Hallo Swen,
schön, Dich mal wieder hier zu lesen :-)
Zu dem Thema kann und möchte ich mich ganz kurz und knackig fassen. Ich sehe einen erheblichen Unterschied zwischen Links auf z.B. Sound-Dateien und Links auf HTML-Seiten.
Links direkt auf MP3-Dateien (o.ä.) finde ich problematisch, egal ob auf eigenem oder fremdem Server.
Links auf fremde HTML-Seiten (auch wenn diese dann wiederum Direktlinks enthalten) dürfen aber aus meiner Sicht gar kein Problem sein. Grund: Wenn es eine Rechtsverletzung von A darstellen kann, wenn er auf eine Seite von B verlinkt, auf der dieser wiederum illegales Material anbietet, dann muss es logischerweise auch eine Rechtsverletzung von A sein, wenn er auf B verweist, B aber wieder auf C, und der bietet etwas illegal an. Und auch: A verweist auf B, B auf C, C auf D, und D hat was illegales - usw. usf. Womit schlagartig jeder, der auch nur einen externen Link hat, für komplett sämtliche Inhalte im Internet verantwortlich gemacht werden kann (z.B. das Weiße Haus für Al-Qaida-Unterstüzungsseiten :-) Aus meiner nicht-juristischen Logik heraus kann nur der zur Verantwortung gezogen werden, der tatsächlich illegales Material vorhält.
Zum konkreten Fall: die IFPI hat da natürlich ein Problem, denn ganz so international ist sie dann doch nicht. Es gibt einzelne Länder, die sich entsprechenden Urheberrechtsverträgen nicht angeschlossen haben, und dort ist die sog. "Musikpiraterie" nicht illegal, evtl. in anderen zwar illegal, aber nicht strafbewehrt. Anstatt aber dieses Problem durch Vertragsabschlüsse zu lösen, geht man offensichtlich lieber auf Zweit- oder Drittverlinker in Deutschland los und tritt damit eine rechtliche Lawine los, die man selber nicht überschaut. Wir können ja mal zum Spaß einen Wettbewerb starten: wieviele Klicks braucht es, um von der IFPI-Seite zu einem illegalen Angebot zu kommen? Ich schätze mal: höchstens vier :-)
Grüße,
Utz