Aloha!
- Wenn mein PC in der nähe eines Sendemastes ist, kann ich dann WLAN benutzen, ohne dafür was zu zahlen?
Wenn du Zugang zum Netzwerk hast, also angemeldeter Benutzer bist (glaube doch bitte nicht, die Anbieter würden sich beliebigen Traffic aufhalsen, ohne jemanden dafür zahlen zu lassen), dann kannst du drahtlos ins Internet.
- Es steht im Focus geschrieben, dass in Hamburg WLAN kostenlos ist. Ist es nur in Hamburg so?
Von kostenlosem WLAN habe ich noch nichts gehört. Vielleicht als lokales Projekt in einem Gebäudekomplex, aber sicherlich nicht flächendeckend. Und außerdem siehe Antwort zu 1.
- Unter http://mobileaccess.de/wlan/ finde ich Jena nicht in der Liste der HotSpots, hier http://www.zeit.de/2002/14/Wirtschaft/200214_schnurlos_auf_dr.html steht aber, dass es in Jena WLAN gibt. Wie kann es sein?
Der eine oder andere Anbieter der Informationen ist nicht up-to-date oder hat schlecht recherchiert.
- Im SelfArchiv habe ich gelesen, dass die Strahlen der Station auf Handys negativ einwirken. Die Reichweite von so einem Turm im Gebäude ist 50m, wenn ich in einem Mehrfamilienhaus wohne, dann entlädt meine Station die Hanys meiner Nachbarn. Darf ich dann überhauput eine Station haben?
Klar darfst du alles haben, was nicht verboten ist. Da WLAN-Access-Points eine Betriebserlaubnis haben, kann man sie kaufen, aufstellen und betreiben.
- Im Focus wird WLAN toll dargestellt (14 mal so schnell wie DSL ... Wahnsinn). Gibt es auch irgendwelche negativen Aspekte (Ausser, dass die Anschaffung so teuer ist)?
Der Geschwindigkeitsrausch wird _nicht_ aufkommen. Ich habe unlängst mit einem wissenschaftlichen Mitarbeiter aus Süddeutschland gesprochen. Die Uni dort hat WLAN. Sie haben auch einige Richtantennen auf dem Dach, und er hat eine Antenne auf seinem Balkon - andere haben das aber auch. Die derzeit einigermaßen bezahlbare Variante mit 11 MBit/s Geschwindigkeit hat das unumgängliche Problem, dass diese Bandbreite für _alle_ Nutzer parallel gilt. Hat man also 10 Mitbenutzer, dann hat man nur noch 1,1 MBit/s Bandbreite übrig - theoretisch. Durch Protokoll-Overhead ist aber von der Bruttobandbreite schätzungsweise sowieso nur die Hälfte wirklich nutzbar. Außerdem ist die Bandbreite erheblich von der Empfangsqualität, also mindestens mal von der zu überbrückenden Entfernung abhängig. 11 MBit/s gibts nur bei idealen Bedingungen, andernfalls sinkt die Bandbreite auch gerne auf 1 MBit/s ab.
Wenn du das mal mit DSL vergleichst (ich habe 2 MBit Downstream), ist WLAN eigentlich grottenlangsam. Und eben sauteuer. Rechne mal nach, wieviel Geld du investieren müsstest, um dir eine WLAN-Ausrüstung zu besorgen, und vergleiche mit den Kosten für eine DSL-Flatrate. Besagter wiss.Mitarb. meinte, es würde sich kostenmäßig nicht wirklich lohnen, statt DSL WLAN einzusetzen. Sein Anschluss ist nachts, wenn ihn sonst niemand nutzt, recht schnell (Downloads mit 450 KByte/s sind möglich), tagsüber aber sehr lahm. Naja, mein DSL-Zugang erlaubt bis zu 250 KByte/s, wenn Server und Internet mitspielen, aber sehr häufig werden 100 KByte/s nicht erreicht, bleibt die Bandbreite (vermutlich serverseitig begrenzt) gern bei 20 KByte/s stehen.
Wenn aber serverseitig der Hahn zugedreht wird, bringt auch ein ultraschneller Zugang nichts.
Mir scheint, der Focus hat mal wieder ein wenig die Werbetrommel gerührt. Ich halte diese Zeitschrift keinesfalls für kompetent, Computerfachfragen korrekt, objektiv und umfassend zu recherchieren und darzustellen. Ich weiß, es zählen Fakten, Fakten, Fakten, und es wird auch an die Leser gedacht - nur mit welchem Motiv?
- Sven Rautenberg