Hi Alex,
Eine Sache scheint jedoch (meines Wissens) noch nicht zu existieren,
diese Aussage solltest Du insofern präzisieren, daß Du Dich auf den
Einsatz eines entsprechenden Protokolls beziehst.
und das ist eine "sichere" Versandbestätigung für E-Mails.
Ich kenne zwar diese "Versand- und Lesebestätigungen", wie sie viele
Mailprogramme, darunter auch Outlook anbieten, dies unterliegt jedoch
immer noch dem E-Mail Empfänger, ob er dem Sender benachrichtigt,
daß er die E-Mail erhalten hat, oder nicht.
Ja, aber ...
Ich hingegen würde es gegrüßen, wenn der Mail-Server automatisch nach
dem erfolgreichen Abrufen der E-Mails den Sender darüber informieren
würde, daß die E-Mail sicher zugestellt wurde. Damit auch hier kein
Mißbrauch möglich ist, kann man diese "Versandbestätigungen" ebenfalls
digital signieren. Somit bekäme die E-Mail einen noch größeren Nutzen
und Funktionsumfanges, vergleichbar mit einem Einschreiben.
Dich interessiert aber nicht nur, ob die Mail an den Empfänger zugestellt
wurde, sondern auch, ob sie von diesem tatsächlich gelesen wurde.
Meine Frage ist nun, ob es entsprechende Pläne von Software-Häusern,
Providern, etc. gibt, um dieses einzuführen oder nicht.
Oder gibt es womöglich diese Lösungen schon?
Alle Betrachtungen, die ich innerhalb dieses Thread gelesen haben, basieren
auf der impliziten Annahme, daß der Mail-Client und der Mail-Server vonein-
ander völlig unabhängig arbeiten.
Nun setzen wir diese Annahme mal für einen Moment außer Kraft.
Wir nehmen ein Mail-System an, welches sämtliche Mails auf einem Server
speichert und alle Zugriffe darauf - insbesondere das Lesen! nur durch
bestimmte, zu diesem Server passenden Clients ermöglicht.
(Das ist der Grund, weshalb ich oben die Einschränkung auf ein bestimmtes
Protokoll, etwa SMTP/POP3 oder was auch immer, haben wollte: Wir erfinden
gerade ein neues Protokoll.)
Unter Verwendung eines solchen Protokolls wären die von Dir gewünschten
Features sicherlich technisch umsetzbar. Wenn "Zustellen" gleich "Eintragen
in den Postfach-Bereich des Benutzers" und "Lesen" gleich "Abfragen aus
diesem Bereich im Dialog mit einem Anzeige-Programm" bedeuten, also sämt-
liche in diesem Thread genannten Automatismen wegfallen und auch keine
Möglichkeit einer dezentralen Zwischenspeicherung existiert, dann dürftest
Du Deinem Ziel schon sehr nahe sein. Natürlich kann ein Empfänger bei der
Anzeige des Mail-Inhalts immer noch die Augen schließen ...
Genau das ist dann auch die Grundlage für den Entwurf solcher Systeme.
Wer möchte so etwas einsetzen? Jemand, der alle Benutzer dazu anhalten
kann, dieses System zu verwenden - beispielsweise ein Arbeitgeber.
Dementsprechend wirst Du solche Systeme in typischer Groupware finden
wie Lotus Notes oder auch irgendwelchem M$-Zeug. Dort gibt es dann noch
wesentlich weitergehende Funktionen, beispielsweise das völlige Verschmel-
zen von Datenbank, Dokumentablage, Mail, formularbasierten Anwendungen
etc.
Das ist dann ein völlig eigenes, proprietäres Universum - das ggf. sogar
Teile anderer Universen unterstützt: Ein Lotus-Notes-Mailserver ist bei-
spielsweise durchaus auch als SMTP-Server ansprechbar (ich kann sowohl
mit Netscape Mails in sein Universum hinein senden als auch Mails an den
Rest der Welt unter Verwendung von SMTP), und der Notes-Client kann Hyper-
links in Mails dazu nutzen, bei einem Klick darauf automatisch einen Brow-
ser zu starten und die Seite darin anzuzeigen. Aber die Notes-eigenen
Features sind nur innerhalb dieses kleinen Universums mit seinem eigenen
Protokoll und seinen eigenen Randbedingungen verwendbar.
Gibt es Gründe, die dagegen sprechen (außer höherem Traffic-Aufkommen)?
Was den allgemeine Web-weiten Einsatz eines solchen "Features" angeht,
sind ja genügend Argumente genannt worden.
(Das Traffic-Aufkommen würde ich dabei sogar nicht mal für schlimm halten:
eine kurze Rückmeldung gegenüber einem fetten Word-Dokument als attach-
ment - womöglich noch unkomprimiert! - fällt kaum ins Gewicht.)
Viele Grüße
Michael