Bio: ÜBERNEHMT EINE PATENSCHAFT

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Sup!

im unterschied zu meinen vorrednern setzt meine kritik noch viel früher an.
der verwaltungsaufwand dieser organisationen mag unterschiedlich sein (z.b. "brot für die welt - aber das fleisch bleibt hier!").
der für mich entscheidende punkt ist, das z.b. mit lebensmittel-spenden die dortigen bauern in den ruin getrieben werden, weil sie mit ihren "handgezogenen" produkten in konkurenz treten müssen zu industriell erzeugten unmengen von kostenlos angebotenen nahrungsmitteln aus den spenden.

Korrekt.

so wird jeder ansatz von eigenem wirtschaftskreislauf im ansatz zerstört und diese länder bleiben weiter von spenden abhängig.
ausserdem hat in den hungerländern das militär meist eine nicht unbedeutende machtstellung.

Jepp.

d.h. spenden erreichen nicht die ärmsten sondern werden von den "vermögenden" des landes zum geschäfte machen missbraucht.
wird geld gespendet, werden waffen gekauft (woher wohl? MBB, boeringer, etc.) und weitere katastrophen über das land gebracht.

Ja.

wenn 2 bauern mit genau dem gleichen saatgut und der gleichen ackerfläche anfangen, wird durch irgend einen dummen zufall einer von den beiden eines tages ein paar kilo mehr getreide ernten.
folge: mehr kapital => besserer dünger => noch mehr ernte=kapital => bessere maschinen => kann den anderen im preiskampf unterbieten und ihn letzten endes "schlucken".

Hört sich an wie erstes Semester BWL, kombiniert mit "dynamische Simulation für Anfänger" ;-)
Es ist aber nicht so: Die Amis verkaufen mittlerweile Saatgut, daß unfruchtbare Pflanzen ergibt. Also gibt's keinen Verstärkungseffekt mehr für den, der besser wirtschaftet.

Aber das findest Du jetzt auch nicht gut, gell?

Und vor allem: Solange jemand seinen Grund und Boden besitzt und autark und selbsterhaltend wirtschaften kann, kann ihn niemand übernehmen. Man muß seine Firma nicht verkaufen, wenn man nicht will.

genau das ist auf dieser welt passiert. die mit den besseren waffen haben die anderen damals kolonialisiert und ausgebeutet.

Das war doch schon immer so. Die Hunnen haben ja auch Europa mal überrannt, und die Griechen Kleinasien, und die Mongolen, und die Ägypter und Römer und Spanier haben die Welt auch nach Kräften ausgebeutet.

und wer einmal "unten" ist, hat kaum noch eine möglichkeit, dem anderen je wieder ernsthafte konkurenz zu machen.

Das ist nur eine Frage der Zeit. Europa und Nordamerika sind erst seit ca. 400-500 Jahren "an der Macht". In geschichtlichen Dimensionen ist das doch nicht viel. Wir sollten uns freuen, daß wir in dieser Epoche leben.

es sind die grossen europäischen handelsfirmen, die den menschen dort einen dumping-preis für ihre arbeit zahlen. und wir alle profitieren davon (südfrüchte, kaffee usw.).

Es sind die Regierungen dort, die die Rahmenbedingungen für diesen Handel schaffen, und die Reichen dort, die bestimmen, daß der Export für sie besser ist, als mit den Gütern die Armen aufzupäppeln.
Wir profitieren davon, obwohl wir von unseren Agrarsubventionen statt Milch-Seen und Tomaten-Berge sicher auch ein paar Bananen züchten könnten.

gegen diese schuld helfen auch keine spenden. damit gleichen wir nicht im geringsten aus, was wir diesen menschen an unterbezahlung zumuten. was wir spenden, nützt letzten endes diesen riesen firmen, weil sie die noch mehr unter druck geratenen bauern noch schamloser auspressen können.

Fein, dann spenden wir nichts!

wenn wir wirklich etwas am schicksal dieser menschen ändern wollten, müssten wir für *eine* banane, *einen* pfirsich 10 oder 12 euro zahlen. kaffee würde zum luxus, wie kaviar usw.

Die Staaten, die Früchte exportieren, könnten sich auch absprechen, etwas teurer zu verkaufen, und die Regierungen der Agrar-Staaten könnten versuchen, ihre Länder etwas weiter zu entwickeln.
Wenn Länder wie Japan, Singapur und Malaysia es zu Wohlstand gebracht haben, obwohl sie quasi keine Rohstoffe oder Agrarflächen haben, wenn es möglich ist, das Kapital des ach-so-bösen Westens so einfach ins Land zu holen, warum schaffen das die Agrarstaaten nicht?
Meine Meinung ist: Weil sie schlecht regiert werden, von Leuten, die keine Ahnung und keine Integrität haben, sich lieber in die eigene Tasche wirtschaften als das Land voran zu bringen. Es ist eine Mentalitätsfrage. Anscheinend "zocken" die Asiaten einfach besser als die Südamerikaner und Afrikaner, und lassen sich nicht so leicht gegeneinander ausspielen.

wir müssten mercedes zwingen, die rüstungsproduktion einzustellen und die damit verbundenen arbeitslosen in kauf nehmen. wir müssten die obsthändler (die ganz grossen fische) zwingen, den bauern dort angemessene löhne zu zahlen.

