Sven Rautenberg: (A)DSL vs. Fernsehkabel

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Moin!

welche technologie hat tatsächlich das höhere potential an bandbreite? (rein technisch gsehen)

Das Fernsehkabel.

ADSL läuft auf Telefonleitungen. Die waren ursprünglich mal dazu da, Frequenzen bis zu 4 Kilohertz zu übertragen, und das kriegen sie auch mit verhältnismäßig geringer Dämpfung hin. Aber der Frequenzbereich bis zu einigen Megahertz, wie er für ADSL benutzt wird, ist für längere Leitungen nicht wirklich geeignet, weil die Dämpfung immer höher wird. Und oberhalb von etwa 10 Megahertz dürfte Schluß sein. Deshalb wird man auch nur mit Mühe DSL-Anschlüsse mit mehr als 10 MBit kriegen können.

Das TV-Kabel hingegen überträgt eine Bandbreite von 88 MHz bis hin zu 890 MHz schon Radio und TV-Kanäle - da ist also durchaus Potential drin. Das sind umgerechnet also grob 800 MBit.

Bei ADSL scheint man die Leitung ganz für sich zu haben. Stimmt aber natürlich auch nur bedingt, weil alle ADSL-Leitungen der Nachbarschaft zur Ortsvermittlungsstelle laufen und dort auf einer dickeren Leitung zusammengefaßt werden. Da kann man sich dann ausrechnen, dass auch mit ADSL keine Spitzenleistungen zu erreichen sind, wenn alle online sein wollen. Typische Bandbreiten wären beispielsweise 155 MBit - das sind 77,5 2-MBit-ADSL-Anschlüsse. An einer Vermittlungsstelle sind aber wesentlich mehr Teilnehmer angeschlossen - vermutlich auch mehr, die ADSL haben.

Beim Kabel ist klar, dass sich alle Kunden eines Netzabschnitts die Bandbreite teilen. Allerdings ist da die Frage, wie klein die einzelnen Netzzellen wirklich sind, also wieviele Kunden sich die Bandbreite teilen müssen. (Zur Frequenzbelegung siehe http://info.electronicwerkstatt.de/bereiche/fernsehtechnik/frequenzen_und_normen/frequenzverteilung/frequenzverteilung.html.)

Rein technisch hat das mit der Kabeldicke aber absolut nichts zu tun. :)

- Sven Rautenberg

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"Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" (Immanuel Kant)