Armin,
Wenn ich Deine Argumentation etwas weiterspinne koennten wir ja auch die Polizei und die gegenwaertige Ruecksichtnahme stark reduzieren. Dann muesste halt jeder Buerger seine Wohnung zur Festung ausbauen (zum Schutz gegen Einbrecher), duerfte die Wohnung nur noch schwerbewaffnet und in einem Panzeranzug verlassen (zum Schutz gegen Ueberfalle oder unvorsichtige andere Verkehrsteilnehmer) und muesste staendig eine Atemschutzmaske tragen (zum Schutz gegen Erkaeltungen die andere Leute uebertragen).
Nun ja, Du sprichst da von reinem Selbstschutz.
Aber wenn ich Deine Argumentation ueberspitzt weiterspinne, hiesse das dann
vielleicht auch folgendes:
Ich fahre ohne Winterreifen auf Schneefahrbahn - unterlasse damit die gebotene
Sorgfalt, derzufolge ich im Interesse der Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer
fuer eine ordnungsgemaesse Ausstattung meines Fahrzeugs zu sorgen haette.
Krache ich dann wegen dieser Unterlassung in ein Fahrzeug, sage ich dann:
Aetsch, selbst schuld, warum kam der denn gerade des Weges, wo ich fuhr???
Das kann es wohl ebensowenig sein, wie dass nach den Virenwellen der letzten
Monate:
1. Leute noch immer ohne Virenschutz im Internet unterwegs sind
2. Leute noch immer Virenscanner nicht regelmaessig updaten
3. Leute ihr Emailprogramm noch immer nicht am letzten Stand halten
4. Leute noch immer wie wild auf unbekannte Attachments draufballern
5. Leute trotz Vireninfektionsnachricht noch weiter (zumindest einen ganzen
Tag ihr System online laufen lassen (so nachweislich geschehen heuer mit
Messe Krems/AT!!!))
IMHO ist daher die Moeglichkeit, Schadenersatz in obigen Faellen zu fordern AEUSSERST
real. Zumutbare und erforderliche Massnahmen gegen haeufige Risiken (und das sind heute
Vireninfektionen) zu unterlassen ist nunmal fahrlaessig; und wer fahrlaessig ANDEREN
Schaden verursacht, den er leicht verhindern haette koennen, muss halt damit leben,
dafuer zur Kassa gebeten zu werden.
Regards!