zoidberg: Fehlertoleranz - Bug oder Feature?

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Hi,

..., dass der IE6 IMHO einen guten HTML/CSS Parser hat: Er ist fehlertoleranter als seine Kollegen Netscape, Mozilla und Opera.
Einen Browser, der in so einem Fall den ungültigen Wert in irgendeiner Weise zu interpretieren versucht, würde ich nicht als fehlertolerant, sondern als fehlerhaft bezeichnen.

Das sehe ich auch so. Sicher sind die Quirks-Modi gut, um ältere Seiten darzustellen, aber die webautoren sollten sich nicht darauf verlassen, dass die Parser "schon das richtige machen", also interpretieren, denn darin sind Computer generell schlecht.

Ein Webautor sollte wissen was er nach welchen Regeln macht, so wie ein "echter" Autor die Rechtschreibregeln kennen sollte. eine gewisst Fehlertoleranz ist sicher angesagt, um Programmabstürze bei nicht verstandenen "Befehlen" zu verhinden, aber nicht um zu versuchen, irgendwas sinvolles aus einem unsinvollem Dokument zu machen. Die Parser sollten sich generell an die "Rechtschreibregeln" halten und Fehler ignorieren. Wenn ein Webautor fehler macht, sind das nunmal seine Fehler.

Fehlertoleranz als Feature zu verkaufen kann auch nach hinten losgehen, denn ich kann nicht glauben, dass alle Browser und all deren Versionen irgendwelche Fehler gleichermaßen interpretieren. Als Webautor darauf zu spekulieren, dass "das schon irgendwie hinhaut" kann es doch nicht sein - grade bei kommerziell betriebenen Seiten (die Startseite von www.amazon.de hat beispielweise nach dem Valigatortest über 700 Fehler, ist also absoluter Bockmist).

Auch im Zusammenhang mit der Zugänglichkeit (für Behinderte) ist regelkonformes HTML, wichtig, denn die "Geräte", die diese Personen nutzen MÜSSEN, haben wohl kaum die "Fehlertoleranz" des IE.

noch schlimmer wird es allerdings, wenn ein Browser einem fehlerfreiem Dokument den Fehlerinterpretationsmodi auzwingt. Dies macht etwa der IE6, wenn man korrekterweise bei einem XHTML-Dokument den XML-Prolog <?xml version="1.0" encoding="UTF8"?> angibt.

mfg - zoidberg

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