Hans Thomas Vogler: Umstieg von HTML 4.01 auf XHTML 1.0

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Aber denkst du wirklich, komplexe Dokumente wie http://www.w3.org/TR/WAI-WEBCONTENT/ sind ausschließlich nach einem solchen Muster entstanden?

Absolut. Für diese Arbeit gibt es Spezialisten, und wenn ich das Geld hätte, würde ich mir auch so einen leisten - damit ich mich eben auf die Textarbeit konzentrieren kann.

In der Regel wird eine solche Publikation - ob nun online oder print - zunächst nach den benötigten Elementen aufgelöst, ggf. wird nachgebessert. Die Elementenliste, die der Autor dann nur noch ansprechen muß, erleichtert ihm seine Arbeit. Wenn sich herausstellt, daß er mehr Elemente benötigt, als vorgesehen, wird das ausdiskutiert und entsprechend umgesetzt.

Bei solchen Projekten darfst Du nicht vergessen, daß ja immer mehrere Autoren an der Dokumentation arbeiten und deren Dokumente sollten dennoch ein durchgängiges Outfit und eine vereinheitlichte Dokumentenstruktur haben. Trotzdem unterscheiden sie sich - allerdings nur, wo das nötig ist. Deswegen kommt die Element-Auszeichnung zuerst, und dann der Text bzw. der Inhalt. Die Autoren haben damit einen Leitfaden für ihre Arbeit. Printmedien haben idR übrigens noch weitaus komplexere Strukturen.

Natürlich werden die Inhalte des Dokumentkopfes in bekannte Schemata gefüllt, natürlich gibt es einen Abschnitt "Abstract" und ein Inhaltsverzeichnis, ein Abschnitt mit Referenzen. Insofern verstehe ich, was du meinst. Aber dann? Die einzelnen Listen, die Richtlinien, Checkpunkte - das *alles* wurde doch nicht in vorgefertigte Strukturen gepresst?

Nicht vergessen: es geht um variable Strukturen, die einem vereinheitlichten Schema entsprechen, aber nicht gleich sind. Es gibt unterschiedliche Anzahlen von Elementen und unterschiedliche Klassen. Aber es kommt einfach nicht vor, daß da ein Autor selber ein bißchen nachbessert, weil er´s schöner und passender findet. Jedes neu entwickelte Elementenschema wird zu festgelegten Bedingungen auch von allen Autoren verwendet.

Reden wir konkret über http://jendryschik.de/wsdev/css/fixed/. Hier war die Vorgehensweise ähnlich, wie im letzten Posting von mir beschrieben. wie hätte ich es anders machen sollen, um "professionell" oder in deinem Sinne effektiv zu sein? Oder gar http://jendryschik.de/michael/inf/wissensgesellschaft/, das Ergebnis einer Seminararbeit. Auch hier existierte die Arbeit auf dem Papier und fand erst dann ihren Weg ins Netz. Wie lässt sich das mit deiner Vorgehensweise vereinbaren?

Ich will Deine Website hier nicht kritisieren, die Dokumente sind schön und übersichtlich gestaltet. Als Leser fehlt mir aber eben der stringente Aufbau. Gleichartige Elemente sollten auch gleichartig aussehen, einzelne Seiten einem Basis-Muster entsprechen, an dem ich mich auf jeder einzelnen Seite gleichermaßen orientieren kann. Wenn ich das eine Mal mit einem Menükasten empfangen werde, auf einer anderen Seite mit einem schönen Sinnspruch und eine dritte mich unvermittelt auf anderen Webspace mit völlig anderem Design und anderer Struktur verweist, muß ich einfach zuviel Zeit und Energie aufwenden, um mich neu zu orientieren. Das geht dann für das Rezipieren des Inhalts - worum es eigentlich ja geht - verloren. Es ermüdet mich schnell.

Hast Du Dir jemals Gedanken darüber gemacht, daß Du als Schreiber Deinen Output gar nicht aus der Warte des Lesers beurteilen kannst?

Habe ich. Und ich bin der Ansicht, ein grottenschlechter Autor zu sein, der selten in der Lage ist, seine Aussagen auf den Punkt zu bringen und seiner Leserschaft zu vermitteln.

Bei diesem "Aussagen auf den Punkt bringen" hilft die Selbstbeschränkung ungemein. Das Problem, das zu lösen ist, ist dann nicht "Was will ich alles sagen und wie schreibe ich das?" sondern beispielsweise "Was will ich in diesem Absatz eigentlich genau sagen und wie sage ich es in höchstens fünf Sätzen mit jeweils höchstens zwei Kommata?" Das hangelt sich nach oben durch ("Was will ich in diesem Abschnitt genau sagen und wie sage ich es in höchstens drei Absätzen?") bis hinauf zum Gesamtdokument.

Deine Ansicht bezüglich Deiner Autorenqualitäten ist übrigens falsch. Du kannst formulieren und Deine Sätze sind nicht übermäßig kompliziert. Alles weitere sind letztlich nur Tricks und Knowhow über die Dramaturgie eines Textes. Das kann man lernen. Am besten lernt man es durch konsequente Selbstbeschränkung.

Preisfrage: warum kann man eine Zeitung oder ein Buch "lesen", einen Schuhkarton mit bedruckten DIN-A4-Blättern, auf denen dasselbe steht, aber nicht?

Weil der bereits vorliegende Text nicht in geeignetem Maße nachträglich gesetzt worden ist? *g*

Weil alle Elemente irgendwie rumliegen und irgendwie mehr oder weniger zufallsgesteuert aussehen, weil die Blätter unterschiedlich ausschauen, weil sie nicht "gebunden" sind, weil man nicht weiß, wo "vorne" und "hinten" ist, weil man sich nicht darin orientieren kann usw. usf.

Gruß,

MI

servus,
T.

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Siechfred
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                Ist 'line' wirklich logischer als 'br'?

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                  Erstmal line, dann aber schnell zu &img;

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              Immer Ärger mit der Terminologie

              Tim Tepaße
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                          (Nachtrag) Umstieg von HTML 4.01 auf XHTML 1.0

                          Hans Thomas Vogler
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              molily
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                Warum braucht (X)HTML eigene Elemente zur "Textauszeichnung"?

                Hans Thomas Vogler
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                  XSLT

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