Hallo,
zuerst einmal zur Klarstellung: ich gebe Dir recht, daß es bei einer Seite, die keinen "Gehalt" hat, auch nicht lohnt, die optisch aufzumotzen, oder sagen wir es mal neutral: sie optisch "glatt zu feilen".... Frikadellen in Blattgold nennt man solche Produkte.
Ich kann aber die Behaubtung nicht mehr lesen, daß das Internet in erster Linie ein Medium der (Textbasierten) Information ist. (wurde allerdings bei Dir nur in der abgeschwächten Form dargebracht....) Es gibt diese Regel nicht. Sie ist einfach eine Mähr. Mag sein, daß die weit überwiegende Benutzer das Medium Internet als solches nutzen wollen. Aber daraus kann man keine allgemeingültige Regel ableiten. Die Schlußfolgerung ist sowieso unsinnig.Man Informationen auch anders als mit Text vermitteln. Manchmal kann man bestimmte Inhalte nur ohne Text gut vermitteln.Es geht auch nicht immer nur um Imformation. Warum darf das Medium Internet nicht "Kreativität" vermitteln, und zwar nicht im Sinne, das der Ersteller einer Seite kreativ ist, sondern das der Besucher kreativ wird. Im und durchs Internet? Warum darf das Medium nicht auch einfach nur Spaß vermitteln. Oder ein gutes Gefühl? (Das höre ich nämlich häufig: "die Seite hat Spaß gemacht, aber wo ist der Sinn" es sträuben sich mir dann immer alle Nackenhaare.... ich frage dann immer meine 2-einhalbjährige Tochter, wenn sie vom Sandkasten rein kommt "Na? hats Spaß gemacht? Ja? und wo ist der Sinn?")
Und dann habe ich z.Bsp. noch einen ganzen Schlag von Kunden, die sehr wohl Inhalte zu vermitteln haben ("Künstler") und die einen sehr großen Wert darauf legen, daß nicht nur die Struktur, sondern auch das "optische" Aussehen der Seite in einem direkten (Qualitäts) Zusammenhang mit der Arbeit stehen. Da reichen einfache HTML-Texte kaum aus. Da braucht man einen größeren Einfluß auf korekte Textsetzung, Seitenaufbau, sprich "Layout".... mag sein, daß dafür das Internet mal nicht gedacht war, wer sagt aber, daß es nicht dazu benutzt werden darf und kann?
Und genau so habe ich CSS verstanden. Endlich eine saubere Trennung von "Layout" und "Optik"-Tags von reinen Strukturierungstags. Jedem das seine, und für manche alles. Ein richtiger Weg. Nur: CSS kann ich so gut wie nie anwenden. Denn meine Kunden (z.Bsp.) präsentieren sich nicht selten mit ihrem Auftritt an Unis und Hochschulen an denen sie Seminare und Vorträge halten. und gerade dieses Klientel surft nicht selten mit (Uni-) Rechner ohne Javascript. Kein Javascript, kein CSS beim NS. Kein CSS, keine Formatierung die der Künstler mit Absicht so und nicht anders eingesetzt hat. Denn Information wird nicht nur über Text vermittelt. Das ist, wie erwähnt, eine Mähr. (eine schlichte dazu). Und gerade bildene Künstler wissen das. Da muß alles stimmen. Und zwar im Blick des Künstleres. Da kann man nicht sagen: "Och, die Farbe ist ja nicht so wichtig, haubtsache der text kann gelesen werden. Und mit oder ohne Serifen ist ja auch wurscht...."
Ich bin kein NS-Hasser, und mittlerweile bin ich ihm lange nicht mehr so gram wie früher, aber ich halte die saubere Trennung von HTML und CSS für wichtig und gut. Es ist eine mehr als überfällige Entwicklung, und der NS 4 steht dem in Weg. Das liegt nicht am NS. Er ist eben alt.
Chräcker