich fasziniert. "Was man auf dem Bildschirm sieht, ist nur ein matter Abglanz dessen, was drin passiert, im Cyberspace." (Der letzte Satz ist ein sinngemaesses Zitat aus einem Text, den ich momentan leider nicht wiederfinde. Aber ich schweife sowieso ab.)

              Calocybe, dafür könnte ich dir um den Hals fallen, denn es könnte sein, dass du mir damit einen guten Schritt weitergeholfen hast! Hier glimmt das erste Mal eine Parallele zum Texteschreiben auf und vermutlich auch mein Problem mit Programmier- bzw. Scriptsprachen: Wenn ich mich hinsetze und meine "Erzählereien" verfasse, habe ich am Anfang ein sehr verschwommenes Bild von dem, was hinterher dabei 'rauskommen soll. Je länger ich schreibe, desto klarer ersteht vor meinen Augen ein Bild, eine Landschaft, das Ganze wird mit Menschen bevölkert, es wächst und entwickelt eine gewisse Eigendynamik. Oft genug kommt hinterher etwas völlig anderes 'raus als geplant. Wenn beim letzten Durchlesen dann alles trotzdem gut und leicht zu lesen ist, alles stimmt und "meine Handschrift" trägt, ist das ein irres Feeling; wenn nicht, komme ich mir irgendwie veralbert vor, wie weiland Archibald der Dichter aus einem Kindergedicht von James Krüss:

              "Ein andres Mal schrieb Archibald,
               Der Di, der Da, der Dichter:
               Die Rosen haben hierzuland
               So zärtliche Gesichter!

              Er hat von Ros- und Lilienhaar
               geschri, geschra, geschrieben;
               Doch als das Liedlein fertig war,
               Erzählte es von - Rüben."

              Solche Eigenwilligkeiten der Feder beim Schreiben dürften beim Programmieren einfach tödlich sein - man muss sein Konzept vorher festlegen und sollte besser (was das Produkt anbelangt, beim Weg ist das was anderes) nicht davon abgehen. Sonst könnte es passieren, dass man ein Textverarbeitungsprogramm haben wollte und Word dabei herauskommt, oder nicht? ;o) (SCNR)

              Ich bin bisher über's Anpassen von Scripts (deren bisher zwei, eines habe ich nach vier Tagen dahin gekriegt, dass es tat, was es tun sollte, das andere ist das WWWBoard von Matt Wright - fragt mich nicht!) nicht hinausgekommen. Ich kann mir aber vorstellen, dass beides einfach irre ist: Einerseits das Bild dessen, was man da in die Tat umsetzen will, im Kopf zu haben und das Freiheitsgefühl, wenn sich da auf dem Bildschirm genau das entfaltet, was man haben wollte und andererseits der Kampf mit der Tücke des Objekts und das Überlisten von mosernden Compilern, das einem auch das Gefühl gibt, Freiheit erlangt zu haben, nämlich die Freiheit, jetzt aufgrund des erkämpften Wissens tun zu können, was man will (bis man vor die nächste Mauer läuft).

              So, jetzt sind wir ganz schön 'rumgekommen - es war schön, mal wieder so "durch den Garten zu gehen"; ich hoffe es stört euch nicht allzusehr. :o)

              Und, damit's beim üblichen bleibt:

              File Griese!

              Stonie

              1. Hi ho Stonie!

                Ich hoffe sehr, ihr erlaubt, dass ich mich da mal einklinke.

                Na... *skeptischschau*  Na gut, ausnahmsweise. ;-)

                Lasst uns mal ein bisschen generalisieren - dann kommen wir, glaube ich, hin. [...] Ärzte [...] Unter Programmierern dürfte die Bandbreite ähnlich sein, denke ich mal.

                Ja, sicherlich. Solche muss es halt auch geben. *g*

                Dann kommt noch erschwerend hinzu, dass "Texteschreiber" und "Programmschreiber" (subjektiver Standpunkt, durch Beobachtung erlangt) sich auf völlig unterschiedliche Weise sprachlich ausdrücken und es so sehr oft zu Missverständnissen kommt.

                Findest Du? Ich verstehe "Texteschreiber" eigentlich recht gut. Wie's umgekehrt ist, weiss ich nicht, konnte bisher aber auch nicht drueber klagen,

                Wenn ich mir ansehe, wie sehr viel Mühe es mir macht, hinter einem Java- oder Perlscript die Struktur auch nur zu erahnen, wobei ich mit Sprachen wie Englisch oder Spanisch da keine Probleme habe, schliesse ich daraus, dass die Denkweise der Leute, die sich mit diesen Tätigkeiten beschäftigen, sehr unterschiedlich und somit die Kommunikation doch recht schwierig werden kann. Hatten wir hier im Forum ja auch schon alles, oder nicht?

                Wuerde ich so zwangslaeufig nicht sagen. Erstens koennen auch Programmierer untereinander eines anderen Quelltext oft nicht so ohne weiteres nachvollziehen, ja selbst mit ihrem eigenen haben sie schnell mal Probleme, wenn sie ihn ein halbes Jahr nicht mehr gesehen haben. Das nicht nur daran, dass viele Programmierer ihre Erzeugnisse grauenhaft lausig kommentieren/dokumentieren, sondern ist auch darin begruendet, dass das nun mal nicht immer so ganz einfach ist. Noch dazu kommt, dass jeder Programmierer einen anderen Stil hat, was es dem anderen auch nicht gerade leichter macht.

