Hallo Bio,
Ich bei der Meinung, bei den Fremdwörter sollte man nicht so radikal rangehen - Telefon und Büro wurden auch ohne Erlaß der Kultusminister irgendwann nicht mehr Telephon und Bureaux geschrieben.
Doch die Kultusminister von 1998 mussten sich ja unbedingt auf einen Power-Trip begeben und die Welt verbessern wollen, und per obrigkeitsstaatlichem Dekret eine neue Schreibweise (die mittlerweile zigmal geändert wurde, weil sie am Anfang so unausgereift war und immer noch unausgereift ist) verordnen.
Die Rechtschreibreform mag unausgereift sein, so wie Sprache überhaupt nie ausgereift ist, sie entwickelt sich nämlich immer weiter. Bevor es zu dieser reform kam, gab es jahrelang Komissionen, an denen sich alle, die es wollten, beteiligen durften.
Die Schriftstellerorganisationen haben da genauso wie du vermutlich auch durch Abwesenheit geglänzt. Genau dieselben, die jetzt, nachdem eine Rechtschreibreform zum ersten mal auf demokratischem Wege zu Stande gekommen ist meckern. Dazu habt ihr kein Recht.
Bei den früheren Reformen hat nämlich einfach nur ein Privatunternehmen, der Duden-Verlag bestimmt, wie wir zu schreiben hätten. Dem hatten die Kultusminister nämlich zuvor "per Ordre de Mufti" den Status eines Hoflieferanten (Maßgeblichkeit in Zweifelsfällen) eingeräumt. Hältst du das für eine bessere Repräsentation des Volkswillen?
Ihr seid nicht zur Wahl gegangen. Jetzt meckert nicht!
Das wurde aber alles schon an anderer Stelle in diesem Thread gesagt.
Wenn du aber mit deiner Geschichtsklitterung weitermachst, muss ich das auch wiederholen.
Gruß Gernot