Liebe Kollegen,
da haben wir sie nun, die geheimnisvolle Stammtischweisheit des Orients. Und genau wie bei uns:
Kein einziger eigener Gedanke, alles schon tausendmal gesagt und wieder gesagt und wiederholt.
Nichts richtig recherchiert, alles nur vom Hörensagen mit vagen Angaben.
Gummiartige Ausweichmanöver, wenn jemand nachfragt und irgend etwas genauer wissen will.
Wilde Emotionen in alle Richtungen.
Bekenntnisse, bitte nimm mich in den Arm. Du willst nicht? Du bist nicht unserer Meinung? "Und willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich Dir die Fresse ein." Warum bist Du denn jetzt böse?
Die Kinder die dort umkommen haben doch nichts falsch gemacht oder etwa schon? was denn.. ? Steine werfen .... ?
Wer erlaubt den Kindern, ihr Leben zu riskieren oder trägt es ihnen sogar auf?
Wer erzählt den Kindern, dass ihr Leben hier und jetzt wertlos und das einzig wahre der Märtyrertod ist?
Welche Gruppen der arabischen Welt haben ein Interesse daran, dass der Friedensprozeß gestoppt wird, koste es, was es wolle?
Interessieren sich diese Politiker für das Leben und die Gesundheit von Kindern?
Sind nicht viele der religiösen Fundamentalisten aller Seiten nichts anderes als Feinde von Liebe, Wahrheit, Freundschaft und Vergnügen?
ich mag juden nicht. Nicht das ich alle in einen Topf werfe aber wenn ich einen Juden auf der Strasse sehe, sehe ich gleichzeitig das Bild steinewerfender Kinder auf welche anschliessend geschossen wird, in meinem geistigen Auge. Ich hasse Sie nicht ich mag sie einfach nicht ... Hassen tu ich Ariel Sharon!
Es gab mal eine Ansprache von Heinrich Himmler vor seinen SS-Führern, wo er dieses Problem "analysiert" hat. Sinngemäß: "Judenvernichtung? Machen wir! Aber dann kommt jeder um die Ecke und berichtet von seinem Juden, der doch ein guter Nachbar und Familienvater sei."
Es fehlt der diffusen Abneigung gegen "die Juden" eigentlich nur noch die Macht, sie in eine entsprechende Politik umzumünzen. Und ist das nicht ein ganz wichtiger Aspekt für die ganzen Emotionen: Das arabische Gefühl der Machtlosigkeit?
Ok. Von mir aus... Das was mit den Juden im zweiten Weltkrieg passiert ist, ist keine gute Sache.
Die Vernichtung der Juden im zweiten Weltkrieg war "keine gute Sache"? Der Ausdruck klingt moderat, ist aber unglaublich menschenverachtend.
Wie kann eigentlich Frieden hergestellt werden, wenn sich die eine Seite immer im Schatten des Grösseren bewegt?
Nimm einmal Syrien, das im Libanon-Konflikt eine entscheidende Rolle spielt. Hier hat man sich auch in den Schatten eines Größeren gestellt zum Erhalt der eigenen Diktatur. Leider war es der falsche Größere und jetzt ist es schwer, eine Neuorientierung zu finden, ohne die Macht aus der Hand zu geben.
einem fremden Volk welches nicht einmal die gleiche Sprache spricht
Ja, da bekommt man wirklich Haßgefühle, wenn da einer aus einem fremden Volk kommt, das nicht einmal meine Sprache spricht!? Oder könnte man vielleicht auch denken: Interessant, jemand aus einer anderen Kultur, da könnte ich vielleicht etwas Neues erfahren, etwas Interessantes erleben, eine andere Lebens- und Denkweise verstehen? Vielleicht ist eine andere Sprache doch nur eine andere Sicht auf die Welt, so wie etwa Perl und JavaScript? Gibt es vielleicht sogar nette Informatiker aus Israel, mit denen zu reden sich lohnen würde? ;-)
Jetzt die eigentliche Frage:
was denkt ihr? ist frieden in absehbarer zeit in sicht ? Wie wird das ganze ausgehen? Falls Frieden hergestellt werden solle, wie werden die beiden Völker miteinander umgehen?
Saids Beiträge sind das lebendige Beispiel dafür, wie sehr es an Menschen aus arabischer Tradition fehlt, die nüchtern analysieren können, politische Perspektiven entwickeln, Chancen für ein friedliches Zusammenleben nutzen wollen. Und wagt es einer, in Syrien, in Saudi-Arabien, selbst in Ägypten, selber zu denken und seine Meinung auch noch zu veröffentlichen: Wie ergeht es ihm dann? Vielleicht wäre das ein Motto für eine neue arabische Bewegung: Wagt es, selber zu denken, legt euch die geistige Anstrengung auf, die dazu gehört! Dicke Bücher lesen, vielleicht alte Zeitungen. Sich für eine Zeit aus dem Gerede zurückziehen und den Dingen auf den Grund gehen! Nicht jeden Unsinn nachbeten, sondern selber formulieren. Geistige Freiheit hat einen Preis! Zum Beispiel Denkarbeit.
PPS: Sharon ya achu scharmuta
Hurensohn ist gegenüber der ganzen verlogenen Moralität religiöser Fundamentalisten aller Couleur geradezu ein Kompliment!