                Zweitens fehlt Dir ja offenbar noch jede Menge Erfahrung, die man eben auch braucht.

                Und drittens spiegeln fertige Quelltexte meist nicht die gesamte Gedankenwelt des Autors wider, sondern sind schon eine "optimierte" Version mit vielen "Abkuerzungen" (trifft es nicht gut, aber ein besseres Wort faellt mir nicht ein). Z.B. wuerdest Du Dich sicher ueber die Zahl 31536000 wundern, wenn Du sie in einem Programm findest, steht dort aber das gleichbedeutende (365 * 24 * 60 * 60), wirst Du die Bedeutung schon eher erahnen (Anzahl Sekunden eines Nicht-Schaltjahres). Oder es ist so, dass in einem Quelltext vordergruendig etwas passiert, was man als Betrachter zur Kenntnis nimmt, und hintenrum so nebenbei noch etwas mit abfaellt, was man nicht gleich sieht, aber was eben auch ein essentieller Vorgang ist.

                Jedenfalls halte ich Deinen Schluss da fuer etwas voreilig, zumindest wuerde ich aus den Verstaendnisschwierigkeiten bei Quelltexten nicht gleich unterschiedliche Denkweisen herleiten. Obwohl ich andererseits solche Unterschiede durchaus fuer moeglich halte. Na wie auch immer, ehrlich gesagt beginnt das Thema, mich zu langweilen. ;-) Reden wir also ueber was anderes. *g*

                (Der letzte Satz ist ein sinngemaesses Zitat aus einem Text, den ich momentan leider nicht wiederfinde. Aber ich schweife sowieso ab.)

                Mittlerweile habe ich den Text wiedergefunden. Ich hatte ihn vor einigen Jahren aus einer Zeitschrift abgeschrieben - mit WinWord. *g* Ich habe ihn jetzt zu HTML konvertiert (per Hand, versteht sich!) und nach http://www.geocities.com/calocybe/__foo/self_forum/computerfreaks.html hochgeladen.

                Calocybe, dafür könnte ich dir um den Hals fallen, denn es könnte sein, dass du mir damit einen guten Schritt weitergeholfen hast! Hier glimmt das erste Mal eine Parallele zum Texteschreiben auf und vermutlich auch mein Problem mit Programmier- bzw. Scriptsprachen: Wenn ich mich hinsetze und meine "Erzählereien" verfasse, habe ich am Anfang ein sehr verschwommenes Bild von dem, was hinterher dabei 'rauskommen soll. Je länger ich schreibe, desto klarer ersteht vor meinen Augen ein Bild, eine Landschaft, das Ganze wird mit Menschen bevölkert, es wächst und entwickelt eine gewisse Eigendynamik.

                Wuerde ich fuer mich durchaus sehr aehnlich beschreiben. Das mit den Vorstellungswelten ist offenbar unabhaengig vom eigentlichen Thema. Eine Freundin, die sich (sehr) fuer Geschichte interessiert und auch gerne in Museen abhaengt, hat mir mal erzaehlt, wie sie das empfindet, wenn sie sich die Sachen im Museum (bevorzugt alte Aegypter, glaub ich) ansieht. Sie sieht dann das Geschehen von damals lebendig vor sich, kann durch die Szenerie gehen und das Leben der Menschen beobachten. Das stelle ich mir ebenfalls faszinierend vor, leider hat mir jedoch meine Geschichtelehrerin am Gymnasium den Spass an dem Fach gruendlich ausgetrieben, und um diesen Schaden zu reparieren, muesste ich verdammt viel Zeit investieren, um mich mit dem Thema zu beschaeftigen.

                Solche Eigenwilligkeiten der Feder beim Schreiben dürften beim Programmieren einfach tödlich sein - man muss sein Konzept vorher festlegen und sollte besser (was das Produkt anbelangt, beim Weg ist das was anderes) nicht davon abgehen. Sonst könnte es passieren, dass man ein Textverarbeitungsprogramm haben wollte und Word dabei herauskommt, oder nicht? ;o) (SCNR)

                *ROTFL* You make my day! Stimmt, der Weg kann sich auch mal deutlich aendern, das Ergebnis natuerlich besser nicht.

                Ich bin bisher über's Anpassen von Scripts (deren bisher zwei, eines habe ich nach vier Tagen dahin gekriegt, dass es tat, was es tun sollte, das andere ist das WWWBoard von Matt Wright - fragt mich nicht!) nicht hinausgekommen. Ich kann mir aber vorstellen, dass beides einfach irre ist: Einerseits das Bild dessen, was man da in die Tat umsetzen will, im Kopf zu haben und das Freiheitsgefühl, wenn sich da auf dem Bildschirm genau das entfaltet, was man haben wollte und andererseits der Kampf mit der Tücke des Objekts und das Überlisten von mosernden Compilern, das einem auch das Gefühl gibt, Freiheit erlangt zu haben, nämlich die Freiheit, jetzt aufgrund des erkämpften Wissens tun zu können, was man will (bis man vor die nächste Mauer läuft).

