Sven Rautenberg: Groß-/Kleinschreibung

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Moin!

mir nicht ganz, ist halt alles eine übungs-/gewohnheitsfrage. ich persönlich finde die großschreibung lästig, besonders beim tippen. in vielen anderen sprachen funktionierts ja auch prächtig.

Beim Tippen mag es für dich vielleicht einfacher sein, aber es ist nun mal eine Tatsache, dass die Erkennung von Worten beim Menschen eindeutig über die Umrisse der Worte funktioniert, d.h. alle beteiligten Buchstaben mit Unter- oder Oberlängen, die aus dem Mittelblock "acemnorstuvwxz" mit "Zipfeln" oben oder unten herausschauen, ergeben beim Leser schon direkt einen Hinweis, welches mögliche Wort denn gemeint sein kann.

Deswegen fällt Kleinschreibung erstmal negativ auf. Man muß deutlicher Hinschauen, um zu erkennen, welches Wort denn nun gemeint ist. Die Probleme sind weniger heftig, wenn der alternative Kleinbuchstabe ebenfalls Oberlängen aufweist: _Backofen_ oder _backofen_ sieht vom Umriss her zumindest ähnlich aus - die Unterschiede würde man auch durch unterschiedliche Schriftarten provozieren können. Buchstaben, deren kleine Version aber keine Oberlängen haben, oder gar über Unterlängen verfügen, beeinflussen den Umriß eines Wortes aber sehr deutlich und sorgen für Leseprobleme.

ich bin für konsequente kleinschreibung.

Das wird sich erst dann durchsetzen, wenn das die Mehrheit so sieht und auch so benutzt. Denn natürlich kann sich im Laufe der Zeit die Erkennung der Wortumrisse verändern. Es kommen ja auch täglich neue Wortkonstrukte dazu, die man bis dahin nicht drauf hatte.

Aber das Argument mit dem Tippen kann ich absolut nicht nachvollziehen.

Ich hab' keine Probleme beim Tippen. Ich schreibe schon mehr als 15 Jahre an Tastaturen und komme, wenn ich in Übung bin, durchaus auf ansehnliche Geschwindigkeiten von über 200 Zeichen in der Minute - alternativ tippe ich, wenn's sein muß, auch blind. Übrigens nicht im Zehnfingersystem, sondern in einer prächtigen Eigenentwicklung ohne eigenen Namen. :)

Wer mit seiner Tastatur nicht gut tippen kann, sollte mal das Modell wechseln. Man bedenke, dass QWERTZ-Tastaturen von der mechanischen Schreibmaschine kommen, bei der es darauf ankam, den Tipper durch die Tastenanordnung möglichst weit auf der Tastatur verteilt tippen zu lassen, damit die Typen sich nicht ineinander verheddern - Schnelltippen war NICHT vorgesehen, es war explizites Designziel, dass der Benutzer LANGSAM tippt.

Ein alternatives Tastaturlayout ist die Dvorak-Tastatur. Die wurde explizit zum Schnelltippen entwickelt. Ihr Geheimnis liegt darin, dass die am häufigsten benötigten Buchstaben in der mittleren Zeile liegen, die  mittelhäufig benutzten eine Zeile drüber, und die seltenen darunter.

Damit soll man angeblich 30 bis 40% schneller tippen können, als mit QWERTZ. Und ich kann mir das sehr gut vorstellen.

http://home.t-online.de/home/ulf.bro/dvorak/Querty-Fluch.html

- Sven Rautenberg