Sven Rautenberg: Sicherheitskonzept für den Webserver, Redundanz?

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Moin!

Mein Anliegen daran ist nämlich, wie ich es hinbekommen kann, für unseren neuen Webserver unter Linux Festplatten möglichst hotswappable zu bekommen, damit ich die Datensicherung per Platte machen kann und im Crashfall nur umstecken muss. (mkboot ...)

Ähm, echten Hotswap dürftest du sehr wahrscheinlich nicht wirklich hinkriegen - ich jedenfalls würde den Server vorher runter und hinterher wieder hochfahren. Andernfalls kriegst du mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Probleme und Inkonsistenzen mit dem Dateisystem. Oder du hast einen entsprechenden Controller, der hotswappable RAID kann - dann kannst du defekte Platten auch im laufenden Betrieb auswechseln (was aber dennoch auf die Performance Auswirkungen hat, denn die neue Platte wird dann vom RAID-Controller erst einmal für längere Zeit mit den Redundanzdaten gefüllt werden müssen - sonst hast du beim nächsten Plattenausfall gar keine Daten mehr).

@all Serverspecialists:
Welche Stategie würdet Ihr mir aus Eurer Erfahrung für einen "sicheren Betrieb" sonst vorschlagen. Spiegelung macht ja eigentlich keinen Sinn, wenn man an Hacker- und Virenangriffe denkt.

Doch, das macht Sinn, wenn man an Plattenausfälle denkt. Allerdings: Spiegelung ersetzt kein Backup, sie macht unter Umständen nur dessen erneute Einspielung überflüssig, weil die gespiegelte Platte nicht kaputt ist und auch das Dateisystem heil geblieben ist.

Das liebste wäre mir ein reduntanter Server, der von sich aus alle Stunde einen Abgleich durchführt und sich dann selbsttätig wieder vom Netz trennt.

Das ist immer noch kein Backup. Wenn nämlich auf der "heißen" Platte irgendwas schief läuft, dann wird diese defekte Kopie beim nächsten Abgleich unter Umständen einfach mitkopiert - und du hast zwei defekte Abbilder der Platte, aber nichts heiles mehr.

Wenn du Datensicherheit willst, hast du mindestens zwei Aufgaben:

1. Sicherstellung der Datenintegrität. Schutz vor Plattenausfällen und Lesefehlern bietet ein RAID oder Plattenspiegelung.
2. Schutz vor Datenverlust durch Erstellung eines Backups. Das ist ziemlich aufwendig und/oder teuer, weil die riesige Festplatten heute kaum auf ein von Privatpersonen bezahlbares Medium gespeichert werden können (Backup auf CD brennen? Haha.... Selbst DVDs sind schon zu klein geworden), und Bandlaufwerke sind wahnsinnig teuer und aufgrund der Datenmenge auch wahnsinnig langsam - aber für ernsthafte Backups einfach unumgänglich.

Methode 1 ist kein Backup. Methode 2 ersetzt Methode 1 durchaus, ist aber zeitaufwendig, wenn es denn mal passiert ist. Man kann ohne alles leben (und geht ein Risiko ein), man kann Methode 1 anwenden und sich so vor Plattenfehlern schützen (was aber immer noch ein Risiko beläßt), oder man treibt den hohen Aufwand und erstellt regelmäßig vollständige und incrementelle Backups.

Ich persönlich mach' gar nichts. So rasend wichtig sind meine Daten nicht - außerdem hätte ich keinen Platz, um nochmal 120 GB Plattenplatz irgendwo im Server unterzubringen. Und ein Backup steht jenseits von jeglicher Realisierbarkeit. Probleme gab's bislang jedenfalls nicht.

- Sven Rautenberg