Hallo Peter,
Mein Argument: Das ist doch alles Hokuspokus aus dem Mittelalter, nichts vom dem ist beweisbar, bzw. mit den heutigen Erkenntnissen erklärbar.
Sein Argument: Die Wissenschaft ist einfach nur noch nicht soweit, sicher wird man auch eines Tages diese Dinge als wahr erkennen.
Meine Frage : bin ich ein engstirniger "klein Doofi mit Plüschohren" oder ist er ein Spinner?
Ich kann keiner der beiden Positionen zustimmen. Denn ihr macht beide einen grundsätzlichen Fehler: Die Akzeptanz einer »absoluten Wahrheit«.
Vielleicht fangen wir mal mit einer ganz einfachen Frage an: Warum fällt ein Stein zu Boden? Es gibt dafür verschiedene Erklärungsmodelle. Das simpelste ist, dass das nun mal so ist. Man kann jedoch auch behaupten, dass ein Stein zu Boden fällt, weil er von der Erde angezogen wird. Newton dagegen hat gesagt, dass sowohl die Erde als auch der Stein eine gegenseitige Anziehung aufeinander ausüben, so dass sich beide aufeinander zu bewegen, wobei jedoch das bei der Erde nicht meßbar ist (weil ihre Masse viel größer ist als die des Steines) und daher faktisch nur der Stein »zu Boden fällt«. Einstein beschreibt dagegen die Fallbewegung in seiner allgemeinen Relativitätstheorie als geradlinige Bewegung durch eine durch die Erde gekrümmte Raumzeit.
Nun ja, was ist davon nun »wahr«? Was ist davon nun »richtig«? Meiner Ansicht kann man diese Frage prinzipiell nicht beantworten. Einigen Menschen wird die Erklärung »das ist einfach so« sicherlich reichen und sie werden sich weiter um ihr Tagesgeschäft kümmern. Wenn man jedoch auch noch die Zeit, die ein Stein braucht, um sich auf die Erde zuzubewegen, wenn er aus 5 Metern höhe fällt, herauszubekommen, dann müßte man aber auf das Modell mit der Anziehungskraft zur Erde hin argumentieren - und dann würde man einen Wert von etwas mehr als einer Sekunde erhalten. Jedoch ist auch das nicht exakt, denn dadurch, dass der Stein näher an die Erde rückt, vergrößert sich auch die Anziehungskraft, allerdings so gering, dass jegliche »normale« Messung (es gibt auch Präzisionsmessungen, da sieht das anders aus) schon größere Meßfehler beinhaltet, als dass dieser Effekt jemals beobachtbar wäre. Und dann kommt noch die Einstein'sche allgemeine Relativitätstheorie hinzu, die besagt, dass die Zeit (von einem »neutralen Beobachter« aus gesehen) langsamer verläuft, je näher man an die Erde kommt. (und dass daher die Zeit nochmals um gewisse Bruchteile variiert) Dieser Effekt ist bei dieser Entfernung jedoch noch mal um viele Größenordnungen geringer, als der vorige Effekt.
Für normale Fallexperimente reicht die Vorstellung, dass die Erde ein Objekt mit konstanter Kraft anzieht vollkommen aus. Erst bei viel größeren Größenordnungen, z.B. dem System Erde-Mond, muss man Newton berücksichtigen. Und erst, wenn man den Umlauf des Merkur und der Venus um die Sonne betrachtet, hat die Einstein'sche allgemeine Relativitätstheorie einen meßbaren Effekt. Von daher kann man gar nicht davon reden, wer »Recht« hatte, alle Modelle sind IMHO gültige Modelle - man muß halt ihre Grenzen kennen.
Zur Astrologie: Ich bin der Ansicht, dass unsere »Wirklichkeit«, die uns umgibt, nicht durch Astrologie beschrieben werden kann. Denn sowohl das »primitive Fallgesetz«, (nenne ich jetzt mal so) sowie Newtons Gravitationsgesetzt als auch Einsteins allgemeine Relativitätstheorie decken sich mit den Experimenten, die man durchgeführt hat. Mir hat aber bisher noch niemand ein (wiederholbares) Experiment gezeigt, dass sich mit einer »astrologischen Theorie« deckt. Desweiteren decken sich »astrologische Theorien« auch nicht mit anderen Theorien. Warum sollte die Bewegung eines Planeten in mehreren Lichtminuten Entfernung einen Einfluss auf mich haben? Oder das Schwingen eines Pendels? Im Übrigen: ich bin noch nie zwei Astrologen begegnet, die sich einer Meinung waren...
Jedoch muss ich aber auch ganz deutlich sagen, dass jeglich Art von Theorie, vor allem auch die Einstein'sche allgemeine Relativitätstheorie, damals auch nur Spekulationen waren und - nunja - die Krümmung von Raum und Zeit decken sich auch nicht gerade besonders mit anderen Theorien. Deswegen dürfen Astrologen gerne versuchen, sich ein Experiment auszudenken, dass sich mit ihrer »astrologischen Theorie« deckt und dieser damit Rückhalt liefern. Vorher sollten sie sich vielleicht auf eine einzige einigen...
Christian