xwolf: Extreme sind immer schlecht

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Hi,

weiter unten tobt ja noch die durchaus mit vielen interessanten Argumenten versehene Spieglein-Spieglein-an-der-Wand-Diskussion ueber Perl und PHP. Noch weiter unten die ebenso interessante Diskussion um

*GÄHN*

Diese und die andere Diskussion sind doch vorhersagbar.
Hier die eine Clique, da die andere und dazwischen nur ein
paar wenige graue Gestalten :)

Ich beteilige mich nicht an so 'ner Zeitverschwendung.

»»Linux oder Windows im Bundestag.

Warum aber verliert Perl an Boden gegen PHP (das ist nicht zu leugnen, ebensowenig wie zu leugnen ist, dass Perl so ausgereift und eigentlich so prima geeignet ist fuer CGI)? Und warum gelingt es der Unix-Welt trotz der immer weiter wachsenden Sympathie in der breiten Anwenderschaft nicht, mehr als ein paar Prozent im Betriebssystemmarkt zu erreichen, obwohl jeden Tag zigtausend Leute mehr merken, wie undurchsichtig und hirnrissig vieles Interne (ich rede nicht von der Oberflaeche) in der Windows-Welt geloest ist?

Wiederspricht die Wirklichkeit dir nicht?

Vor 2 Jahren war Linux nichts weiter als ein Geeksystem.
Es war in Diskussion ob sich MacOS, Be oder andere nicht
eher gegenüber Win etablieren könnten.

Heute dagegen spricht man sogar offen davon, es in grossen Masstab
einzusetzen, wenn es nicht sogar schon getan wird.
Vor 2 Jahren unvorstellbar! Träumerei!

Folge: Linux ist kein Beispiel dafür, dass sich Leute
abschotteten. Im Gegenteil zeigt es, dass es "Kristallationskeime"
gibt, an denen viele andere Leute, neben den Geeks, Angriffspunkte
und Moeglichkeiten finden.

Du hast aber Recht, das sich die Gemeinschaft der Perl-Leute etwas
abgeschotteter ist. Und das die der PHP-Fraktion offener ist, einfach
aus dem Grund, dass der Sprung von HTML und JavaScript zu
ner serverseitigen Sprache auf PHP kleiner ist, als auf Perl.
Wer nicht auch auf dem System arbeitet, hat gar keinen Grund
erst auf Perl zu gehen. Warum auch?
PHP ist, durch die EInbettung in den HTML-Source, "gewohnter"
für jemand, der bereits JavaScript machte.

Ich denke jedoch nicht, dass dies langfristig so bleibt.
Grund: PHP ist derzeit begrenzt aufs Web.
Unbestritten ist, das es sehr mächtige Funktionen hat.
Aber ebenso, wie ein Webseitengestalter erst von HTML zu JavaScript
auf PHP kommt, kann dieser auch gut von PHP weiter springen, wenn
er merkt, dass auch dieses an seine Grenzen gestossen ist.

Daran ist nicht s schlechtes. Im Gegenteil vermute ich, dass sich
PHP immer weiter entwickeln wird um die Grenzen des Funktionsumfanges
zu vergrößern.
Aber über kurz oder lang wird es dann mit dem was Perl jetzt schon ist, sowohl in Funktionsumfang, als auch in der ARt der Community,
gleich kommen.

Vielen der "Eingeschworenen" jener Communities ist das auch voellig wurscht, und sie sind sogar stolz, wenn sie mal wieder ein paar von diesen ollen "Windoofen" ordentlich vor den Kopf gestossen haben. Gleichzeitig jammern sie aber ueber die boese Welt, die immer wieder zu Windows greift, von AOL und Konsorten zu unmuendigen Klickibuntis erzogen wird usw.

Kommt drauf an.
Kann sein.
Es gibt auch zu jeder negativen SIcht auch eine andere gute, die aber
auch nur negativ aussieht.

In Bezug auf viel Benutzerfreundlichkeit und auf grosse
Funktionsvielfalt sehen wir gerade sehr oft, wie sehr dies
zu Sicherheitsproblemen wird.
Je komplexer eine Programmiersprache wird und ist, um so mehr Möglichkeiten gibt es, dort mit Mist zu bauen. Sobald eine
Programmiersprache auf dem Niveau ist, dass man sich dort
über Strukturierung des Source-Codes zur besseren Lesbarkeit
unterhält, ist sie an einen Punkt, dass ein Normaluser eh abgehängt ist.
Und warum auch nicht?
Meine Philosohie ist, dass niemand krampfhaft meinen sollte, diese
oder jene Technik lernen oder können zu müssen.
Stattdessen sollte man das nutzen was man kann. Warum sollte
ich beispielsweise PHP und SQL-Befehle lernen, um eine Navigation
für meien Webseite zu gestalten, die ich mit normalen
HTML und JavaScript genauso gut hinkrieg?

Das Problem ist einfach: Die Leute machen *zuviel* Werbung.
Man muss nicht alles können!
Und man muss sich auch nicht entschuldigen dafür wenn man
etwas nicht kann!
Wenn etwas eine bekannte Art möglich ist, macht man es eben
mit der.
Erst aber, wenn man die Grenzen der verwendeten Technik
erreicht hat, dann kann man dazu übergehen zu schauen was man
mehr *braucht*.

Dies bedeutet aber im Umkehrschluss auch:
Wer eine Technik nicht braucht und nicht kann, der soll
sie bitte, sowohl um seines WIllen, als auch für andere, sein lassen.
genauso wie jemand, der für den Arbeitsweg von 500m immer
mit den Rad unterwegs war nicht unbedingt ein Auto
fahren muss, ohne ein Führerschein zu besitzen.

Es gibt in der Tat viele Leute, die nutzen und programmieren Perl in einen geradezu missionarischen oder fanatischen Eifer.
Ganz übel aufgestossen ist mir da als Beispiel in letzter Zeit
die Londoner Perl-Clique, die meinen Matt Wright mobben zu müssen
weil dessen alten Skripts fehlerhaft waren:
http://nms-cgi.sourceforge.net.

Aber dies gibt es genauso wie bei Perl auch bei PHP.

PHP ist meiner Ansicht nach uebrigens hauptsaechlich deshalb beliebter als Perl, weil man dort besser versteht, sich dem "Normal-User" verstaendlich zu machen. Man versucht ihm entgegenzukommen und nicht, ihn vor einem Denkmal zum Niederknieen zu zwingen.

Glaub ich nicht.
Wohl aber gibt es bei Perl bereits mehrere feste Cliquen, die
sich bei PHP erst noch bilden.
Und in eine Clique reinzukommen ist schwer. Egal um welche es sich
dabei handelt.

Besser ists da, man macht sein eigenes Zeug und lebt froh
und ungebunden :)

Ciao,
  Wolfgang