Hi Sönke,
Nur weil jemand Ramon Hermosillo heißt (wieso verpasst Du ihm ein ó?), muß es sich noch lange nicht um jemanden handeln, der Deutsch nicht als Muttersprache kennt.
Richtig. Allerdings ist es weit weniger wahrscheinlich, dass Deutsch die Muttersprache eines Menschen mit so einem Namen ist als bei jemandem, der Sönke Tesch heisst, nicht wahr? Btw: Akzente schreiben sehr viele spanische Muttersprachler nicht mit - ebenso wie sehr viele Leute, die im Internet Deutsch schreiben, die Umlaute durch ae, oe und ue ersetzen (oder das ß durch ss, wie ich zum Beispiel - der Tastatur und des Schreibflusses wegen). Er gehört dort aber hin, der Junge heisst nämlich Ram_o_n, nicht etwa R_a_mon. Nachdem im Spanischen normalerweise die Betonung auf der vorletzten Silbe liegt, muss man auf das o einen Akzent setzen, damit in diesem Fall richtig betont wird. Ich hoffe, damit sind alle Klarheiten beseitigt - für weitere Nachfragen stehe ich allerdings gern zur Verfügung. ;o)
Und angesichts der Tatsache, daß er in fließendem Deutsch eine Frage gestellt hat, bei der lediglich das Übliche daneben ging, bin ich davon ausgegangen, daß er durchaus der deutschen Rechtschreibung mächtig sein könnte, wenn er denn wollte.
Was ist fliessendes Deutsch? Wir hatten im Januar mal eine Diskussion in der Richtung (über die ich mich übrigens ziemlich geärgert habe: http://forum.de.selfhtml.org/archiv/2002/1/2120/). Wem merkt man wann an, dass er Deutsch beherrschen müsste?
Zusammen mit dem etwas verwunderlichen Problem (über "zwei Frames" wundere ich mich nicht, über sowas wie hier schon), Stefans netter Bemerkung, der wirklich etwas unglücklichen Aussage "vergessen zu sein", einer "Zielquelle" sowie der Vorstellung, wie man wohl sprinken tut, konnte ich mich da einfach nicht zurückhalten.
Verstehen kann ich's ja - aber man muss ja nicht alles laut sagen, worüber man lacht, oder? Manchmal ist ein bisschen Erbarmen mit anderen besser als der Lacher, den man da erntet. ;o)
Solche sprachlichen Ausrutscher kann man doch mit ein bißchen Humor nehmen, oder nicht?
Prinzipiell täte ich's nicht - der Grund ist simpel: Es gibt sehr, sehr viele Leute, die meinen, dass an ihrer Bildung gezweifelt würde, wenn man ihr Deutsch verbessert. Das führt zu völlig unnötigen Missverständnissen und ist in meinen Augen einfach den Witz nicht wert. Aber das bin ich - du kannst das gern halten, wie du möchtest. Ich wollt's dir nur zu bedenken geben.
Noch 'ne kurze Nachbemerkung: Ich hatte das keineswegs böse oder mit erhobenem Zeigefinger sagen wollen (mag sein, dass meine Worte so angekommen sind) - ich fand nur, es hätte einfach gereicht, auf die Art des Anliegens ("hab's vergessen, sagt mir's doch nochmal...") einzugehen, anstatt auf die Beherrschung der Sprache. Mehr ist gar nicht dahinter.
File Griese,
Stonie