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Hallo Harry.
Ups, wenn jetzt natürlich das ganze von einem PISA-Minor rezipiert werden muß (Das geht nicht gegen Dich, Harry), dann hat dieserjenigewelche natürlich das Problem, daß er aufgrund der Komplexität von Sprache spätestens nach dem Lesen von 10% eines Satzes ein erhebliches, für ihn höchstens hochkomplex lösbares, Problem, nach dieser doch etwas längeren Zeit auf den Beginn des Satzes zu reflektieren. Ganz besonders schwierig wird es für den homo PISA-Minor natürlich dann, wenn in den schon etwas komplexeren Satz, sich auch noch über mehrere Ebenen vohandene Nebensätze einfließen, welche zusätzlich auch Fremdwörter beinhalten und durch Gedankestrich includierte Nebenbemerkungen.
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, daß, wie Du bereits richtig erkannt hast, das Verständnis im Fall hypotaktischen Satzbaus mit zunehmender Komplexität der Struktur generell abnimmt, meist bedingt durch ein unzureichendes Leistungsvermögen der Kurzzeitgedächtnisses - das in einigen Fällen noch durch erzwungene Pausen, z.B. wenn der Leser die Erklärung eines ihm unbekannten Ausdruckes in einem entsprechenden Nachschlagewerk suchen muß, zusätzlich belastet wird -, was sich zum einem vor allem im hinteren Teil des Satzes in einer verlorenen Übersicht bzgl. der Satzstruktur niederschlägt, darüberhinaus aber auch Inhalte, die zu Beginn der Aussage vermittelt werden sollten, vergessen läßt. Diesen Mangel versuchen viele Menschen durch ein mehrmaliges Lesen des Satzes auszugleichen, scheitern jedoch sehr oft an mangelndem Konzentrationsvermögen, was wiederum dazu führt, daß das durch das Unverständnis der Konstruktion gekränkte Ich unterbewußt eine Abwehrreaktion durchführt, die in einer charakterlichen Abwertung des Verfassers resultiert, soll heißen den Autor des Textes als "Schwafler" herabsetzt. Dem kölnnte freilich durch die Wahl eines einfacheren Satzbaus abgeholfen werden, was aber nicht immer in der Intention des Autors entspricht, sollen doch durch die Wahl komplexer Strukturen in vielen Fällen bewußt einige Zielgruppen, z.B. die erwähnten n00bs, von einem Verständnis des Satzes abgehalten werden, eine Tatsache, die die entsprechenden Gruppen - mal vorausgesetzt, sie wüßten was da passiert - durchaus und zu Recht als Ausgrenzung empfinden könnten, wenn nicht gar, wie zur Zeit anscheinend modern, gleich von einer Diskriminierung weniger Lese- und Verständnisbegabter Zirkel gesprochen werden würde. Diese bewußte Ausgrenzung könnte im Zusammenhang mit einer Kollektivierung der bereits angesprochenen Kränkung des Selbsbewußtseins der entsprechenden Individuen zu einem spontanen Emporwallen von Haß gegen den Verfasser führen - um es einfach auszudrücken: Den Aufstand des Pöbels provozieren. Insofern sollte man den betroffenen Autoren nahelegen, hochkomplexen Satzbau nur noch im Verkehr in den entsprechenden Kreisen zu verwenden und in allen anderen Fällen ihr Sprachniveau dem gängigen Level der Zielgruppe anzupassen.
Wobei natürlich, unter berücksichtigung der eigenen intelektuellen Präferenzen, dem in diesem Forum präferierten Stil, der Notwendigkeit, daß das allgemeine Sprachniveau in diesem Land, welches ja auch gemeinhin als das Land der Dichter und Denker bezeichnet wird, wieder eindeutig auf ein doch adäquateres Niveau angehoben werden muß und der Situation, daß nur bei Nutzung eines möglichst hochwertigen Sprachniveaus durch den Schreiber die Option für den Leser besteht, seinen, eventuell zu geringen, passiven Wortschatz zu erweitern, die Awendung komplexer grammatischer Strukturen durchaus ein adäquates Mittel zur Expansion der Lesefähigkeiten der geneigten Leserschaft ist, wobei wir, der Überzeugung bin ich, gerne geneigt sind, dem fatalen Abschneiden der deutschen Schüler entgegenzuwirken und dadurch zu verhindern, daß das durchaus schon niedrige Niveau durch eine Absenkung des im schriftlichen verwandten Niveaus noch weiter der, durch den Stil gewisser die Bildung ruinierender Druckerzeugnisse geprägten, Sub-Minimal-Bildung angenähert wird; im Gegenteil sollte gerade wir, als aktive Nutzer dieses Forums durch unser sprachliches Niveau, was sich an der Spitze und nicht am Bodensatz orientieren sollte, versuchen eine Anti-PISA-Bewegung zu initiieren, mit der wir dann auf dem langen Marsch durch die Institutionen erreichen, daß sich das allgemeine Bildungsniveau doch wieder dem real notwendigen Niveau, welches ja auch die Basis des Niveaus in anderen Industrienationen bildet, annäherten und es nicht, wie sich ja in der weltweiten Untersuchung deutlich herausgestellt hat, dauerhaft unterschreitet, hierbei sollte aber auch konsequenterweise so vorgegangen werden, daß die Aggression desjenigen, der das Sprachniveau nicht beherrscht, geflissentlich ignoriert werden, da ja bekanntlicherweise der Mensch, als biologisches Wesen, nur an der Schwierigkeit seiner Aufgaben wachsen kann, und daß dort, wo keine intellektuellen Herausforderungen mehr bestehen der Intellekt verkümmert, was ja durchaus im Sinne der Umkehr der PISA-Ergebnisse kontraproduktiv ist.
Achtung, der vorherige Satz ist dem Sprachniveau des aktiven, langjährigen Durchschnittsmitgliedes der SELF-Community angepasst, sollte eventuell einige, welche dieses Level noch nicht erreicht haben, mit dem Satz Probleme haben, so sei ihnen empfohlen folgender Anweisung eines von mir hochverehrten Lehrers zu folgen, welcher sich immer befleißigt fühlte zu sagen: "Üben, Üben, Üben."
Bis denndann
Michael N.