                Ja, es ist schon ein gutes Gefuehl, wenn man dann das heraus hat, was man haben wollte. Jedoch nur fuer einen Moment, dann geht es bei mir oft ueber in etwas recht komisches, ich komm dann naemlich manchmal gar nicht so recht klar damit, dass ich auf einmal fertig sein soll. *g*

                Michael hat (mir) gesagt, dass ein Systemanalytiker nicht unbedingt Spass daran haben muss, ein im Kopf geloestes Problem dann auch noch zu programmieren. Da interessiert dann als das Produkt wirklich nicht mehr, nur noch der Weg. Manchmal geht mir das auch so, meistens bau ich's aber trotzdem, weil ich das Ding brauche. *g* Es gibt da wohl einen natuerlichen Entwicklungweg, vom angesprochenen Larval Stage ueber standfester Programmierer und dann Entwickler bis zum Analytiker. Mich selbst wuerde ich ungefaehr bei Entwickler einordnen.

                Bei der Sache mit dem Ueberlisten von Compilern muss ich nochmal deutlich widersprechen. Einen Compiler zu bescheissen macht *keinen* Spass, selbst im Larval Stage nicht. Das ist nur nervig. Ein Compiler ist ein Werkzeug, er soll mir *helfen*, und dazu darf er nicht zu streng und nicht zu lasch sein. Ist er zu lasch, uebersieht man viele Fehler, die man gemacht hat. Perl ist hier das Beispiel: selbst wenn man alles einschaltet, was es an Meckerei gibt, findet man sich in umfangreichen Projekten (fuer welche Perl imho nicht geeignet ist) staendig bei der Suche nach Fluechtigkeitsfehlern wieder, ueber die einem Perl auch mal haette was sagen koennen. Ein zu pingeliger Compiler bringt einen dagegen auch schnell zur Weissglut, weil man staendig auf der Suche nach Workarounds um die Dummheit der Maschine ist. Ich muss z.B. zur Zeit in Delphi (Pascal for Windows) programmieren, und der Nervfaktor ist unertraeglich. Aber naja, irgendwie muss ein armer Student ja sein Geld verdienen.

                So, jetzt sind wir ganz schön 'rumgekommen - es war schön, mal wieder so "durch den Garten zu gehen"; ich hoffe es stört euch nicht allzusehr. :o)

                Ja, wir haben wohl alle mal wieder unseren Horizont erweitert.

                Gute Nacht kann ich Dir ja jetzt glaub ich noch nicht wuenschen, also wie immer So long *g*

                1. Hi nochmal.

                  Wuerde ich fuer mich durchaus sehr aehnlich beschreiben. Das mit den Vorstellungswelten ist offenbar unabhaengig vom eigentlichen Thema. [...]

                  Hab ich doch glatt die Haelfte vergessen. Auch bei Musik laesst sich das beobachten. Wenn ich Musik hoere, habe ich immer recht abstrakte Bilder im Kopf. (Das beschraenkt sich aber auf *richtige* Musik, bei der man etwas empfinden kann. Mit dem Gedudel aus dem Radio klappt das nicht.) Denken wir auch an Beethoven, der noch komponiert hatte, als er taub war. Ich bin sicher, auch er ist durch den Raum gewandelt, den er mit seiner Musik aufgespannt hat - durch seinen Cyberspace.

                  So long

                2. Mittlerweile habe ich den Text wiedergefunden.
                  Ich hatte ihn vor einigen Jahren aus einer Zeitschrift abgeschrieben

                  http://www.goethe.de/oe/mos/odyssee/Lehrer/texte/pz1.htm

                3. Hollario, Calocybe!

                  Na... *skeptischschau*  Na gut, ausnahmsweise. ;-)

                  *GRINS* Das kommt davon, wenn man so dösig fragt. ;o) Vielen Dank, jedenfalls.

                  Findest Du? Ich verstehe "Texteschreiber" eigentlich recht gut. Wie's umgekehrt ist, weiss ich nicht, konnte bisher aber auch nicht drueber klagen,

                  Ja, finde ich tatsächlich, denn....

                  Wuerde ich so zwangslaeufig nicht sagen. Erstens koennen auch Programmierer [...]

                  .... da hast du mich offensichtlich missverstanden. Was ich meinte war, dass Leute, die sich vorwiegend damit beschäftigen, Texte zu schreiben, also im allerweitesten Sinne solche mit einer eher humanistischen Grundlage, einfach ein anderes Denkschema haben als diejenigen, die sich damit beschäftigen, Programme zu schreiben, und also eine im allerweitesten Sinne eher eine mathematisch-technische Grundlage haben. Dieses alles nicht bezogen auf dich, sondern auf diejenigen, die fachausbildungsbedingt ihre Denkmuster bzw. -abläufe sehr einseitig auf diese Grundlage aufbauen (und ich vermeide jetzt mal das in meinem Vorposting benutzte Wort bewusst, passte mir da schon nicht recht). In der Folge kann es sein, dass ein reiner "Textefachmann" einen reinen "Programmierfachmann" völlig falsch interpretiert, was dann dazu führen kann, dass ein Gedicht, das tatsächlich von Ros' und Lilienhaar erzählt, für eines über Rüben genommen wird - das kann Konflikte geben. Dieses alles ist natürlich sehr generell ausgedrückt, wo's um menschliche Verhaltensweisen geht, sind die Übergänge immer fliessend.

