Liebe Forumer,
Ulrike Strieder. Einigen von euch ist der Name vielleicht noch ein Begriff. Ulrike war ebenfalls ein Opfer der "Explorer"-Abmahnwelle. Ihre Sache wurde in erster Instanz gleichzeitig mit der Abmahnung gegen SELFHTML verhandelt. Ebenso wie wir gewann sie schliesslich in zweiter Instanz - wobei es in ihrem Fall allerdings nicht um die "Sache selbst", sondern nur um die Abmahnkosten ging. Dennoch erregte ihr Sieg einiges Aufsehen, da er von Insidern als wichtiger Etappensieg gegen die Auswuechse des Abmahnwahns gefeiert wurde.
Herr Gravenreuth konnte diesen Sieg, der seine Niederlage war, offenbar auch nur schwer verkraften. Er suchte und fand: im Gaestebuch von Ulrikes Homepage, die ueber den Fall berichtete, fanden sich Aeusserungen gegen ihn (man nannte ihn "Parasit" oder wuenschte ihm "Explodierer"). Daraus bastelte er, noch waehrend das Verfahren um die Abmahnkosten in Sachen Explorer liefen, eine neuerliche Abmahnung gegen Ulrike - doch man hoere und staune: OHNE Kostennote! Ulrike kam der Aufforderung der Abmahnung auch gleich nach und entfernste die Eintraege im Gaestebuch.
Dann aber folgte ihr OLG-Sieg in Sachen Explorer gegen Gravenreuth/Symikron. Als im Herbst endlich die Kosten des Explorerstreites vom OLG ermittelt wurden und FvG bezahlen sollte, bekam Ulrike wieder Post vom Freiherrn: darin forderte er ploetzlich nachtraeglich eine Kostenerstattung fuer die Abmahnung wegen der Gaestebucheintraege. Den Streitwert der angeblichen Beleidigungen
titulierte er einfach mal auf DM 30.000, und errechnete daraus Abmahnkosten in Hoehe von DM 1.007.
Und die Kroenung: diese DM 1.007 wollte der Freiherr mit den Kosten verrechnet wissen, die ihm bzw. Symikron aus dem verlorenen Explorer-Verfahren entstanden waren.
So viel zum Thema "was tun, wenn man verliert?" - und zum Thema "hat sich der Freiherr gebessert?". Es handelt sich also nach wie vor um ein gemeingefaehrliches Subjekt, das mit dem Segen der gesamten Justiz frei herumlaeuft.
viele Gruesse
Stefan Muenz