<q>The common idea of designing Web pages with newspaper-like format is therefore inherently archaic</q>
Natürlich, keine Einwände. Aber bitte, man mache die Augen auf, das Web ist dominiert von pixelgenauem, perfektem Layout, auf dass der Benutzer keinen Einfluss hat. Man kann dies nicht verändern, indem man Standards herausgibt, die dies verbieten. Es gibt ein Verlangen nach Seiten mit perfektem Aussehen [...].
Ja leider, aber imho eher auf Seiten der Auftraggeber. Vielen Besuchern fallen manche Dinge ueberhaupt nicht auf, die fuer Designer tagelang Feintuning betreiben (muessen). Und wenn eine Framegrenze 3 Pixel zu weit rechts ist und deswegen nicht mehr buendig mit irgendeinem Bild liegt, dann sieht das der Besucher zwar, aber die meisten kuemmert das doch nicht die Bohne, wage ich mal zu behaupten. Also diese ganze Layoutgeilheit finde ich schon sehr uebertrieben (was nicht heisst, dass ich meine eigenen Ideen nicht auch mit einem perfektionistischen Spieltrieb umzusetzen versuchen wuerde).
<q>...careful and detailed design of layout is not only unnecessary but also harmful</q>
Dass Webseiten gestalterisch anspruchsvoll und gutaussehend sein wollen, finde ich gut und richtig. So wie Herr Korpela seine Vision (Utopie?) beschreibt, gelingt es ihm nicht, abzustreiten, dass er nicht von layoutlosen, langweiligen und hässlichen Seiten schwärmt.
Aeh... also bleibt der Eindruck, dass er nicht davon schwaermt, oder? ;-) Aber ich glaube, Du meintest das Gegenteil. *g*
Der Benutzer wird sich im Endeffekt gegen die Seiten entscheiden, die Korpela als benutzerfreundlich bezeichnen würde.
Der, der das Design wichtiger als den Inhalt findet, ja. Aber ich glaube nicht, dass Jukka in dem Artikel ueber die redet.
<q>...it should be regarded as a relief that the author neither can nor need care about presentation issues.</q>
Ach was - imho hat ein Netzautors gleichzeitig die Rolle des Designers, der gestalterische Mittel nutzt, um dem Leser (Betrachter) der Netzseite die Informationen ansprechend und interessant zu vermitteln [...].
S.o. (Kommt imho auf die Art der Seite an.)
Heutzutage bestimmt diese Art des "Webdesigns" das komplette Netz. Bis auf ein paar Idealisten, Träumer und Styleindividualisten ("wir") verfasst niemand mit HTML logisch strukturierte Webseiten. Diese Tendenz kann man nicht stoppen, indem man sie beweint oder verbieten will, sondern indem man sinnvollere Alternativen aufzeigt.
Insofern missachtet Jukka Korpela die Realität (vgl. auch Publishing on the Web Is Different (http://www.cs.tut.fi/~jkorpela/webpub.html). Denn diese zeigt, dass die Entwicklung des Netzes anders verlief und sich die Praxis der alten Medien auch so auf das Netz übertragen hat [...].
Ich glaube, der Artikel sollte auch lediglich mal ein Idealbild zeichnen. Konkrete Loesungsansaetze sind da ja eher nicht vorhanden. Insofern kann man da glaub ich keine Realitaetsferne vorwerfen.
Ich finde es einfach blind, dass Herr Korpela diesen "Fortschritt" bei der Gestaltung von Netzseiten (wenn auch mit den falschen Mitteln) vereitelt und als archaisch und rückschrittig bezeichnet [...]. Jeder wirft jedem vor, die Idee des Webs/die Idee von HTML falsch verstanden zu haben und es zu missbrauchen. [...] [Es] wird sofort klar, welche Fraktion sich durchgesetzt hat und vor allem welche Webseiten den Besuchern gefallen.
Es lesen auch viele die Bild, weil sie an Informationen nicht weiter interessiert sind. Mit dem Verlangen nach bunten Webseiten sehe ich das durchaus aehnlich. Und wir wollen nicht vergessen, dass die Marketingheinis oftmals wahrscheinlich die einzigen sind, die die nach ihren Vorstellungen entstandene Website geil finden.
Bei jeder Liebe und Verständnis zum Sinn und Zweck von HTML - die "Entwicklung" darf auf keinen Fall heißen, dass sich die 10 Jahre alte Entwicklung des Webs zurückgeworfen wird, wenn Entwicklung hier sicher nicht nur Fortschritt bedeutete.
Will ich auch nicht verlangen, moechte aber anmerken, dass man manchmal eben zuruecksetzen muss, wenn man in eine Sackgasse gefahren ist.
IMHO impliziert das Festlegen der Groesse auf diese Art auch tatsaechlich die Aussage, dass dem Autor sein Design wichtiger ist als der Komfort des Besuchers.
[...] Diejenigen Autoren, die sich überhaupt Gedanken darum machen, dass der Benutzer ein Mitspracherecht [...] hat, dürften wohl einen sehr geringen Prozentsatz ausmachen. Diejenigen Nutzer, die Seiten nach ihrem Belieben rendern lassen [...] gehören ebenfalls einer Minderheit an. Die Nutzergruppe, die einfach nur cool gestylte Seiten will [...] ist klar dominierend, vor allem weil sie daran gewöhnt ist.
Wirklich? Davon bin ich nicht ueberzeugt.
Zwischen den Zeilen habe ich wohl anklingen lassen, dass ich CSS nicht fuer so wirklich ausgereift halte. ;-)
Ausgereift für was? Sicherlich ist es nicht dafür ausgereift, um die gestalterische Vielfalt, die man durch (schwachsinnige) Nutzung von HTML erreichen kann, durch CSS zu ersetzen. [...]
Ich meinte vor allem eben, Benutzerwuensche und Designvorgaben unter einen Hut zu bringen. Aber es hat auch seine Maengel, wenn man wirklich ganz knallhart ein Layout durchboxen will. CSS geht von einem Box model aus, bei dem die Breite des Inhalts (fast) immer durch die Innenweite der umgebenden Boxen vorgegeben wird. Versuch z.B. mal eine Ueberschrift mit border-bottom in einem bestimmten Stil zu unterstreichen, aber die Linie nur ueber die Textbreite gehen zu lassen, nicht laenger oder kuerzer.
(Nachricht war zu lang, ich musste massiv kürzen. Hoffe einiges bliebt verständlich.)
Ach deswegen die ganzen Auslassungszeichen. Haettest ja auf zwei Postings verteilen koennen. Ich konnte so jetzt leider auch nicht auf alles eingehen, weil mir zu manchem dann einfach die Begruendung oder Beispiele gefehlt haben.
Oha, musste ich jetzt auch machen. Kuerzen hat beim besten Willen nicht mehr gereicht.
Jetzt hab ich aber genug geschrieben, kann ich auch erstmal was essen gehen. *g*
So long
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