                  Mittlerweile habe ich den Text wiedergefunden. Ich hatte ihn vor einigen Jahren aus einer Zeitschrift abgeschrieben - mit WinWord. *g* Ich habe ihn jetzt zu HTML konvertiert (per Hand, versteht sich!) und nach http://www.geocities.com/calocybe/__foo/self_forum/computerfreaks.html hochgeladen.

                  Schon durchgelesen, auch des Linken Setzers Link (ihm Dank dafür): Puh, deutliche Worte. Der Herr Möller muss manchmal ganz schön genervt sein von dem ganzen Hype.

                  ... leider hat mir jedoch meine Geschichtelehrerin am Gymnasium den Spass an dem Fach gruendlich ausgetrieben, und um diesen Schaden zu reparieren, muesste ich verdammt viel Zeit investieren, um mich mit dem Thema zu beschaeftigen.

                  Wenn du irgendwann mal Zeit und Lust hast, in eine Bibliothek zu gehen, schau' mal, ob du eines der Bücher von Joachim Fernau findest. Das heilt viele Wunden *s*.

                  *ROTFL* You make my day! ...

                  So 'ne Gelegenheit bietet sich ja nicht jeden Tag, nicht wahr? ;o)

                  Ja, es ist schon ein gutes Gefuehl, wenn man dann das heraus hat, was man haben wollte. Jedoch nur fuer einen Moment, dann geht es bei mir oft ueber in etwas recht komisches, ich komm dann naemlich manchmal gar nicht so recht klar damit, dass ich auf einmal fertig sein soll. *g*

                  Das ist bei "Erzählereien" genauso: Da fällt der Abschied manchmal sehr schwer... - ob es wohl daran liegt, dass es so viele Miss-Marple-Krimis und auch Fortsetzungen von Monkey Island gibt? (Der hinkt, ich weiss, aber was besseres hatte ich grade nicht greifbar...*g*)

                  Bei der Sache mit dem Ueberlisten von Compilern muss ich nochmal deutlich widersprechen. Einen Compiler zu bescheissen macht *keinen* Spass, selbst im Larval Stage nicht. Das ist nur nervig. Ein Compiler ist ein Werkzeug, er soll mir *helfen*, und dazu darf er nicht zu streng und nicht zu lasch sein. [...]

                  Und da haben wir eines dieser typischen Missverständnisse: Dass man einen Compiler tatsächlich überlisten - im Sinne von bescheissen - kann, wäre mir im Traum nicht eingefallen (das ist dann wieder der Mangel an Erfahrung). Was ich im Sinn hatte, war ein Überlisten im Sinne von alles so richtig gemacht zu haben, dass er nichts mehr zu maulen hat - sprich, das "ich-habe-gewonnen"-Gefühl, das sich ausbreitet, wenn keine Kritik mehr kommt.

                  Gute Nacht kann ich Dir ja jetzt glaub ich noch nicht wuenschen, also wie immer So long *g*

                  Nee, um halb acht gehe ich normalerweise noch nicht ins Bett - schon garnicht am Freitag. ;o)

                  Ich hoffe, du wirst gut geschlafen haben, wenn du dieses hier liest!

                  File Griese

                  Stonie

                  1. Re-Huhu!

                    Wuerde ich so zwangslaeufig nicht sagen. Erstens koennen auch Programmierer [...]

                    »»

                    .... da hast du mich offensichtlich missverstanden. Was ich meinte war, dass Leute, die sich vorwiegend damit beschäftigen, Texte zu schreiben, also im allerweitesten Sinne solche mit einer eher humanistischen Grundlage, einfach ein anderes Denkschema haben als diejenigen, die sich damit beschäftigen, Programme zu schreiben, und also eine im allerweitesten Sinne eher eine mathematisch-technische Grundlage haben.

                    In dem Punkt hab ich Dir ja zumindest nicht widersprochen. Ich halte das durchaus fuer moeglich. Wuerde mich auch nicht ueberraschen. Aber dies daraus zu schliessen, dass Du Probleme beim Nachvollziehen von Programmtexten hast, das halte ich fuer mindestens voreilig. Dann habe ich mich zu einer etwas extensiven Darstellung hinreissen lassen, dass das viele andere Ursachen haben kann. *g*

                    Dieses alles nicht bezogen auf dich, sondern auf diejenigen, die fachausbildungsbedingt ihre Denkmuster bzw. -abläufe sehr einseitig auf diese Grundlage aufbauen (und ich vermeide jetzt mal das in meinem Vorposting benutzte Wort bewusst, passte mir da schon nicht recht).

                    Keine Angst, hab's nicht auf mich bezogen, obwohl gerade dieses Posting zeigt, dass wir wohl doch noch manchmal etwas aneinander vorbeireden, jedenfalls ich an Dir. *g*

                    Mittlerweile habe ich den Text wiedergefunden. Ich hatte ihn vor einigen Jahren aus einer Zeitschrift abgeschrieben - mit WinWord. *g* Ich habe ihn jetzt zu HTML konvertiert (per Hand, versteht sich!) und nach http://www.geocities.com/calocybe/__foo/self_forum/computerfreaks.html hochgeladen.