Wie alt bist Du - 16?

wir müssten die regierungen unserer länder dazu zwingen, die kredite dieser länder zu streichen, denn europa hat sich das geld schon 10tausenfach durch den gewinn am armen mann der dritten welt zurückgeholt.

Oh. Warum hat unser Staat dann Billionen Schulden? Muß wohl daran liegen, daß wir für die Bevölkerung zuviel Geld ausgegeben haben... wir müssen den Gürtel enger schnallen!

wir müssten unsere gesamte industrie dazu zwingen, den menschen dort, die unter übelsten bedingungen die bodenschätze ihres landes ans tageslicht schaffen, einen angemessenen preis dafür zu zahlen.

Weisst Du, wie das in Deutschland war? Im 19ten Jahrhundert war Deutschland ein Billiglohn-Land und hat (gefälschte, imitierte) Waren nach England exportiert. Durch Qualitätsverbesserung haben wir schliesslich England überholt.
Unsere Regierung hat unsere eigenen Industrie gefördert, sonst wären wir jetzt ein (mittlerweile total ausgeplündertes) Ex-Rohstoff-Export -Land.
Kinder haben in den Kohlegruben, in Manufakturen und auf Bauernhöfen geschuftet, es gab keine Sozialversicherung - und die Regierung hat durch die allgemeine Schulpflicht, die Sozialversicherung etc. die Lage verbessert. Niemand hat Deutschland etwas geschenkt oder Rücksicht genommen.
Ich bin überzeugt: Die armen Länder könnten aus eigener Kraft, mit einer starken Regierung und mutigen Reformen selbst aus ihrem Schlamassel herauskommen.

wir müssten unseren gesamten industrie-gesellschafts-müll selber entsorgen/verwerten, statt ihn auf krummen wegen illegal in länder der dritten welt zu verschiffen.

Da arbeiten wir ja daran.

ruft mal bitte ganz laut zu hause: ausländer raus!
und dann schaut mal, was von eurer wohnung noch übrig bleibt.

Mein in Deutschland gefertigter deutscher AMD Athlon-Prozessor, meine deutschen Möbel... mein deutscher Bosch-Kühlschrank, die Wände aus gutem deutschen Beton... mein deutscher Werkzeugkasten aus deutschem Kruppstahl... ;-)

der mahagoni-schrank löst sich in luft auf,

Indianer-Ausbeuter! Regenwald-Killer!!!

das ganze schöne obst ist weg, nur die äpfel liegen noch da.

Hmm... wirklich? Kirschen, Birnen, Pflaumen auch? Man kann sogar Pfirsiche wachsen lassen hier, und wenn man ein Gewächshaus hat...

schaut euch mal ganz genau um in eurer wohnung ...
es bliebe nicht viel, was wirklich *nur* auf unserer eigenen hände arbeit beruht.

Ach. Ich denke, das liegt an der Arbeitsteilung, nichtmal die Amisch machen alles selbst.

mein fazit: der wunsch, den kindern dort mit einer spende zu helfen ist zwar löblich, aber naiv.

Genau wie Deine Wirtschaftstheorie.

wenn die menschen dort nicht von unserer mildtätigkeit abhängig bleiben sollen, bedeutet das sehr tiefe einschnitte für uns und einen kampf gegen die, die in unserer wirtschaft die macht (geld) und das sagen haben.

Es bedeutet, daß die Länder, die sich ausbeuten lassen, sich durch kluge Politik selbst helfen müssen. Das geht natürlich nicht ohne eine starke Regierung und nationale Einheit (inbesondere dann, wenn man 6 verschiedene Stämme, drei verschiedene Rebellengruppen und 5 verschiedene Religionen im Land hat, die sich gegenseitig bekämpfen). Bevor Deutschland ein Nationalstaat wurde, haben sich die Fürstentümer auch nach Kräften gegenseitig bekämpft, Hessen hat sogar Soldaten nach Amerika exportiert (Hessen wurde also ziemlich ausgebeutet und hat sogar Menschen verkauft, nicht nur Bananen), und es wurde auch Krieg geführt, gegenseitig besetzt und geplündert (Die Franzosen hielten z.B. Westfalen mal eine zeitlang besetzt).
Ohne die notwendigen Voraussetzungen, nämlich eine starke Führung uns innere Einheit der Nation, kann natürlich kein Land auf die Beine kommen, und das ist es, woran es den Ländern, "die ausgebeutet werden", vor allem mangelt. Diese innere Einheit kann man aber von aussen nicht herstellen, und eine starke Führung kann man auch von aussen nicht einsetzen - das muss sich selbst ergeben, was notfalls geschieht, wenn sich genug sozialer Sprengstoff für eine Revolution oder Reformbewegung angesammelt hat.
Es gibt keinen Grund, freiwillig höhere Preise für Agrarprodukte zu zahlen, um irgendein Land gesundzusubventionieren. Wenn ein Land aus sich heraus stark genug ist, kann es auch am Weltmarkt bestehen.

ein trauriges hallo an die welt da draussen, raik

Armer Raik! Alles wird gut! Unsere dekadente Gesellschaft wird in ein paar Jahrhunderten untergehen, es sei denn, wir können Geld scheffeln, indem wir Wasser exportieren. Vielleicht tröstet Dich das.

Gruesse,

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Elite ist mein zweiter Vorname