Hallo Michael,
Nun ändert sich das Besucherverhalten bezüglich der Ergonomie vielleicht ständig und die Seite passt sich diese automatisch an, z.B. die beliebtesten Farben und Schriftgrössen immer beim 1.Besuch, genauso die am meisten verwendete Menueeinstellung, die meist besuchten Themen usw. wäre ja noch einfach mit einem Counter zu lösen. Jetzt soll aber die website anhand einer Statistik lernen, die Besucherwünsche im voraus zu berechnen und das ist eben mit Wahrscheinlichkeit und "Intelligenz" zu lösen. Ich könnte hier auch einfach einen Zufallsgenerator einsetzen,z.B. die am meisten benutzten Farben zufällig auswählen, aber das wäre ja nicht so interessant als webexperiment ;-)
Im Prinzip laesst sich so was mit Cookies loesen. Eine Seite im Web speichert verschiedene solcher Informationen gut verdichtet in einem einzigen Cookie-String und erweitert diesen, wenn sie neues ueber den Anwender "herausfindet" (was sie sowohl client-seitig mit JavaScript als auch serverseitig tun kann, sofern sie eine dynamisch generierte Seite ist). Helfen tun ihr ausserdem noch solche Sachen wie "Anwender-relative Farbangaben" in CSS (vergleiche http://selfhtml.teamone.de/css/formate/wertzuweisung.htm#farben). Aber ob man mit all diesen Dingen tatsaechlich ueber jenes Stadium hinaus kommt, das ich im Posting vorher als aufdringliches und bevormundendes Mitdenken seitens der Software bezeichnet habe, wage ich doch leicht zu bezweifeln.
Am wohlsten fuehle ich mich bei Software, die ich selber sehr weitgehend konfigurieren und individuell anpassen kann, die mir aber in keiner Weise irgendetwas von diesen Anpassungen "aufdraengt". Ich freue mich immer bei Programmen, wenn ich dort einen ueppigen Preferences-Dialog finde. Aber ich mag es zum Teufel nicht, wenn sich ein Programm beim naechsten Aufruf anders verhaelt als beim letzten mal, nur weil es aufgrund irgendwelcher Statistiken glaubt, mir mit dem veraenderten Verhalten eine Freude zu machen. Software ist fuer mich nun mal kein Mensch, und eigentlich schaetze ich an Software gerade die Berechenbarkeit im Verhalten (Menschen lassen diesbezueglich oft zu wuenschen uebrig, was aber wiederum auch gut ist, sonst waere es verdammt langweilig auf der Welt ;-).
Da die Seite dann auch interaktiv ist und von Besuchern Worte eingegeben werden können, soll die Seite Worte und Antworten lernen, also mittels eines Avatars auch mit dem Besucher sich unterhalten (chatten)können..
Lernfaehigkeit bei Interaktion dieser Art halte ich durchaus fuer einen sinnvollen Anwendungsbereich von KI. Denn da will der Anwender ja, dass sich die Software tendenziell "menschlich" verhaelt, und er wird es nicht negativ, sondern positiv bewerten, wenn sich die Software etwa beim Chatten nicht wie berechnet verhaelt. Denn die Bedeutung von etwas Gesagtem ist eigentlich nichts anderes als der Grad, in dem man nicht erwartet hat, dass gerade dies gesagt werden wuerde. Bei solchen kontrollierten Anwendungen also macht KI Sinn. Aber weniger bei der Programm-Bedienung - so zumindest meine Meinung.
viele Gruesse
Stefan Muenz