Sven Rautenberg: Anti-Spamer hinter einer Firewall. wie funzt das?

Beitrag lesen

Moin!

Meine Frage ist, ...

ob solche Tools auch hinter Firewalls arbeiten und ...

wie funktionieren diese Programme überhaupt???

Spamfilter sind in der Regel Programme, die entweder im Mailprogramm integriert sind oder als Mailprogramm agieren, um auf dem POP3-Server offensichtliche Spam-Mails direkt zu löschen. Diese Programme filtern anhand bestimmter Kriterien Mails:

  • Stehst du im TO oder CC als Empfänger?
  • Ist der Absender ein bekannter Spam-Server, oder zumindest ein unsicherer Relay-Server, der Spam zuläßt?
  • Sind bestimmte Buzz-Words im Subject oder der Mail enthalten ("Make money fast"), oder in einer bestimmten ***SCHREIBWEISE***?
  • Sind ganz offizielle Werbemail-Kennzeichen enthalten (ja, es gibt tatsächlich die Möglichkeit, dass Werbemails als solche gekennzeichnet sind - benutzt nur kaum jemand)?
  • ...

Wenn du solche Tools zusammen mit einem selbst definierten Filter verwendest, fängst du schon mal die meisten dummen Werbemails ab. Ich hab zum Beispiel Mails, die die Zeichenfolge "yeah.net" enthalten, gerade auf meinen Index gesetzt - da kamen in letzter Zeit zuviel Sex-Werbung durch die schon sehr guten Filter bei GMX.

Eine Sache ist beim Filtern klar: Du verlierst möglicherweise die eine oder andere Mail, die du nicht filtern wolltest, sofern du deine Filter sehr streng einstellst. Oder du kriegst dennoch die eine oder andere Mail, wenn deine Filter nicht so streng eingestellt sind. Die Mischung machts. Und im Laufe der Zeit wächst deine Filterliste immer weiter an und bewahrt dich vor immer mehr Spam.

Das alles funktioniert durchaus auch durch eine Firewall hindurch.

Was als Anti-Spammer-Tools noch im Umlauf ist:
1. Teergruben. Das sind spezielle Mailserver, deren Aufgabe es nicht ist, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Mails entgegenzunehmen, sondern die die Auslieferung einer Mail über Tage und Wochen hinziehen und so beim Spammer Ressourcen binden. Der Einsatz einer Teergrube erfordert aber, dass man einen eigenen Mailserver aufsetzen kann, der auch für die übrige Mailkommunikation genutzt wird/werden kann. Das ist beim kleinen Endanwender nicht der Fall. Der Einsatz von Teergruben ist in meinen Augen hilfreich.

2. Adressen-Spammer. Diese Systeme erzeugen zufällige Mailadressen, die in der Mehrzahl alle nicht existieren, um damit die Maildatenbanken zuzumüllen, die von Spidern erstellt werden, indem Webseiten nach Mailadressen abgegrast werden. Der Einsatz dieser Systems ist höchst fragwürdig, denn dadurch wird das Internet mit Millionen unzustellbarer Mails belastet - und wenn die Absenderadresse gefälscht ist, was durchaus vorkommt, dann kriegt der Postmaster dieser Domain Millionen unzustellbare Mails zurück - oder die arme Sau, deren existierende EMail-Adresse für das Spamming verwendet wurde.

- Sven Rautenberg