Hallo Martin
Sicher kann man sagen, Krieg und Widerstand sind zwei Paar Schuhe und nur der Widerstand darf als gerechtfertigt gesehen werden - nur wer entscheidet denn, ob nun Krieg herrscht oder ob es sich um organisierten Widerstand handelt.
"Widerstand" ist ein herrliches Gummiwort. Genauso geduldig und dehnbar wie das Wort "Verteidigung".
Gibt es denn einen stärkeren Widerstand als den, sich zu weigern, überhaupt für "höhere Ziele" zu leiden und Leid zuzufügen? (Ich denke grade an Mahatma Gandhi -- war es nicht gerade die Gewaltlosigkeit seines Widerstandes, die ihn so erfolgreich gemacht hat?)
Aus Leid wird immer nur neues Leid -- egal wie man es sich schönredet. Früher oder später bringt Haß immer neuen Haß hervor. Solange wir erlauben, daß irgendeine Form von Gewalt als gerechtfertigt gilt, läßt sich jede Gewalttat irgendwie rechtfertigen -- es hängt nur von der Perspektive des Betrachters ab, und jeder wird sich das so zurechtlegen, wie er selbst es haben will.
ich glaube nicht, dass das Bewohner von Ländern, die von Diktaturen geführt werden, genauso sehen KÖNNEN. Ich glaube, ich würde das auch anders sehen, wenn ich dort leben würde.
Vermutlich hast Du damit recht -- und deshalb nimmt der Krieg auch kein Ende.
Ich hab keine Lösung für das Problem -- wenn ich sie hätte, wäre ich der neue Messias... :o/ Aber ich sehe sehr deutlich, daß die "Lösungen", die wir uns bisher so zurechtgelegt haben, nicht funktionieren können.
Gruß -- und ein friedliches Wochenende allerseits,
Meg