Sven Rautenberg: Stabile Software: Was bedeutet das eigentlich?

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Moin!

eine Software als solches kann durchaus stabil sein, wobei ich hier eine 100 prozentige Stabilität ausschließe, denn auch Programmierer sind nur Menschen.

Nein, in gewissen Lebensbereichen gibt es tatsächlich Software, die zu 100% stabil läuft. Dies ist da nämlich Voraussetzung, und zwar überall, wo Versagen wirklich üble Folgen hat: In Kernkraftwerken und medizinischen Geräten beispielsweise.

Vielmehr werden wohl die Systemvoraussetzungen und das Zusammenspiel mit anderen Komponenten eine stabile Software unter Umständen zum Absturz bringen. Aber das ist Murphys Law.

Wenn eine Software auf alle denkbaren und möglichen Eingabedaten immer mit den definierten Ausgabezuständen reagiert, dann

  • kann sie nicht abstürzen
  • gerät in keinen unkontrollierten Zustand
  • ist immer stabil.

Die Allerweltssoftware, mit der man so täglich zu tun hat, wird aber wohl dann als stabil bezeichnet, wenn nur noch sehr selten Fehler auftreten, im Allgemeinen aber keinerlei Betriebsstörungen auftreten. Bei Debian wird dieses Prinzip auf die Spitze getrieben: Die stable-Version ist versionsnummernmäßig tatsächlich weit hinter der aktuellen Entwicklung hinterher - dies aber auch nur, weil die derzeitige stable-Version erst dann zur stable wurde, als alle darin enthaltenen Programme wirklich nahezu fehlerfrei liefen.

- Sven Rautenberg