                    »»

                    Schon durchgelesen, auch des Linken Setzers Link (ihm Dank dafür): Puh, deutliche Worte. Der Herr Möller muss manchmal ganz schön genervt sein von dem ganzen Hype.

                    Vermutlich. Ich stimme auch nicht voellig mit dem Text ueberein. Ich finde aber die Beschreibung und die Vergleiche sehr treffend. Die zweite Haelfte, die ich damals nicht abgeschrieben habe, passt zu mir eher nicht.

                    Das ist bei "Erzählereien" genauso: Da fällt der Abschied manchmal sehr schwer... - ob es wohl daran liegt, dass es so viele Miss-Marple-Krimis und auch Fortsetzungen von Monkey Island gibt? (Der hinkt, ich weiss, aber was besseres hatte ich grade nicht greifbar...*g*)

                    *g* Aber spaeter, wenn man doch mal wieder ran muss, weil man noch etwas dazu bauen will/muss, da hat man dann auch keine Lust mehr. Das duerfte auf Erzaehlungen wiederum nicht so zutreffen, bei denen gibt's ja gewoehnlich keine Version 2.0.

                    Und da haben wir eines dieser typischen Missverständnisse: Dass man einen Compiler tatsächlich überlisten - im Sinne von bescheissen - kann, wäre mir im Traum nicht eingefallen (das ist dann wieder der Mangel an Erfahrung). Was ich im Sinn hatte, war ein Überlisten im Sinne von alles so richtig gemacht zu haben, dass er nichts mehr zu maulen hat - sprich, das "ich-habe-gewonnen"-Gefühl, das sich ausbreitet, wenn keine Kritik mehr kommt.

                    Nein, das Missverstaendnis kam erst jetzt eben auf. Ich hatte schon dasselbe gemeint wie Du. Das bescheissen war nicht im Sinne von betruegen oder so gemeint. Wenn man wirklich aus dem Compiler was herausholen koennte, was der eigentlich gar nicht erlauben will, dann waere der fehlerhaft (buggy). Ich hatte von genau demselben gesprochen wie Du.

                    Mmh... zu der einen Mail wollte ich doch noch was sagen, aber die ist so lang. *g* Und ich bin schon den ganzen Tag so muede und verschnupft, und ich hab keinen Schimmer, woran das liegen koennte. :-(

                    Na dann geh ich jetzt mal ins Bett. So long.

      2. Hi

        Ist das Verstandenwerden / Gelesenwerden weniger bedeutungsvoll fürs Ego als das Funktionieren einer Programm-Zeile?

        Wenn jemand sein Selbstwertgefuehl aus funktionierenden, 20 ineinander verschachtelten for-Schleifen bezieht, dann mit Sicherheit.
        Wobei ich mich hier allerdings Roland anschliessen muss: Ein Programmierer, der sich nicht verstaendlich ausdruecken und formulieren kann, wird wohl nie ein ganz Guter werden. Der Mensch ist nun mal keine eierlegende Wollmilchsau, jeder hat irgendwo Wissensluecken. Wie will er die fuellen, wenn er nicht so fragen kann, dass es ein anderer versteht.
        Davon kann man ableiten, dass die _hier_ unverstaendlich formulierenden "Programmierkoenige" keine Guten sind. Wer strukturiert arbeiten kann, der kann auch Fragen strukturieren.

        ... wie viel man selber versteht und was man nicht mehr oder noch nicht versteht. Und diese Offenheit scheuen viele Leute.

        Wer laesst schon gerne seine Hosen runter. Da wuerde man doch erkennen, dass auch nur ganz normal behaarte Beine verhuellt werden. (Disclaimer: Lady's bitte nicht angesprochen fuehlen!)

        Für mich ist die Genauigkeit, mit der jemand in der Lage ist, seine Gedanken zu äußern und festzuhalten ein Gradmesser für die Bedeutung, die er seiner eigenen Äußerung zumißt.

        Hmmh: Ist das Glas jetzt halb voll oder leer?
        Man koennte auch sagen: hingerotzte Fragen und Formulierungen lassen auf das Volumen des Leeraumes im Kopf schliessen. <duck>
        Aber das zu verallgmeinern waere wohl zu hart.

        Gruesse
        Wilhelm

        1. Moin,

          Ist das Verstandenwerden / Gelesenwerden weniger bedeutungsvoll fürs Ego als das Funktionieren einer Programm-Zeile?

          Wer strukturiert arbeiten kann, der kann auch Fragen strukturieren.

          Ich halte es für wichtig, den Maßstab auch umgekehrt zu diskutieren: Auch das "verstehen wollen" gehört dazu. Antworten á la "Ich weiss die Antwort, aber deine Frage stimmt nicht" sind ebenso trostlos wie hingerotze Fragen. Ich erwarte von Fachleuten, dass sie nicht in ihrer Sphäre verharren, sondern auch das Niveau des "Laien" oder "Interessierten" akzeptieren, verstehen und "leben". Die "Kunst der Frage" ist ebenso wertvoll wie die Gunst der Antwort (uns) nicht überheblich machen darf.
          Nicht umsonst (oder vielleicht doch? <g>) steht steht in fasst jeder Netiquette irgnendwo der Satz "Sei möglichst konservativ beim Schreiben/Senden/Sprechen und möglichst liberal beim Empfangen/ Lesen/Hören"

          Für mich ist die Genauigkeit, mit der jemand in der Lage ist, seine Gedanken zu äußern und festzuhalten ein Gradmesser für die Bedeutung, die er seiner eigenen Äußerung zumißt.

