Tim Tepaße: Hokuskopus vs. Realität

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Hallo Peter,

Sein Argument: Die Wissenschaft ist einfach nur noch nicht soweit, sicher
wird man auch eines Tages diese Dinge als wahr erkennen.

Eben. Die Wissenschaft ist "noch nicht soweit" bzw. betrachtet sowas mit
Skepsis. Deswegen stehe ich dem auch ganz gelassen gegenüber.

Wissenschaft ist ja immer nur ein Modell, mit dem man Ereignisse in der
realen Welt beschreiben will. Alles ist ein Widerstreit, welches dieser
Modelle sich der Wirklichkeit am ehesten annähert. Diese Modelle kriegen
dann einen "Stimmt-so"-Status; sie werden verblackboxt und werden meist
nicht mehr angezweifelt.

Wie kriegt so ein Modell diesen Status? Es muß sich auf falsfizierbare,
d.h. nachprüfbare Daten in der Wirklichkeit stützen und dabei universellen
Charakter haben. Das sehe ich bei Astrologie, Wünschelruten und irgendwelcher
Pendel nicht. Ich sehe nicht mal eine statistische Relevanz, die eine neues
Modell nötig machen würde, das dann auch Astrologie einbeziehen würde.

Ich lasse mich gerne eines Gegenteils belehren, wenn sich eine statistische
Relevanz eines astrologischen Phänomenen zeigt. Und wenn es Theorien gibt,
die versuchen ewaige Phänomene zu erklären versuchen. Und wenn diese Theorien
dann bitte schön nicht auf irgendwelche unhaltbaren Prämissen gestützt sind,
sondern nachvollziehbar [1] sind, die existierende naturwissenschaftliche
Theorien auch. Und wenn sie den wissenschaftlichen Test überhaupt bestanden
haben, den des Anzweifelns. Sie müssen also verblackboxt sein.

Bis dahin gibt es zwei Standpunkte gegenüber solchen Welterklärungsversuchen:
Man kann daran glauben, oder man kann es sein lassen [2]. Man kann aber nicht
behaupten, "es ist" [3], man kann nur behaupten, "ich glaube, das es ist".

Und an etwas glauben, das ist ein Menschenrecht. Es gibt Leute, die glauben
an die Lehre des Jesus Christus, es gibt Leute, die an Reinkarnation glauben,
es gibt Leute die als Religion Jedi-Rittertum angeben [4]. Sollnse doch,
solange sie damit kein Leid für andere bescheren.

[1] Ich meine, die meisten naturwissenschaftlichen Theorien sind für den
    Durchschnittsmenschen wie mich "nachvollziehbar". Sicher, es würde eine
    Masse Zeit und noch mehr Gehirnschmalz und gegen die Wand gepfefferte
    Bücher erfordern, aber prinzipiell sind sie mit Logik nachvollziehbar.
    Was ihr großer Vorteil ist.
[2] Ich lasse es sein.
[3] Wobei das auch schwierig ist, wie ich oben dargelegt habe.
[4] Ich glaube zum Beispiel an den "Gott der letzten Suchoption". Wenn ich
    etwas suche, dann findet es sich immer am letzten Ort, an dem ich
    nachgucke, ob es nun Socken oder eine bestimmte Textstelle ist.

  • Tim
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