Hallo,
Kann man dem kostenlosen Zeug grundsätzlich vertrauen?
Wo liegen die größten Unterschiede?
Man kann auch dem kommerziellen "Zeug" nicht grundsätzlich trauen. Das Problem ist nämlich das man ohne Fachkenntnis keine Firewall wirklich sicher aufbauen kann.
Die sogenannten Desktopfirewalls haben nämlich alle ein gemeinsames Problem. Sie versuchen die Komplexität von Sicherheit durch einfache Bedienung zu verbergen. Das Problem dabei ist, viele Lücken bleiben dabei unberücksichtigt.
Jetzt könnte man noch sagen: Egal. Ein halber Schutz ist immer noch besser als gar kein Schutz. Meist geht die Sache aber anders aus. Man wähnt sich in trügerischer Sicherheit. Und so wird die ein oder andere Aktion etwas sorgloser ausgeführt weil man ja denkt "Was soll schon passieren. Ich hab ja schließlich 'ne Firewall". Oder ein ganz anderer Effekt. Häufiger Fehlalarm der nicht nur dazu führt, dass man unnötig in Panik gerät oder aber auch irgendwann die Meldungen entnervt wegklickt ohne genau zu lesen worum es da geht und dann schlüpft doch mal was durch.
Ein halber Schutz kann also durchaus gefährlicher sein als gar kein Schutz.
Hat jemand Erfahrungen und kann ein paar Tips geben?
Wenn es für eine Firma ist, dann beschäftige Dich mit dem Thema grundlegend. Für dich privat reicht es die üblichen Tipps zu beherrschen:
- kein Outlook verwenden
- kein IE verwenden
- immer brav alle Patches/Servicepacks einspielen
- nur notwendige Software installiert haben
(Testinstallationen sollten unter einem anderen Account
oder besser noch auf einem anderen System [auf anderer
Festplattenpartition] gemacht werden; so verhindert man
auch das man sich sein System strubelig macht und das
erspart die halbjährliche Neuinstallation) - Ausführbare Dateien nur aus vertrauenswürdiger Quelle
herunterladen
ausführbare Inhalte (EXE-Dateien) aus Mails grundsätzlich
ignorieren - aktuelle Antivirensoftware (und diese auch aktuell halten!)
- darauf achten das keine "Dienste" auf dem eigenen PC laufen
(wie Windows-Freigaben und solcher Kram) - Wenn Mehrbenutzersystem dann nicht als "Administrator" / "root"
arbeiten
für das surfen möglichst ein eigenen Account verwenden
Damit ist man schon recht gut auf der sicheren Seite und ein Angreifer hat kaum eine Chance. Gegen direkte Angriffe von außen ist man als Privatanwender ist man ohnehin nicht potentielles Ziel und fällt allerhöchstens zufälligen Attacken zum Opfer. Mit den oben beschriebenen Massnahmen kann aber auch dann nicht allzuviel passieren.
Gruss
MichaelB