Hallo Gunnar,
Das Tieferlegen von Autos geht auch zu Lasten der Usability, zumal in verkehrsberuhigten Zonen und auf Feldwegen. Das wissen die, die das machen und machen es trotzdem.
Nur dass du einen wichtigen Unterschied nicht beachtest: Mit deinem tiefergelegten(1) Auto fährst _du_ selber; deine schlecht scrollbare Webseite lesen _andere_.
Beim Erstellen von Webseiten sollte man nicht davon ausgehen, was man selber chiq findet, sondern immer davon, was den Nutzern behagt.
Also ich gehe immer davon aus: Wen will ich mit dem erreichen, was ich sage, schreibe oder mache und was will ich damit erreichen.
Um beim Beispiel zu bleiben. Viele wollen mit einem tiefergelegten Auto gar nicht primär die höhere Geschwindigkeit erreichen, wie sie das offiziell vorgeben. Sie wollen damit anderen imponieren, sich selbst darstellen. Wir beide mögen so etwas als eitel empfinden, innerlich darüber schmunzeln und uns sagen: "Dieser Mantafahrer muss wohl was kompensieren!". Aber uns wollen die doch auch gar nichts mitteilen.
Du musst doch zugeben: Es würden nicht so viele tiefergelegte Autos fahren, gäbe es nicht so viele (weibliche wie männliche) Frisösen, die da voll drauf abfahren (im wahrsten Sinne des Wortes).
PS. Ist wie mit der sinnentstellenden(2) Getrenntschreibung nach den (noch) neuen Regeln: Für den Schreiber mag es einfacher sein, für den Leser ist es das nicht. Deshalb sind (1), (2) und (3) zusammengeschrieben(3).
(2) und (3) sind im neuen Duden verzeichnet und müssen definitiv in den von dir gewählten Bedeutungen immer zusammengeschrieben werden.
Zu "tiefergelegt" habe ich im Duden keinen Eintrag gefunden. Ich vermute mal, man kann es nach Gusto schreiben und weil ich mich ja auf mein Gegenüber einstelle, habe ich es dir zuliebe (nicht: dir zu Liebe) zusammengeschrieben.
Gruß Gernot
P.S.: wir beide leisten uns auch manche Selbstdarstellung, die andere als eitel empfinden.