Hi Chräcker,
Oder anders gefragt: wird jetzt auf jeden Interessenverein hingewiesen, wenn die vereint für eine bestimmte Partei sich ins Zeug legen? Oder zeigt das nicht, daß "wir" doch noch etwas arg iritiert (udn mit kicksendem Verhalten) mit dem Thema Erotik als Ware umgehen?
Auch ne interessante Frage, finde ich. Warum ich den Artikel erwähnenswert fand, hatte - wenn ich darüber nachdenke - einen etwas anderen Grund; ich hatte eher im Sinn, was passiert, wenn man Beifall aus einer Ecke kriegt, von der man nicht unbedingt welchen will. Da lassen sich ja leicht auch noch andere Bereiche vorstellen - welcher Partei würde es gefallen, wenn sie ungefragt vom Verband der Spirituosen-Hersteller ("Nur die SPD sorgt dafür, dass weiter keine Schnaps-Engpässe entstehen"), der Tabak-Industrie ("Nur die CDU kann Nichtraucherkneipen verhindern") oder der Ballerspiel-Hersteller ("Nur die Grünen wollen Counter Strike als Schulfach einführen") unterstützt würde? Da wäre vermutlich jede peinlich berührt und würde abzuwiegeln versuchen - auch wenn diese Unterstützung aufgrund des Wahlprogramms völlig gerechtfertigt wäre (Disclaimer: obige Beispiele sind natürlich komplett konfabuliert). Es ist ja vor der Wahl unheimlich heikel, wer denn so alles das Wahlprogramm gut findet, schließlich soll es ja vor allem die sog. schweigende Mehrheit ansprechen - und die, so scheint es zumindest aus Sicht der Parteien zu sein (da ist die FDP mit Sicherheit nicht die einzige Partei), finden wohl eher nicht, dass das Erotik-Gewerbe ein anerkannter Berufsstand wie z.B. Bäcker, Metzger oder Soldat sei - und da trifft sich mein Gedankengang ja durchaus mit Deiner Frage, und die solle man sich durchaus auch mal stellen: Warum betrachtet die sog. schweigende Mehrheit z.B. Börsenmakler als durchaus ehrenwerten Beruf, Erotik-Webmaster aber nicht? Ja, warum denn eigentlich? Weiß das denn wer?
Grüße,
Utz