          Hmmh: Ist das Glas jetzt halb voll oder leer?

          Kommt, wie bei der Genauigkeit, immer auch auf den Anspruch an. Der "Mut" auch halbfertiges oder ungares zu äußern, hat auch seinen Reiz. Wenn ich immer warten würde, bis mein Antwort perfekt ist, dann hätte ich viel zu tun mit dem Schweigen :-))

          Man koennte auch sagen: hingerotzte Fragen und Formulierungen lassen auf das Volumen des Leeraumes im Kopf schliessen. <duck>
          Aber das zu verallgmeinern waere wohl zu hart.

          Manchmal kommt es mir schon vor, dass dieses These so unausweichlich wie ein Naturgesetz ist :-)

          f´up lounge?
          Liebe Grüße

          Swen

    2. moin

      wer Teppiche verlegt, findet sie hoffentlich auch wieder

      Jetzt heißt es: Immer auf dem Teppich bleiben !
      Oder wie wollen sie sonst verhindern, daß der Gerichtsvollzieher ihren schönen Perser mitnimmt ?

      :)

      Harry

  5. Hallo :-)

    also ich fuer meinen Teil fand Kommaregeln schon immer ueberladen.
    Ich setze meine Kommas wo ich meine, das sie passen.

    Was die Rechtschreibfehler angeht...ich bin manchmal einfach
    zu faul die Shift Taste zu betaetigen oder einen Schreibfehler
    zu verbessern. was solls? ich schreib wie mir die nase gewachsen
    ist :-)) - zumindest hier

    Sonia

    1. Hi!

      also ich fuer meinen Teil fand Kommaregeln schon immer ueberladen.
      Ich setze meine Kommas wo ich meine, das sie passen.

      Wer das gut im Gefuehl hat, kann sich das auch ohne weiteres leisten. ;-)

      So long

  6. Seid gegrüßt!

    Sie sollten Sich kalmieren. Was kümmert uns, die Elite des Forums, die sprachliche Verarmung des Pöbels? Die Folgen der verfehlten Politik gewisser Parteien und ihrer "innovativen, progressiven" Schulsysteme werden schließlich von den Kindern derjenigen getragen, welche diese Parteien gewählt haben. Die Kinder unserer Lordschaft werden natürlich von Privatlehrern in allen schönen Künsten, der Redekunst, der Kampfkunst und den Wissenschaften unterwiesen - die Kinder derjenigen, die das Unglück zu tragen haben, sich keine Privatlehrer leisten zu können, werden aufgrund ihrer Unfähigkeit sich zu artikulieren keine Führungspositionen einnehmen können, womit die natürliche Ordnung der Stände, mit unserer Lordschaft an der Spitze der Gesellschaft und dem Pöbel und seinen Abkömmlingen darunter, erhalten bleiben wird.

    Ja, unsere Lordschaft finden sogar teilweise Gefallen daran, sich an den Stilblüten oder eher den sprachlichen Manifestationen der Unfähigkeit gewisser Subjekte zu delektieren, wenngleich die permanente Konfrontation mit mißglückter Sprache auch belastend sein kann. Auch diejenigen, die selbst bemerken müßten, wie unfähig sie sind, scheuen sich ja leider nicht, ihr peinliches Gestammel in öffentlichen Foren zu exponieren.

    Und diese Leute können unmöglich alle Legastheniker sein, denen unserer Lordschaft volles Mitgefühl gilt, da sie möglicherweise ständig und zu Unrecht mit der lernunwilligen Masse von Sprachkrüppeln in einen Topf geworfen werden.

    Lord Helmchen

    post scriptum: Der besondere Reiz an der Identität unserer Lordschaft besteht auch darin, überstilisierte, gedrechselte, unnötig komplexe Sätze "rauszuhauen" - auch wenn möglicherweise der Pöbel unsere Lordschaft auch deshalb nicht besonders sympathisch findet.

    1. Seid gegrüßt Lord Helmchen!

      Populanten fragiler, transparenter Domicilien sollten davon absehen, deformationsresistente Masse zu Wurfprojektilen zu transformieren.

      In diesem Sinne sollten auch Sie sich verhalten. Ebenfalls gilt natürlich auch der Satz: Si tacuisse, philosophus mansisse.

      Mit gnädigem Gruß

      Ich der Herrscher

      1. [selbsternannte Herrscher grüßt man nicht],

        In diesem Sinne sollten auch Sie sich verhalten. Ebenfalls gilt natürlich auch der Satz: Si tacuisse, philosophus mansisse.

        Das mit dem Latein üben wir aber noch ein bisschen, ja?

        [selbsternannte Herrscher grüßt man nicht],

        Utz

        1. Das mit dem Latein üben wir aber noch ein bisschen, ja?

          http://www.lateinforum.de/thesauru/WdAntike/S/sitacuis.htm

    2. Guten Tag !

      post scriptum: Der besondere Reiz an der Identität unserer Lordschaft besteht auch darin, überstilisierte, gedrechselte, unnötig komplexe Sätze "rauszuhauen" - auch wenn möglicherweise der Pöbel unsere Lordschaft auch deshalb nicht besonders sympathisch findet.

