Hallo !
- "weil niemand wusste"
wie wird diese Aussage belegt?
Allgemeinwissen, ich kann das zumindest aus meiner pers. Erfahrung bestätigen.
Es war einfach unbekannt, kein Thema.
Dieser entsprechende Absatz im Artikel ist wirklich ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die Methode des Autors:
<!-- Zitat -->
"Die Zuschlagssysteme haben sich bewährt" so Geiers Antwort auf wiederholte Fragen nach der geplanten Verteilung der Abgabe auf Computerteile. Bewährt heißt hier: Weil niemand wusste, dass er z.B. beim Kauf eines Anrufbeantworters Geld an die GEMA zahlt, und weil relativ geheim gehalten werden konnte, wie diese das Geld verteilt, hat sich bisher auch kaum jemand darüber beschwert. Wie sieht nun das "bewährte" Zuschlagssystem aus? Die GEMA zahlt von dem über die Leermedien- und Geräteabgabe Audio eingenommenen Geld 75% nach Airplay und 25% nach Tonträgerverkauf aus.15
<!-- /Zitat -->
"Bewährt heißt hier:" kann man wunderbar auch durch "Fakt ist," ersetzen. Oder auch mit "Achtung: Jetzt erzähl' ich dir einen vom Pferd!"
Der Autor darf gerne die Antworten seiner Gesprächspartner zitieren, nur soll er es bitte unterlassen, mir zu erklären, wie ich das Gesagte zu verstehen habe.
Auch auf einem Multimedia-PC ganz _ohne_ Internetzugang ist es technisch möglich, urheberrechtlich geschütze und sehr wohl in den Zuständigkeitsbereich der GEMA fallende Musikstücke zu kopieren, z.B. direkt von CD auf CD.
und das berechtigt irgendwelche Abgaben ? ist m.E. absolut peinlich. Die CD ist zunächst ein neutrales Speichermedium, und wir erleben hier unter der Behauptung von Urheberrechtswahrung eine Form der Datensteuer.
Peinlich war vor allem, dass der Autor diesen Punkt in seiner Argumentatiosnkette vergessen hat.
Dieselben Argumente gab es schon bei der Leercassette, den VC-Cassetten den Fotokopierern und wahrscheinlich waren sogar diesen gefährlich gut riechenden Umdruckrollautomaten, die früher in den Schulen standen und so häßlich blaue Kopien erzeugten, davon betroffen :-) Das wird auch durch Wiederholung nicht besser.
Trotzdem ist es so und wird offenbar gerade immer aktueller, muss also deshalb wiederholt werden.
Heul doch! ;-)
Sollte es durch die Wiederholung schlechter werden ?
Nein, aber ohne neue Argumente wird die Diskussion genauso verlaufen, wie in den von Swen genannten Fällen, und - im Zweifel - auch zum selben Ergebnis führen.
Hieraus ergibt sich für mich die ganz klare Forderung, irgendwelche vermuteten geringeren Einnahmen durch Kopien gleich bei dem Verkauf der Originale abzurechnen, es wäre einfach und gerechter.
Tolle Gerechtigkeit. Wenn ich mir eine CD oder eine Software kaufe, die ich Leben nicht verleihen werde, soll ich mehr zahlen, nur weil andere die verleihen und sie kopiert werden könnte? Was ist _daran_ gerechter.
ganz einfach, das Geld landet genau beim Schöpfer oder Verleger des Werkes !
Ganz abgesehen davon, dass du das Argument von Swen, dass durch diese Regelung nur das problem von den "ehrlichen" CD-Rohling-Käufern auf die "ehrlichen" Musik-Käufern verlagerst, würde es die GEMA-Problematik nicht aus der Welt schaffen.
Zum einen bliebe die beklagte ungerechte Verteilung der restlichen, also aller(!) heutigen, GEMA-Einnahmen (Lizenzgebühren für Radio-, TV- und sonstige öffentliche Aufführungen) davon unberührt.
Zudem wage ich zu bezweifeln, dass ein pauschaler Aufschlag auf jede Original-CD einen Vorteil für die Schöpfer brächte, weil sich ja kaum feststellen lässt, wieviele Kopien pro Original von einer CD tatsächlich angefertigt wurden. Statt einer Pauschalen müsste also auch hier eine Schätzung oder Hochrechnung erfolgen. Womit wir dieselbe Problematik hätten wie am Anfang. :-(
Konkretisiert im Artikel wird diese Problematik wenn der Autor fragt warum Big-Brother die Kriterien der kulturellen Höhe erfüllt.
Wer behauptet denn so 'was? Seit wann läuft bei Big-Brother klassische Musik? Hab ich 'was verpasst? =:-O
Gruß und gute Nacht erst einmal,
kerki
P.S.: Zu der von mir angesprochen "Porno"-Thematik: Mir erschien es so, als habe der Autor gesagt, dass vor allem die Porno-Industrie bei der Ausschüttung der Einnahmen durch die GEMA/GÜFA schlecht wegkomme.
Gerechter wäre seiner Auffassung nach eine deutliche höhere Ausschüttung an die GÜFA. Im Endeffekt also: Porno statt Klassik! Diese Aussage fand und finde ich seltsam.
P.P.S.: @TOM: Nein, ich arbeite nicht bei der GEMA, ich habe auch nie gesagt, dass ich deren Praktiken gut fände. Ich habe gesagt, dass ich den Artikel schlecht finde. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. :-)