Moin!
ich habe ein recht problematisches Anliegen. Ich habe einen Artikel verfasst, der sich mit ein paar sehr fragwürdigen Themen in der Cyberwelt beschäftigt (Computer-/Telefonbetug).
Meine Frage darf ich diesen sehr kritischen Artikel im Web veröffentlichen, ohne rechtliche Konsequenzen zu befürchten?
Rechtliche Konsequenzen muß man immer befürchten - die Frage ist nur, welche dann tatsächlich zutreffen.
Sofern du mit deinem Artikel belegbare, recherchierte Fakten veröffentlichst, deren Wahrhaftigkeit du vor Gericht beweisen kannst, wirst du jeden Prozeß gewinnen können.
Und wenn du keine Fakten hast, sondern nur deine Meinung von dir gibst, und das auch klar deklarierst, könnten sich die Ziele deiner "Meinung" nur gegen verleumderische Herabwürdigung zur Wehr setzen - bleib also mit deiner Ausdrucksweise moderat.
Was auf jeden Fall rechtens ist: Wer sich als Objekt der Berichterstattung zu unrecht dargestellt sieht, kann die Veröffentlichung einer Gegendarstellung an gleicher Stelle verlangen. Diese Gegendarstellung muß unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt veröffentlicht werden.
Es wäre journalistisch vielleicht schlauer, die potentiellen Objekte vorher um eine Stellungnahme zu den erhobenen Vorwürfen zu bitten - wird diese abgelehnt, kann das berichtet werden, ansonsten gehört zu einer seriösen journalistischen Arbeit selbstverständlich, dass die Gegenseite mit ihren Aussagen ebenfalls zu Wort kommen darf. Man kann es ja immer noch entsprechend kommentieren.
Informiere dich im Zweifel einfach mal über die Freenet-Zensurmaßnahmen zu kritischen Berichten z.B. beim Forum "chefduzen" - als erste Station dazu empfiehlt sich das Heise Newstickerarchiv inkl. Diskussionsbeiträgen. Dann kannst du mal abschätzen, was Firmen, die tatsächlich aktiv was verhindern wollen, so an Mitteln einsetzen können, und wie erfolgreich sie damit sind - oder auch nicht.
- Sven Rautenberg