      Was diese Meinung betrifft, gehe ich durchaus mit Ihrer Herrlichkeit einher, daß eine konsequent überstilisierte Formulierung, auch von als weniger wichtig zu erachtenden Sätzen und Satzgefügen, ein probates Mittel zur Verschleierung der wahren Identität ist. Da Ihre Lordschaft dies genauso zu verwenden pflegen wie meine Wenigkeit, gehe ich davon aus, auch Ihre Lordschaft bald im Verein zur Erhaltung der dt. Sprache begrüßen zu dürfen.

      Mit untertänigsten Grüßen,
      Ihr ergebener Diener,

      der anonyme AOL-Nutzer

  7. Hallo Forum,

    Haben die Verursacher alle in der Schule nicht aufgepaßt, waren sie nie in der Schule, ist deutsch nicht ihre Muttersprache, oder ist die deutsche Sprache samt Rächtschriebreform einfach zu kompliziert für diese Gruppe von Leuten, die meiner Meinung nach - sorry, IMHO... nicht unbedingt sehr klein zu sein scheint?!

    Meine Vermutung ist, dass es gar nicht am Koennen oder Wollen liegt, sondern, dass es
    sich dabei um ein Geruecht unter Internet-Neulingen handelt.
    Ich hatte letztens per ICQ eine Konversation mit einer Freundin, wobei mir auffiehl, dass
    sie groesstenteils grammatikalisch verunstaltete Texte schrieb - ohne Kommata, ohne Punkte,
    direkt, wie man es gesprochen haette.
    Da ich allerdings weiss, dass sie durchaus in der Lage waere, korrekte Saetze zu verfassen,
    hab' ich sie darauf angesprochen, und ihre Antwort war:

    "Der [zensiert] hat gesagt, man macht das im Internet halt so."

    So macht man das also im Internet. Verstehe.

    Tschuess,
    Gero, der bei diesem Posting uebertrieben auf Ausdruck und Rechtschreibung geachtet hat ;-)

    1. Hi Gero,

      "Der [zensiert] hat gesagt, man macht das im Internet halt so."

      Gar nicht mal so falsch, die These... *nachdenk*...
      Bei ICQ hatte ich mir auch ziemlich schnell angewöhnt, alles klein zu schreiben. Aber auch wirklich nur bei ICQ oder in anderen Chats. In eMails oder Briefen schreib ich generell auch groß, damit ich mir die konsequente Kleinschreibung nicht zu sehr angewöhne.

      Ich glaube, diese ganzen Fehler in Postings beruhen wirklich darauf, daß

      • die Leute zu faul sind, richtig zu schreiben
      • es cool zu sein scheint, sich nicht um die Rechtschreibung zu kümmern (die Sache mit dem "im Internet macht man das halt so")
      • die korrekte Schreibweise einfach nicht so wichtig ist, weil man sich dafür ja konzentrieren müßte -> Mehraufwand.

      Die beiden anderen Gruppen sind dann die, die es mit der Rechtschreibung gar nicht gebacken kriegen, und die, die ziemlich korrekt schreiben.

      Äh... soweit richtig?

      So macht man das also im Internet. Verstehe.

      Pssst! Nicht weitersagen, sonst machen das bald alle so ;-)

      Gruß, Dirk

      1. Hi Schuer,

        Ich glaube, diese ganzen Fehler in Postings beruhen wirklich darauf, daß

        • die Leute zu faul sind, richtig zu schreiben
        • es cool zu sein scheint, sich nicht um die Rechtschreibung zu kümmern (die Sache mit dem "im Internet macht man das halt so")
        • die korrekte Schreibweise einfach nicht so wichtig ist, weil man sich dafür ja konzentrieren müßte -> Mehraufwand.
          Die beiden anderen Gruppen sind dann die, die es mit der Rechtschreibung gar nicht gebacken kriegen, und die, die ziemlich korrekt schreiben.

        du vergisst die gruppen die sich vorsaetzlich in eine der anderen gruppen draengen um wahlweise die
        statistik zu verfaelschen oder um den humorfaktor zu steigern!!! gruesse gero

        Nein, im Ernst: ich seh' es genau so.
        Allerdings ist mir gerade noch aufgefallen, das wiederholte Satzzeichen (hauptsaechlich
        Ausrufezeichen) auch beliebte Floskeln der "Szene" sind ;-)

        Gruesse,
        Gero

        1. Hi Gero,

          Allerdings ist mir gerade noch aufgefallen, das wiederholte Satzzeichen (hauptsaechlich Ausrufezeichen) auch beliebte Floskeln der "Szene" sind ;-)

          waddaya mean?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!
          IMHO satzzeichen sucks!!!!! *g*
          <SCNR>
          *lol*

          BTW : stimmt schon... ;-)

          Gruß, Dirk

          1. Hi Community!!!! alternativ: hi @all

            Allerdings ist mir gerade noch aufgefallen, das wiederholte Satzzeichen (hauptsaechlich Ausrufezeichen) auch beliebte Floskeln der "Szene" sind ;-)

            Besonders schlimm ist IMO der Missbrauch von Doppelpunkten, Minus-Zeichen, und Klammern :-)

            MfG
            Moldawian

        2. Tag

          Allerdings ist mir gerade noch aufgefallen, das wiederholte Satzzeichen (hauptsaechlich
          Ausrufezeichen) auch beliebte Floskeln der "Szene" sind ;-)

          Was heißt der "Szene" ?
          Ich mache auch gern mal drei Ausrufezeichen oder Fragezeichen hinter einen Satz, wenn ich finde, daß es sich hierbei um eine besonders wichtige Frage/Aussage handelt.
          Das mache ich übrigens auch so, wenn ich auf Papier schreibe ...

