Hallo, Patrick.
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Wenn hier jemand verantwortungslos war, dann waren es die Browserhersteller, die die Änderung der Anzeige in der Statuszeile erst ermöglicht haben.
Das sehe ich anders: Verallgemeinert gesprochen gibt es viele Technologien, die produktiv gebraucht und (eher) destruktiv missbraucht werden können, wobei ich JavaScript eher der Gruppe der überwiegend rückschrittlichen Technologien angehörig sehe. ;-)
Irgendwem die Verantwortung zuzuschreiben ist doch falsch (wie du unten auch sagst: jeder müsste sich mit möglichen Problemen auseinandersetzen und auf dieser Basis ein persönliches Urteil fällen).
Ich denke, es setzt sich nur das durch, was stillschweigend angenommen wird. Es ist imho das fehlende Problembewusstsein der Entwickler und (technisch unbedarfter) Konsumenten, die es überhaupt zulassen, dass kommerzielle wie nichtkommerzielle Browser derartige Klüfte in Benutzbarkeit und Zugänglichkeit zulassen (die epidemieartige Flash-Verseuchung ist ein Beispiel dafür).
Glücklicherweise geht der Trend jetzt wieder in die andere (imo richtige) Richtung, dass der User nicht bevormundet wird (vgl. bspw. Innovationen bei Opera und Mozilla, welche den Anwender entscheiden lassen, welche JavaScripts ausgeführt werden etc.).
In diesem Sinne: "Die Entscheidung liegt bei uns, den Usern." :)
SELFHTML ist als Dokumentation dazu da, über die vorhandenen Möglichkeiten zu informieren. Die Änderung der Statuszeile ist möglich. Der (mündige)SELFHTML-Leser und Seitenbastler soll selbst entscheiden, ob er es seinen Besuchern zumuten will oder nicht.
ACK, da stimme ich Dir zu. Es war aber folgendes Szenario, welches mich auf die Palme gebracht hat (verallgemeinert, nicht auf die Personen hier im Thread bezogen): Ein (imo in genannten Sinne unmündiger) Newbie-Seitenbastler stellt eine Frage und bekommt eine vorgekaute Antwort/Anweisung zurechtgelegt, ohne darauf hingewiesen zu werden, wie problematisch die Anwendung dieser Technik sein kann.
Hier sehe ich der SelfHTML-Dokumentation eine Lücke, die doch zumindest beim "Support" in diesem Forum beachtet werden sollte: Es wird selten oder imho nicht mit genügend Nachdruck auf die möglichen Auswirkungen bspw. in Bezug auf Zugänglichkeit hingewiesen. Für mich gibt es keinen unkritischen Einsatz von Technik, ohne vorher das Gehirn einzuschalten und das Gewissen zu konsultieren. Nur weil es möglich ist, muss es ja nicht auch richtig sein. Das ist imo Hackerethik in ihrer praktischen Anwendung.
Der (mündige) Besucher dessen Seiten wiederum, ob er diese Seite wieder besucht oder nicht.
Das ist Quark. Man sucht Informationen und muss zwangsläufig hinnehmen, wie sie präsentiert werden. Wenn in bestimmten Disziplinen kurzsichtige Menschen ihrem Intellekt entsprechende Webseiten (ver-)bauen, muss der Benutzer fressen oder sterben. Es gibt leider zuviele Menschen, die etwas zu sagen haben, aber sich verständlicherweise nicht mit den Publikationstechniken auseinandersetzen wollen, wodurch inhaltlich hochwertige Seiten oft technisch auf niedrigem Niveau bewegen. Genauso gibt es zuviele Menschen, die etwas zu sagen haben, es aber für den Massenkonsum
Ich bezweifle, dass man überhaupt von einem mündigen Besucher sprechen kann. Die Masse ist für verantwortungslose Mediennutzung bekannt, das ist imho ein unveränderlicher Fakt.
Dein Dogmatismus bedeutet nichts Anderes als Vorenthalten von Information. Das ist mit unserem "Informationszeitalter" nicht kompatibel und schon gar nicht demokratisch.
Jein, da hast du mich wohl teilweise falsch verstanden. Was hier den Hilfesuchenden geantwortet wird, ist zwangsweise selektiv: Lieber würde ich denjenigen, die sich erst gar nicht intensiv mit der Problematik auseinandersetzen wollen, Informationen vorenthalten, anstatt bildlich gesehen dem Kind eine geladene Waffe in die Hand zu geben. Dank AOL, WYSIWYG & Co. kann jeder Luser heutzutage Informationen unbegrenzt abrufen und - aber mit welcher Qualität? - publizieren. Die tiefgehende Beschäftigung mit den Techniken des Webs ist zwar lobenswert und SelfHTML ist dazu in vielerlei Hinsicht ein brilliantes Werkzeug, aber mit diesem Wissen kann auch Schindluder getrieben werden.
Demokratie funktioniert nun mal nicht ohne mündige Menschen, leider muss man oft die Menschen zur Mündigkeit "prügeln" ;) und Überzeugungsarbeit leisten. So wie die Idee hinter SelfHTML verstehe, bedeutet "Energie des Verstehens" auch, "Mut zu haben, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen".
Niemand hat etwas davon, wenn abertausende Anfänger gedankenlos aufs Geratewohl Webseiten mit Skripten und aktiven Inhalten zuknallen. Was schlägst du denn vor, um das Problem zu lösen, dass heutzutage das Gros der Entwickler von Webseiten Standardkonformität und Zugänglichkeit sowie die Grundsätze des Hypertexts aus den Augen verlieren? Aufklärung scheint doch der naheliegendste Weg.
Meine Absicht war nur, aufzuzeigen, dass jedem "ja" ein "aber" folgenden sollte. Konkret gesagt, man sollte nicht die Benutzung von Skriptsprachen propagieren ohne auf die entstehenden Zugänglichkeits- und Ergonomiedefizite hinzuweisen.
Mathias