Swen Wacker: Kindererziehung

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Moin,

Ganz besonders nervig sind dabei Menschen, die sich in der Rolle des Störers und Außenseiters aus psychischen Gründen auch noch gefallen und wohlfühlen, weil da mit rationalen Argumenten nichts mher zu machen ist. Sie haben ja gar nicht das Ziel, von der Gemeinschaft akzeptiert zu werden oder das Projekt zu fördern, sondern erreichen ihre eigentümliche Absicht gerade durch gezielte Regelverstöße, aggressives, unsachliches Verhalten und Dauerstreitigkeiten mit den Betreibern.

Das Problem kennen - jedenfalls ein paar der Älteren unter uns :-) - aus missglückten Versuchen der Kindererziehung. Das Kind brüllt das Elter an, das Elter brüllt zurück -> Der Druck im Kessel steigt und irgendwann explodiert die Situation, Eskalation, Öl ins Feuer gegossen :-(. Es ist dabei Rolle der Eltern deeskaliernd zu wirken; wir sind schließlich erwachsen und überblicken das Ganze souverän - öhhmm, jedenfalls manchmal oder theoretisch oder meistens -: wir merken, dass das Kind Aufmerksamkeit verlangt und reagieren mit positiver Zuwendung.

Kriegen wir Eltern das stetig nicht gebacken, dann kann sich eine fiese Spirale bilden. Das Kind "lernt", dass es - vielleicht sogar nur? - durch Aggression oder ander "negative Aufmerksamkeit" Aufmerksamkeit erlangt. Also gut, denkt es sich unbewusst, dann bin ich "auffällig" und krieg was ich brauch; denn bin ich lieb und nett, dann beachtet mich eh kein Arsch.

Wie raus aus der verfahrenen Situation? Da gibt es dann häufig erst mal nur eine Möglichkeit: Handeln, nicht reden. Der Störenfried, Querulant oder Nörgler wird die Verwendung seiner negativen Strategien nur dann als "unattraktiv" erkennen, wenn ihm die Anerkennung – auch durch "negative" Aufmerksamkeit – erstmal verweigert wird. Das kann auch eine zeitlich befristeter Verweis aus der Schule oder anderer Einrichtugnen sein. Beide Seiten haben dann die nötige Auszeit, es danach in Guten noch einmal zu probieren. Bei Kinder und Jugendlichen wissen wir, dass diese Auszeit begleitet werden muss, um den Jugendlichen dabei zu unterstützen, andere Strategien zu finden. Bei Erwachsenen sind wir das sicher etwas lässiger. Der Raufbold fliegt einfach aus dem Dorfkrug raus und darf in ein paar Wochen wieder kommen und neu anfangen.

Viele Grüße

Swen Wacker