Lokalisieren lässt sich der Störenfried, indem man mit einem isolierenden Gegenstand (zum Beispiel ein Plastik- oder Holzstab) die Spulen von oben auf die Platine drückt.
Hmm... ich habe immer Angst vor "auf Platinen drücken"... aber ich probier's mal.
Nachtrag für's Archiv: Mit "von oben auf die Platine drücken" meinte ich hauptsächlich die Bewegungsrichtung, vielleicht hätte ich auch "leicht anpressen" schreiben sollen. "Drücken" heißt ja nicht gleich mit aller Gewalt in den Erdboden rammen; es geht hier nur darum, das Bauteil "festzuhalten".
Das Fiepsen kommt daher, daß durch die Spule ein Wechselstrom fließt, welcher wiederum ein wechselndes Magnetfeld erzeugt, welches die Spule dann zum Schwingen bringt, was sich schlußendlich (bei entsprechender Frequenz und Wackeligkeit) als Fiepsen äußert.
Da mit steigender Stromstärke auch die Stärke des Magnetfeldes zunimmt (und somit die Bewegung der Spule) finden sich Fiepser meistens in den Gegenden eines Gerätes, in dem viel Strom (Leistung) verarbeitet wird: das ist zu allererst die Spannungsversorgung.
Was übrigens nicht unbedingt gleich ein 230V-Netzteil sein muß; Dein Gerät könnte zum Beispiel ebenfalls eine Stufe besitzen, die aus der einen Spannung des Steckernetzteiles mehrere erzeugt (auch höhere, für die Telefonleitung benötigte). Darauf deutet Deine Beschreibung eines "verhältnismässig großen, kupferdrahtumwickelten, gelben Eisenringes" hin und die Tatsache, daß das Ding offensichtlich mit hoher Frequenz bearbeitet wird (ergo: Schaltnetzteil).
ABER: Man arbeitet NICHT in elektrischen Geräten und insbesondere in Netzteilen, solange das Gerät unter Spannung steht und man keinen speziell eingerichteten Arbeitsplatz für solche Sachen hat (Stichwort: Trenntrafo)! Es können ÜBERALL im Gerät Spannungen von bis zu 325 Volt anliegen; das gilt ausdrücklich nicht nur für die Platinenunterseite, sondern auch die Bauteile selber!
Ich bin jetzt mal davon ausgegangen, dass mit Kuchenhandschuhen bekleidet die 12V, die das Modem vom Netzteil bekommt, nicht lethal sein können, wenn ich mit einem Platikstab auf das Bauteil drücke.
Gut, wenn's ein _externes_ Netzteil hat, ist die Sache nicht ganz so wild.
Bei Telefongeschichten sollte aber auch nicht unerwähnt bleiben, daß beispielsweise analoge Telefone an Ihrer Telefonbuchse AFAIK mindestens 100 Volt spannungsfest sein müssen, der Normalbetrieb liegt irgendwo zwischen 40 und 60 Volt (auch bei ISDN).
Das ist aber nur aus meinem verstaubten Gedächtnis gekramt, für DSL kenne ich garkeine Werte. Da die Dinger aber fast direkt an der Buchse klemmen, parallel zum Telefon, sollte man auch dort mit sowas rechnen.
Gruß,
soenk.e