Utz: Brancheninsider?

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Hi Stefan, hi alle,

ich find's nachgerade drollig, wie die Damen & Herren des Startup-Hype verzweifelt versuchen, irgendwie Gewinn zu generieren.

Auf Deutsch heißt das Ganze IMHO ja:

Ich biete einen Internetzugang an, um Geld zu verdienen. Äh, Mist, das tun ja andere auch, sowas Dummes. Also muss ich erst mal die Konkurrenz aus dem Feld boxen. He he, ich biete einfach mein Angebot günstiger als die Konkurrenz an, so, da habt Ihr's! Moment mal! Was ist denn das? Jetzt mach ich ja Miese! Verdammt! Da brauch ich schnell ein neues Business-Modell! Ich hab's: ich verlange einfach Zusatzgebühren für irgendwas - vielleicht für E-Mail? Das ist gut, das braucht ja jeder!

Da fühlt sich unser Managerlein wieder richtig toll, nachdem im diese prima Idee ins Hirn schoss. Jetzt wird bestimmt alles gut!

Meine Kristallkugel sagt mir dagegen: in kürzester Zeit geht es unserem Managerlein wieder richtig schlecht. Denn, oh Schreck: die bösen bösen User nehmen seinen billigen Zugang zum Surfen, und zum Mailen dann einen geringfügig teureren, der fürs Mailen aber nix extra verlangt. Oder unser Managerlein verknüpft die E-Mail-Gebühr im Kleinstgedruckten von vornherein mit den Zugangskosten...und stellt fest, dass die Leute merken, dass er jetzt ja gar nicht mehr der günstigste ist - und nehmen nen anderen Dienst!

Schuld an der unvermeidlichen Pleite ist dann aus Sicht unseres Managerleins keinesfalls er selber, sondern z.B. Vater Staat, der ja in vermutlich kommunistisch angehauchter Manier bereits unschuldigen Kinder Rechnen beibringen lässt. Das ist grob unternehmerfeindlich, denn schließlich behindert das die Geldflut in die Taschen unseres Managerleins.

<stossseufzer>Oh Herr, gib Hirn!</stossseufzer>

Grüße,

Utz