          Ciao,

          Harry
          (ja, mein Lieblingsstilmittel sind die drei Punkte ... :)

      2. Hallo

        Ich glaube, diese ganzen Fehler in Postings beruhen wirklich darauf, daß

        • die Leute zu faul sind, richtig zu schreiben

        was heißt "zu faul [...] richtig zu schreiben" ?
        Ich glaube kaum, daß irgendjemand absichtlich ein paar Buchstaben auslässt oder so etwas, nur um Zeit bzw. Arbeit zu sparen.
        Ich glaube die Leute sind eher zu faul, alle ihre Texte nach deren Vollendung nocheinmal zu lesen und zu korrigieren (da gehöre ich übrigens auch dazu).
        Wirklich nervig (und, da muß ich Dir recht geben, wohl auch zu faul) sind aber Leute, die meinen, die Shift-Taste wäre überflüssig (wobei die, deren Shift-Taste ganz offensichtlich klemmt und nicht mehr rauskommt, noch weitaus schlimmer sind)

        • es cool zu sein scheint, sich nicht um die Rechtschreibung zu kümmern (die Sache mit dem "im Internet macht man das halt so")

        Vor allem in gewissen Untergrundszenen scheint es sogar "cool" zu sein, absichtlich falsch zu schreiben (z.B. "s"-Laute überflüssigerweise durch "z" zu ersetzen, oder Abkürzungen, die für "uneingweihte" nur schwer bis gar nicht verständlich sind (einfaches Beispiel: "ne1")).

        • die korrekte Schreibweise einfach nicht so wichtig ist, weil man sich dafür ja konzentrieren müßte -> Mehraufwand.

        Naja. Ich zähle mich auch zu den Leuten, die ein relativ hohes Schreibtempo auf der Tastatur haben. Und da kann es schonmal vorkommen, daß man _unbemerkt_ auf die falsche Taste haut oder eine Taste nicht weit genug anschlägt, so daß der Buchstabe nicht am Bildschirm erscheint. Wenn man dann auch noch zu den Leuten gehhört, die beim Schreiben mehr auf die Tastatur als den Bildschirm schauen, dann wird das natürlich gleich noch schlimmer ...

        Die beiden anderen Gruppen sind dann die, die es mit der Rechtschreibung gar nicht gebacken kriegen

        Mein persönliche Lieblinge. Erst neulich mußte ich wieder mit ansehen, wie ein Nichtlegastheniker in der 13. Klasse an einem Gymnasium "viel" (im Sinne einer Anzahl) mit "f" schrieb ...
        HAAAAAAAAAAAAARRRGH! *heul*

        Ciao,

        Harry
        (nein, ich habe dieses Posting nicht auf Rechtschreibfehler durchsucht)
        (nein, ich habe es vor dem Absenden nicht nochmal gelesen)

        1. Hi,

          Vor allem in gewissen Untergrundszenen scheint es sogar "cool" zu sein, absichtlich falsch zu schreiben (z.B. "s"-Laute überflüssigerweise durch "z" zu ersetzen, oder Abkürzungen, die für "uneingweihte" nur schwer bis gar nicht verständlich sind (einfaches Beispiel: "ne1")).

          Ist das nicht gleichbedeutend mit "!=1"
          ;-)

          MfG
          Moldawian

    2. hallo

      Meine Vermutung ist, dass es gar nicht am Koennen oder Wollen liegt, sondern, dass es
      sich dabei um ein Geruecht unter Internet-Neulingen handelt.
      Ich hatte letztens per ICQ eine Konversation mit einer Freundin, wobei mir auffiehl, dass
      sie groesstenteils grammatikalisch verunstaltete Texte schrieb - ohne Kommata, ohne Punkte,
      direkt, wie man es gesprochen haette.
      Da ich allerdings weiss, dass sie durchaus in der Lage waere, korrekte Saetze zu verfassen,
      hab' ich sie darauf angesprochen, und ihre Antwort war:

      "Der [zensiert] hat gesagt, man macht das im Internet halt so."

      So macht man das also im Internet. Verstehe.

      ich wage mal zu behaupten dass eher wenige absichtlich weniger auf die rechtschreibung achten nur um besonders "cool" oder "internet-angepasst" zu wirken. dass in chats bzw. beim instant messaging die rechtschreibung oft komplett auf der strecke bleibt ist klar da sich kaum jemand nochmal durchliest was er da so schreibt und auch die zeit dazu fehlt.

      Gero, der bei diesem Posting uebertrieben auf Ausdruck und Rechtschreibung geachtet hat ;-)

      mfg
      moldawian
      der bei diesem posting sowohl auf kommata als auch auf großschreibung verzichtete ;-)