Simon Reinhardt: Horizontal scrollen der letzte Hip?

Beitrag lesen

Hi Kirsten!

Ist das horizontale Scrollen nicht viel ursprünglicher und praktischer, weil mit Schriftrollen vergleichbar?

Hm, also mein Bild von der mittelalterlichen Schriftrolle ist, dass die von oben nach unten gehalten (/ausgerollt) wird.

Naja, deswegen wurden die Seiten ja auch auseinandergeschnitten und zusammengebunden, und heraus kam das Buch, das von links nach rechts (in der morgenländischen Welt von rechts nach links, aber auf jeden Fall horizontal) geblättert wird.

Ja, es wird horizontal geblättert, aber das wäre im Web mit einem Link auf die nächste Seite vergleichbar. Die Seiten an sich werden immer noch links->rechts, oben->unten gelesen. Und wären die Seiten in einem Buch nicht auseinandergeschnitten, dann würden sie untereinander hängen ("Wie Sie weiter unten lesen können.").
Ein Problem des horizontalen Lesens ist es, die nächste Zeile zu erwischen. Das fällt dem Auge leichter, je kürzer die Zeilen sind (weshalb ich in letzter Zeit neu geöffnete Browserfenster hier im Forum nicht mehr maximiere). Man kann natürlich auch alles in eine horizontale Zeile schreiben (ein "Leseband"), aber dann kämen die Schwierigkeiten mit der Positionsangabe (nix mehr mit Seite X, Zeile Y). Und was wäre das Äquivalent zum Absatz? Mehrere Leerzeichen?

Eigentlich navigiert der User durch das Web vor oder zurück. Warum nicht innerhalb von einzelnen Dokumenten?

Wie gesagt: Du musst das mit dem Buch vergleichen.

Ist das nicht irgendwie inkonsequent?

Die von Dir genannten Beispiele übrigens umgehen diese ganzen Probleme, indem sie Text als einzelne Blöcke auf die Seite setzen. Ist das nicht irgendwie inkonsequent? ;-)

VG Simon