Sven Rautenberg: Grundsatzdiskussion

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Moin!

Abgesehen, daß bei extensiven Einsatz von JavaScript nicht alle Leute eine Seite bedienen können, bin ich der Meinung, daß JavaScript für eine gute Seite nicht notwendig ist. Weniger ist einfach oft mehr! Es gibt aber auch sicher berechtigte Anwendungsgebiete (z.B. umfangreiche Web-Applikationen im Intranet).

Javascript auf Seiten muß zwei Bedingungen erfüllen:
1. Die Seite muß auch ohne komplett funktionieren. Logischerweise nicht auf die identische Art, sondern möglicherweise mit zusätzlichen Klicks, aber man muß alles erreichen und aktivieren können.

2. Der Einsatz von Javascript, um gewisse Dinge benutzerfreundlicher zu machen, ist in jedem Fall nicht verkehrt, sondern im Gegenteil sinnvoll.

Ich versuche darauf komplett zu verzichten, wenn es sich um eine allgemeine Seite handelt, die von möglichst vielen Leuten betrachtet werden soll.

Ich habe was gegen die typischen und langweiligen Javascript-Einsatzgebiete "Image onmouseover austauschen" und "Layer onmouseover einblenden". Dankenswerterweise kann man sich solche Aufgaben recht gut "kleinprogrammieren", so dass man im Prinzip nur noch eine .js-Datei einbindet, und gut. In tausend Links "onmouseover/onmouseout" einzubauen würde mir nicht gefallen.

Falls doch ein Einsatz für eine gewünschte Funktionalität nötig ist, sollte alles auch mit deaktivierten JavaScript funktionieren - Also einen Einsatz max. als Add-On.

Siehe oben. :)

Für homogene Browser-Umgebungen, wie in einem Intranet, ermöglicht JavaScript natürlich weitgehende Möglichkeiten. Aber auch hier sollte der Benutzer nicht allzuviel davon merken ;-)

Oh, wieder das Märchen von der homogenen Intranetumgebung! Ich behaupte steif und fest, dass es sowas nirgendwo gibt, außer in der Phantasie der Intranet-Webmaster.

Natürlich gibts bei großen Unternehmen einheitlich ausgestattete Rechner, die ihre Software möglicherweise sogar von einem zentralen Server aus booten und laden. Da ist dann auch der Browser einheitlich. Aber auch derartige Systeme haben die Eigenheit, dass sie nach und nach mal aktualisiert werden wollen, und damit nicht gleich die gesamte Firma einen Tag Urlaub machen muß, weil irgendwas nicht klappt, werden Updates gerne stückweise rausgerollt.

Man wird es also selbst im homogensten Intranet, was man sich vorstellen kann, zumindest zeitweise mit mindestens zwei Browserversionen zu tun haben. Wenn dann die Intranet-Seiten mit dem neueren Browser nicht zurecht kommen, weil im Javascript irgendwelche abstrusen Features des alten Browsers ausgenutzt werden, hat jemand ein Problem.

Deshalb gilt für mich: Auch im Intranet muß man wie im Internet denken und keine zu optimistischen Annahmen über die zu erwartenden Clients machen.

Man stelle sich nur einmal vor, die IT-Abteilung stellt beim verwendeten IE das Javascript und ActiveX ab, weil dort eine angreifbare Sicherheitslücke enthalten ist (was ja durchaus immer wieder festgestellt wird), und dann geht das Intranet nicht mehr.

- Sven Rautenberg